Aus Anlass dieses Jubiläums laden fünf Kooperationspartner zu einer interdisziplinären Tagung über „Die Modernität von 1848/49“ vom 16. bis 18. Mai 2023 nach Frankfurt am Main ein. Die Tagung richtet sich an die Fachöffentlichkeit aus Wissenschaft, Bildungseinrichtung und Ausstellungswesen genauso wie an die interessierte Öffentlichkeit. Um die Revolution 1848/49 wieder ins Zentrum der historischen Forschung und der erinnerungspolitischen Auseinandersetzung zu rücken, werden aktuelle Forschungstendenzen, neueste fachliche Erkenntnisse und Fragestellungen der Geschichtswissenschaft und weiterer verwandter Kultur- und Sozialwissenschaften aufgegriffen.
Dabei steht die Bedeutung der Revolution von 1848/49 für den Aufbruch Deutschlands in die demokratische Moderne und den Übergang zu einer von aktiven Bürger:innen getragenen Zivilgesellschaft im Mittelpunkt von acht Sektionen. Diese zeigen den Zusammenhang von Modernität, Demokratie und Revolution für verschiedene gesellschaftliche Bereiche auf, legen dabei transatlantische und europäische Bezüge frei und behandeln neben der Vorgeschichte der Revolution auch moderne Formen politischer Partizipation, Repräsentation und ihre Beschränkung. Ferner stellen sie progressive soziale Bewegungen und Protestformen, die Revolution und die Geschlechterrollen und den Aufbruch in Kommunikation, Literatur und Medien vor.
Einen besonderen thematischen Schwerpunkt bilden die Biographien der Revolution und ihre Rolle in der Demokratievermittlung, ehe die Innovationen der Revolution, ihre Perspektiven und Grenzen zur Sprache kommen und abschließend das vielfältige Erinnern an die Revolution bis ins 21. Jahrhundert aufgezeigt wird. Diese Einblicke sollen das Innovationspotential, aber auch die Problemlagen sowie die Werte, Ideen und Ziele der Revolution von 1848/49 vor Augen führen, um so ihre Stellung in der Demokratiegeschichte neu vermessen und bestimmen zu können.
Susanne Wosnitzka stellt ihre Forschungen zu den Löwinnen von Paris vor, einer bislang unbekannten französischen Frauenbewegung der Zeit zwischen 1789 und 1850, die auch nach Deutschland getragen wurde und nun eine geschichtliche Lücke für diese Zeit schließen kann.
Eine Veranstaltung von: Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum, Bochum/Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kassel/Historisches Museum Frankfurt, Frankfurt am Main/Bundesarchiv-Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte, Rastatt/Forum Vormärz Forschung e. V., Bielefeld (Stefan Berger/Birgit Bublies-Godau/Dorothee Linnemann/Elisabeth Thalhofer/Kerstin Wolff)
Alle Infos zu dieser Tagung entnehmen Sie bitte der Veranstaltungsseite: https://www.hsozkult.de/event/id/event-134254