Der Zopfabschneider – Crime oder Frauenbewegung?

Maximilianstraße Augsburg. I. Owen nach Robert Batty, ca. 1835 © wikimedia.commons (gemeinfrei)
Maximilianstraße Augsburg. I. Owen nach Robert Batty, ca. 1835 © wikimedia.commons (gemeinfrei)

Von ‚Karl the Ripper‘, dem Mädchenschneider von Augsburg, der in den 1830er Jahren für extreme Ängste unter Frauen sorgte, zum Zopfabschneider. In einem Zeitraum von ca. 20 Jahren erlebte Augsburg ganze Serien an Verbrechen, die sich wie im Fall des sog. Mädchenschneiders über viele Jahre hinzogen und bis zur Aufklärung für Panik in der Stadt sorgten – inklusive einem falsch beschuldigten und in den Tod getriebenen Mann.
Ein Fall, der sich allerdings nicht wirklich klären ließ, war der des geheimnisvollen Zopfabschneiders. Die dazu in historischen Tageszeitungen erhaltenen Pressemeldungen lassen ein großes Fragezeichen zurück: War der Mädchenschneider eine reale Person oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter? Etwa eine Inszenierung, ein bemäntelter Protest gegen vorherrschende Unterdrückungssysteme?

Zopfabschneider im Barbier von Sevilla?
Rückseite Stadttheater Augsburg vom Lauterlech aus © entnommen der Augsburger Skandalzeitung (ohne Copyright-Angaben)
Rückseite Stadttheater Augsburg vom Lauterlech aus © entnommen der Augsburger Skandalzeitung (ohne Copyright-Angaben)

Im Augsburger Tagblatt erscheint das Stichwort Zopfabschneider ironischerweise zum ersten Mal in einer Rückschau auf den Barbier von Sevilla – eine Aufführung im Augsburger Stadttheater Mitte Dezember 1857, die eine hindurchreisende italienische Operntruppe gab und in der es einen „komischen Zwischenfall“ gab. Eine Zuschauerin, die sich oben in der Galerie befand, glaubte, „den berüchtigten Zopfabschneider […] im Sperrsitz“ entdeckt zu haben: „Das Mädchen wurde in die Sperrsitze gelassen, um sich besser zu überzeugen, und bezeichnete dann auch einen Herrn, der in einem Laden eine Scheere gezogen und erklärt habe, er habe das Gelübde sich gethan, dreihundert Zöpfe abzuschneiden. Die Geschichte wurde bald im ganzen Hause bekannt, und so hatte der bezeichnete junge Mann das sonderbare Vergnügen, der Gegenstand allgemeiner Beobachtung zu sein. Nach der Vorstellung wurde eine Untersuchung gepflogen, die nichts ergab.“[1]

Volkswut gegen ein Phantom

Jener Fremde stellte sich als Franzose heraus, der glaubhaft versichern konnte, nichts damit zu tun zu haben. Nur wenige Tage später wurde „einem Mädchen, welches in die Barfüßerschule ging, im Vorplatze dieses Schulhauses der Zopf abgeschnitten. […] Gestern Abend wurde in der Kirche des Sternklosters ein junger Mann festgenommen, welcher von Personen, die den Zopfabschneider schon gesehen haben wollen, als solcher bezeichnet wurde. Eine Masse Menschen begleitete den Arretirten bis zur Polizei, und die Polizeisoldaten hatten Mühe, ihn vor der Volkswuth zu schützen. Die Persönlichkeit des Arretirten läßt annehmen, daß hier eine Täuschung obwalte.“[2]

Konkret

Auch diese polizeiliche Untersuchung ergab nichts. Dennoch erklärte Bürgermeister Georg von Forndran (1807–1866) in der nächsten öffentlichen Sitzung des Stadtmagistrats, dass „alle Familienväter, Hausbesitzer und Hauseinwohner“ größtmögliche Aufmerksamkeit auf merkwürdige Dinge haben sollten. Über weitere dazu zu ergreifenden Maßnahmen wurde in einer geheimen Sitzung beredet. In München wurde derweil über die ernsthaften Überlegungen in Augsburg gewitzelt. Bis auch Mädchen in München mit abgeschnittenen Haaren nach Hause kamen:

„Gestern Abends zwischen 5 und 6 Uhr wurde das erste schandvolle Bubenstück in der Frauenhoferstraße ausgeführt. Ein Mädchen von 11 Jahren war von den Eltern ausgeschickt worden, etwas zu holen. Während das Kind auf dem Trottoir dahinging, folgte ihm ganz nahe zur linken Seite eine Strecke weit ein Herr, und erst als das Mädchen heimkam, bemerkt es, daß der linke Zopf ziemlich hart am Kopf abgeschnitten war. Der Räuber scheint also eine außerordentliche Fertigkeit bei Ausübung seiner Frevelthaten zu besitzen. Wie wir hören, sind bereits die umfassendsten Maßregeln getroffen, um weitere Fälle wo möglich zu verhüten und dem Schändlichen auf die Spur zu kommen. Mögen alle Eltern aber auch Sorge tragen, daß Mädchen nach eingetretener Dunkelheit nicht allein ausgeschickt werden.“[3]

Mädchenschneider vs. Zopfabschneider

Alle Männer, die bis dato verdächtigt wurden, Zöpfe abgeschnitten zu haben, wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, weil sich die Beschreibungen, wie der Täter ausgesehen habe, stets widersprachen.

Grafik aus "Augsburg, wie es ist" (1846, gemeinfrei)
Grafik aus “Augsburg, wie es ist” (1846, gemeinfrei)

Der brutale Mädchenschneider war auch nach 20 Jahren in Augsburg noch nicht vergessen. Man vermutete auch im Fall des Zopfabschneiders nun einen Menschen mit einem „unwiderstehlichen Trieb dazu“ dahinter als „Verbrechen gegen die Sittlichkeit“ sowie als klares Signal einer „vernachlässigten Erziehung“.[4] Einen Tag später glaubte man, den Zopfabschneider in München endgültig nach einer nervenaufreibenden Jagd gefasst zu haben: „Er soll eben in der Augustenstraße eine Uebung vorgenommen haben, als auf den Schrei des betreffenden Mädchens ein Gendarm zu Pferd und einer zu Fuß den Uebelthäter verfolgten. Er flüchtete in ein Haus und soll dort festgenommen worden sein. Zopf und Messer soll er noch in der Hand gehabt haben. Der in München Arretirte soll ein Melderssohn aus München sein.“[5]

Haare als immerwährender Status nach außen
Louise Aston mit Zigarre, Gemälde von Johann Baptist Reiter © wikimedia.commons (gemeinfrei)
Louise Aston mit Zigarre, Gemälde von Johann Baptist Reiter © wikimedia.commons (gemeinfrei)

Kurze Haare waren für Frauen in diesen Zeiten noch bis Anfang der 1920er Jahre ein No-Go. Eine Frau hatte ihre Haare lang zu tragen; eine ‘ehrbare’ zudem verdeckt und hochgeschlossen. Die Französische Revolution kippte dieses Ideal: Bevor Frauen mit der Guillotine enthauptet wurden, wurde ihnen die Haare geschoren, um ein Verklemmen des Fallbeils zu verhindern. Man hatte ihnen die Haare gelöst; Frauen, die in der Öffentlichkeit mit gelösten Haaren auftraten, galten als Prostituierte. Kurze Haare galten ebenfalls als öffentliches Merkmal der Schande, und es war lange sichtbar. Nach den sog. Jahren des Terrors 1793/94 (geschätzt 25.000 bis 40.000 Opfer[6], nach historischen Recherchen von François-René de Chateaubriand allerdings weit über eine Million!) etablierte sich in Paris eine Gruppe von Frauen, die sich massiv für in der Revolution nie gekommene Frauenrechte weiterhin stark machten – die Löwinnen von Paris. Diese trugen Männerkleidung, rauchten auf offener Straße und trugen als Erkennungszeichen einen gut sichtbaren Dolch im Dekolleté. Außerdem schufen sie Debattierclubs, sorgten für eigene Räumlichkeiten (in denen Männer teils zwar Zutritt, aber kein Mitspracherecht hatten) und verteidigten Frauen lautstark bei Gerichtsverhandlungen. Unter ihnen befand sich auch eine begeisterte Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil aka George Sand (1804–1876).

Solidarität mit Opfern

Madame Fouler, comtesse de Relingue mit Frisur "à la victime" 1810. Gemälde von Louis Léopold Boilly © wikimedia.commons (gemeinfrei)
Madame Fouler, comtesse de Relingue mit Frisur “à la victime” 1810. Gemälde von Louis Léopold Boilly © wikimedia.commons (gemeinfrei)

Manche Frauen drückten ihren Protest dadurch aus, dass sie um 1800 ihre Haare „à la victime“ trugen[7], also kurz, wie einst die unschuldig massenhaft hingerichteten Opfer des Terrorsystems. Um massenhaft an einem Tag hinrichten zu können, wurden Frauen die Haare geschnitten. Um sie auch so unattraktiv wie nur möglich erscheinen zu lassen, damit unter den Zuschauer:innen niemand ein schlechtes Gewissen haben musste, dass da eine ‚edle‘ Frau hingerichtet wurde. Indem sie als Sünderinnen deklariert wurden, war ihre Schuld erwiesen. Solche Frauen galten als ‚unweiblich‘, was wiederum in die Widerstandbewegung der Löwinnen von Paris passte, die auch ihre deutschen Vertreterinnen in Louise Aston (1814–1871) und Emilie Lehmann (?–?) fand, die sich gezielt anders kleideten und verhielten, um auf bestehende gesellschaftliche Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.

NS-Zeit

Auch in der NS-Zeit wurden Frauen, die sich zum Beispiel verbotenerweise in den Feind und/oder jüdische Männer verliebt hatten (‚Blutschande‘), in der Öffentlichkeit der Kopf geschoren und ihnen eine Tafel mit ihren ‚Verbrechen‘ um den Hals gehängt. Davon existieren Belege aus zum Beispiel Ulm und Riedlingen[8] – bis hin zur völligen Entmenschlichung durch Haarescheren und Nummerngebung in den Konzentrationslagern der Nazis.[9]

Rätselhaftes

Wie ging es nun mit dem Zopfabschneider weiter? Auch in München stellte sich heraus, dass der verhaftete Mann glaubhaft unschuldig war. Und dann kamen die Meldungen von Zopfabschneidungen aus Dillingen, Kempten, Nürnberg und Mannheim – parallel und zeitlich so, dass sich wiederum Aussagen zum Aussehen des Täters widersprachen:

„Bis jetzt sind dem Dämon, dessen Aussehen verschieden geschildert wird, etwa 15 Opfer [in Nürnberg] verfallen; eines wurde von zwei Männern, nach deren Aussage, unversehens in der Morgendämmerung erfaßt, einer hielt sie, während der andere ihr die Zöpfe rasch abschnitt; alle andern wurden bloß von einem mißhandelt. Am hellen Tage wurden heute in einem Hof zwei Mägde zugleich von einem angeblich großen Manne, als sie eben mit Wäsche beschäftigt waren, gestellt, und er soll ihnen, so sagen sie, ein Messer gezeigt haben mit der Drohung, daß, wenn sie einen Laut gäben, sie dieses in den Leib bekommen. Rasch waren die Mädchen ihrer natürlichen Zierde beraubt, […] Vergebens forscht man nach den Motiven zu dem sich gleichzeitig auch in Kempten, München etc. zeigenden Frevel. Die Büberei wird epidemisch.“ Die Wut der Bevölkerung war eine gewaltige: „Die Aufregung und Erbitterung in der ganzen Stadt ist eine ungeheure und wir möchten nicht dafür einstehen, ob der Frevler, auf frischer That ergriffen, mit ganzen Gliedern auf die Polizei geliefert werden könnte.“[10]

Schutz vor Übergriffen
Polizeiblindheit. Karikatur in "The Punch" 1888 © Wikimedia.Commons (gemeinfrei)
Polizeiblindheit. Karikatur in “The Punch” 1888 © Wikimedia.Commons (gemeinfrei)

Wie konnte man sich als junge Frau vor dem Zopfabschneiden schützen? In Nürnberg kam Nadlermeister Ditthorn auf die Idee, einen Haarschutz aus Draht zu fertigen, der den Kopf wie bei Fechtübungen schützen sollte.[11] In Mannheim wichen Frauen, die sich durch die Stadt bewegten, jedem Mann automatisch aus: „Näh= und andere Arbeitsmädchen suchen nach Feierabend den heimathlichen Herd nur unter militärischer [!] Escorte, die Theaterausgänge sind beim Schluß der Vorstellungen jetzt von plötzlich galant gewordenen und Ritterdienste versehenden Vätern, Brüdern, Onkel’s, Neveu’s [Neffen] etc. förmlich belagert. […] In Augsburg suchten die Herren nach Damenbegleitung, um nicht für Zopfabschneider angesehen zu werden.“[12] Auch aus Wien, Innsbruck (wo selbst ein Zopfabschneider herumgehen sollte) und Salzburg wurde über die Augsburger Vorkommnisse berichtet.[13]

Manie oder Bewegung?

Bis die „Manie des Zopfabschneidens“ plötzlich aufhörte, als eine von der Polizei in die Mangel genomme junge Frau gestand, sich den Zopf selbst abgeschnitten zu haben. Auf Nachprüfen gestanden dies auch weitere Betroffene[14]. Ob diese wirklich selbst Hand an sich gelegt haben oder durch die Polizei so massiv unter Druck gesetzt wurden und ‚gestanden‘ – das ließe sich ggf. in falls noch vorhandenen Akten ausfindig machen, denn: „Der in der Zopfabschneidungs=Angelegenheit inquirirende Beamte läßt die Betroffenen [in Mannheim] jetzt jedesmal den Eid auf ihre Aussagen ablegen. Zwei davon wurden schon durch die Vorbereitung dazu so in Aufregung und Angst versetzt, daß sie nach vielen Umschweifen endlich gestanden, sich die Zöpfe selbst abgeschnitten zu haben.“[15]

Zusätzlicher Druck kam über die Ankündigung hoher Gefängnisstrafen: „Zur Warnung für die Zopfabschneider macht das kgl. Policeikommissariat [von Zweibrücken] in einer Bekanntmachung darauf aufmerksam, daß das Vergehen des Zopfabschneidens mit einer Gefängnißstrafe von 2–5 Jahren, und einer Geldbuße von 50–500 Franken bestraft werden kann.“[16]

Mögliche Motive

Plötzlich quillt das Augsburger Tagblatt von ‚Geständnissen‘ nahezu über: Auch aus Passau und Speyer wird berichtet, dass sich die verhörten Mädchen und Frauen ihre Zöpfe selbst abgeschnitten hätten, aber jedes Mal rätselte man über deren Motive und Gründe. Im Tagblatt werden diese erstaunlicherweise nicht bzw. nur in drei Fällen wie folgt angegeben:

º Ein Mädchen in Speyer wollte kurze Haare, weil ihre beste Freundin ihre Haare durch eine Krankheit verloren habe[17]
º Ein Mädchen in Coburg gab sich als Opfer des Zopfabschneiders aus, hatte sich die Haare aber selbst geschnitten, um eine sog. Polkafrisur[18] zu haben[19]
º Eine 19Jährige in München gab an, mit abgeschnittenen Haaren nicht in der Fabrik arbeiten zu müssen[20]

Das erste Motiv verweist auf tiefe Liebe zur Freundin, auf Mitgefühl mit deren Situation. Ähnliches erleben wir heute zum Beispiel in YouTube-Videos, in denen sich Partner:innen aus Solidarität zu Krebserkrankten oder zu Frauen mit kreisrundem Haarausfall ebenfalls die Haare rasieren. Die beiden anderen Gründe scheinen Widerstandsmotive zu sein: Widerstand gegen herrschende Körper- und Haarnormen, von denen wir bis heute betroffen sind[21] – Polkahaare als Ausdruck dieses Widerstands wie später der Bubi- und Pilzkopf: Weg mit den buchstäblich alten Zöpfen! Das letzte Motiv kann auch Ausdruck dafür sein, wie viele junge ledige Frauen gezwungen waren – oft unter verheerendsten Bedingungen ohne jegliche finanzielle Absicherung –, in Fabriken arbeiten zu müssen. Eine Notlösung, um diesen Qualen wenigstens kurzfristig entfliehen zu können. Die so ‚überführten‘ Frauen mussten für mehrere Tage in den Kerker und/oder Geldstrafen zahlen.

Strohfeuer oder Schwelbrand?

Ende Februar 1858 konnte man in Augsburg in der Schmidschen Buchhandlung zwar noch einen ‚Gelegenheitsschwank‘ mit dem Titel Ein Zopfabschneider von Ferdinand Fränkel (1815–1898) erwerben, aber mit der Publikation dieser Geständnisse (?) der Frauen enden auch die Meldungen über Zopfabschneidungen in Deutschland generell im Tagblatt. So massiv die Berichte in dieser Zeitung erschienen sind, so massiv und abrupt enden auch die Meldungen dazu. Der Schwank wurde in Augsburg nie aufgeführt.

Crime oder Frauenbewegung? Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf jeden Fall, was Frauen vielfach und massiv auf diese Weise vor allem gesellschaftlich widerfahren ist.

+++Update 24. Juni 2021+++
Im Februar 1861 schien dieser Spuk wieder weiterzugehen:
“Der erbärmliche Unfug des Zopfabschneidens taucht leider wieder in Augsburg auf. Am verwichenen Dienstag wurden einem eilfjährigen Mädchen und vorgestern morgens um 8 Uhr einem zwölfjährigen taubstummen Mädchen von Oberhausen die Zöpfe abgeschnitten. Nach der Beschreibung der Mädchen soll der Thäter von großer Gestalt seyn. Möchte es endlich gelingen, daß man dieses Unsinnigen habhaft würde.”[22]

 

Einzelnachweise

[1] Vgl. Augsburger Tagblatt, No. 352. Mittwoch 23. Dezember 1857, S. 2858.
[2] Vgl. ebda., No. 358. Mittwoch 30. Dezember 1857, S. 2906.
[3] Vgl. ebda., No. 6. Mittwoch 6. Januar 1858, S. 42.
[4] Vgl. ebda., No. 7. Donnerstag 7. Januar 1858, 47.
[5] Vgl. ebda., No. 8. Freitag 8. Januar 1858, S. 55.
[6] Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Terrorherrschaft, abgerufen am 25. April 2021.
[7] Vgl. Gernot Kramper: Frauenfrisuren – die blutige Geschichte der kurzen Haare, in: stern online, Artikel vom 15. Februar 2021, abgerufen am 25. April 2021.
[8] Vgl. Denkstättenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben (Hg.): 1941: Demütigung einer Frau in Riedlingen durch Scheren der Haare. Online-Dokument, abgerufen am 25. April 2021.
[9] Leseempfehlung: Sarah Helm: Ohne Haar und ohne Namen. Im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Darmstadt 2016.
[10] Vgl. Augsburger Tagblatt, No. 14. Donnerstag 14. Januar 1858, S. 105.
[11] Vgl. ebda., No. 15. Freitag 15. Januar 1858, S. 114.
[12] Vgl. ebda., No. 26. Dienstag 26. Januar 1858, S. 203.
[13] Vgl. Begriffssuche „Zopfabschneider“ in ANNO online (ÖNB); die meisten Berichte aus dem Jahr 1858, vereinzelt aber auch in späteren Jahren stellenweise, doch nicht mehr so massiv wie in jenem Jahr.
[14] Es waren nicht nur Mädchen im heutigen Alterssinn; als „Mädchen“ wurde alles bezeichnet, was noch nicht verheiratet war, auch aus heutiger Sicht bereits erwachsene junge Frauen in ihren 20er Jahren. Siehe auch der Begriff „Mädchenname“, den eine Frau so lange trug, bis sie heiratete (oder auch nicht).
[15] Vgl. Augsburger Tagblatt, No. 32. Montag 1. Februar 1858,S. 251.
[16] Vgl. ebda., No. 35. Donnerstag 4. Februar 1858, S. 275.
[17] Vgl. ebda., No. 37. Samstag 6. Februar 1858, S. 289.
[18] Eine Art früher Vokuhila [VOrneKUrzHIntenLAng] = „Die Deutschen wunderten sich über die bei ihnen wahrscheinlich selten vorkommende Art des Haarschnitts und der Frisur der Polen und Polinnen. ‚Polkahaar‘ oder ‚Polkakopp‘ bezeichnet einen Haarschnitt, bei dem die Haaren hinten lang, vorn aber kurz sind. […] Doch fand ich keinerlei Anhaltspunkt dafür, daß der ‚Polkaschnitt‘ (na poleczke) bei den Deutschen eine Ponyfrisur bedeute, wie dies in Polen der Fall ist.“ Vgl. Tomasz Szarota: Pole, Polen und Polnisch in den deutschen Mundartenlexika und Sprichwörterbüchern, in: Acta Poloniae Historica 50, S. 1984: https://rcin.org.pl/ihpan/Content/31822/WA303_50451_1984-50_APH_04_o.pdf, abgerufen am 21. März 2021, S. 94.
[19] Vgl. Augsburger Tagblatt, No. 115. Dienstag 27. April 1858, S. 928.
[20] Vgl. ebda., No. 16. Samstag 16. Januar 1858, S. 122.
[21] Vgl. Podcast Lvstprinzip von Theresa Lachner, Folge IHGITT vom 5. Februar 2021, abgerufen am 25. April 2021.
[22] Vgl. Augsburger Tagblatt, No. 33. Samstag 2. Februar 1861, S. 265.

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