Insta-Talk mit mir by Eva Meitner über Ethel Smyth

BildInsta-Talk | Samstag 8. Oktober 19 Uhr | auf Eva Meitners Instagram-Seite

Am vorletzten September-Wochenende war ich in Berlin unterwegs, wo mehrere Komponistinnen-Festivals gleichzeitig stattfanden:

Am Samstag, 29. September, im wunderbaren modernen Nikolaisaal in Potsdam die Lange Nacht der Komponistinnen mit u. a. Werken von Amy Beach, gespielt vom Trio Orelon (sehr heißer Tipp!), und Liedern von Fanny Hensel und Josephine Lang, interpretiert von Sängerin Alice Lackner und Pianist Eric Schneider.

Anderntags fand im Curt-Sachs-Saal des Berliner Musikinstrumentenmuseums ein Symposium zu Ethel Smyths Opernschaffen statt, bei dem u. a. ich auf dem Podium zu Gast war (und zu Ethels Zeit als Firecracker in München geschrieben habe). Anschließend wurde furios und ausdauernd bejubelt Smyths Oper Les Naufrageurs in der Original-Version auf Französisch durch das Deutsche Symphonie-Orchester unter Leitung von Robin Ticciati in der gut besuchten Philharmonie für Deutschland erstaufgeführt. Angekündigt und nachbesprochen zwar als “sensationelle Wiederentdeckung”, aber: Insider:innen kennen sie bereits seit über 40 Jahren. Und ‘wiederentdeckt’ werden musste sie für die Aufführung auch nicht.

Drei Wochen vorher war ich noch an der Organisation der Jahrestagung des Bund deutscher Liebhaber-Orchester (BDLO) beteiligt, die im Archiv Frau und Musik stattfand. Dort als auch in Berlin traf ich (wieder) auf die mittlerweile legendäre Dirigentin Eva Meitner aus Leipzig, die Ethel Smyths Schaffen dort u. a. mit ihrem Frauenorchester wieder ans Tageslicht brachte und bringt. Seit mittlerweile Jahren sind wir v. a. über Twitter miteinander in Kontakt. Und weil es in Berlin mit ihr wieder so nett war, sich auch über Ethel Smyth auszutauschen, bot mir Eva an, das Gespräch auf Instagram weiterzuführen.

Was an Ethel so besonders ist, dass Virginia Woolf sie für einen riesigen Krebs mit klammernden Scheren und was wiederum Ethel Smyth von Johannes Brahms hielt, mit dem offenbar nicht gut Kuchen essen war,  erfahrt ihr am kommenden Samstag. Also here we go!

Klassik verstehen live | Jetzt zum Nachschauen

Der Abend (nicht nur) über Filmmusik mit Gabriel Yoran und mir

Wenn ihr letzten Freitag nicht live dabei wart, könnt ihr unseren Abend im Rahmen des 100jährigen Jubiläums der Musikbibliothek der Stadtbibliothek Köln am 18 . März hier nachschauen. Es geht um Wege zur Klassik und insbesondere um Filmmusik. Viele der fast 80 Personen im Videocall wünschten sich eine Fortsetzung. Vielleicht geht ja nochmal etwas zusammen.

“Es war noch nie so aufregend, einfach und billig einen Einstieg in die Welt der klassischen Musik zu finden.” Ob das stimmt, finden wir heraus! Gabriel Yoran liest Passagen aus seinem Buch und hört mit uns gemeinsam in Beispiele rein, die er dann zusammen mit Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka bespricht. Hier kann man die Ankündigung der Stadt Köln zu diesem Event nochmal nachlesen.

Gute Unterhaltung derweil!


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Gender switch – vertauschte Rollen? | TheaterTalk

In dieser vierteiligen Online-Diskussionsreihe knüpft das Staatstheater Augsburg an Stücke des Spielplans an und nimmt dort verhandelte Themen genauer unter die Lupe. Wie werden diese Themen auf der Bühne verhandelt? Inwiefern verweist das Bühnengeschehen auf die Realität?

10. März 2022: Gender Switch – vertauschte Rollen?
Wie repräsentieren wir Gender und Geschlecht auf der Bühne? Das Staatstheater Augsburg redet über Geschlechtertausch, Hosenrollen und Konventionsbrüche, dazu im Spielplan: Faust – Margarethe, Der Drache und Mary Page Marlowe

Gäste:
Anett Göhre (Choreografin), Susanne Wosnitzka (Musikhistorikerin), Mirjam Birkl (Schauspielerin)

Online-Veranstaltung via Zoom. Anmeldung unter: sabeth.braun@staatstheater-augsburg.de

Klassik verstehen | Talk mit Gabriel Yoran und Susanne Wosnitzka

FREITAG, 18. März 2022, 19:30–21 UHR
ONLINE-VERANSTALTUNG VIA EDUDIP
Klassik verstehen | Gabriel Yoran im Gespräch mit Susanne Wosnitzka. Zum 100. Geburtstag der Musikbibliothek der Stadtbibliothek Köln

„Es war noch nie so aufregend, einfach und billig, einen Einstieg
in die Welt der klassischen Musik zu finden“, verspricht Gabriel
Yoran mit seinem Buch “Klassik verstehen“. Ob das stimmt, finden wir heraus! Gabriel Yoran liest Passagen aus seinem Buch
und hört mit uns gemeinsam in Beispiele rein, die er dann zusammen mit Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka bespricht. Die Veranstaltung findet online statt und wir empfehlen dringend die Teilnahme mit (guten) Kopfhörern!

Die Veranstaltung findet online statt.
Anmeldung erforderlich unter www.stbib-koeln.de/klassikverstehen
Hier gehts zum Gesamtprogramm des Jubiläumsjahrs

“Komponistinnen” | Film und Orchesterkonzert in München

Filmplakat. Mit freundlicher Genehmigung © tvbmedia productions
Filmplakat. Mit freundlicher Genehmigung © tvbmedia productions

Am Sonntag, 24. November 2019, um 12 Uhr, rollt in der Black Box im Gasteig das Rainbow Sound Orchestra Munich (RSO-M) unter der Leitung des musica-femina-münchen-Mitglieds Mary Ellen Kitchens der mehrfach preisgekrönten Dokumentation KOMPONISTINNEN den roten Teppich aus, die am Nachmittag gleich nebenan im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz läuft. In der von musica femina münchen veranstalteten Kombination aus Mittagskonzert und Kinovorstellung bringen die Künstler*innen zwei der vier im Film vorkommenden Komponistinnen zum Klingen, die Kyra Steckeweh und Tim van Beveren in ihrer vielbeachteten und preisgekrönten filmischen Spurensuche porträtierten.

Komponistinnen hatten es nicht nur in vergangenen Jahrhunderten schwer, sondern auch heute noch spielen sie im Konzertbetrieb eine sehr untergeordnete Rolle. Teilweise existiert das Notenmaterial nur in Handschriften, aus denen praktische Ausgaben erstellt werden müssen. Der Musikwissenschaftler Tobias Fasshauer hat sich dieser mühsamen Detailarbeit angenommen und zwei der insgesamt acht Sinfonien Emilie Mayers für Aufführungen eingerichtet. Während er in der Dokumentation die 2. Sinfonie der Berliner Komponistin vorstellt, wird das RSO-M ihre 3. Sinfonie präsentieren, von der bislang keine Einspielung existiert. Außergewöhnlich für eine Frau im 19. Jahrhundert, erhielt Emilie Mayer Unterstützung von einigen ihren männlichen Kollegen und etablierte sich als eine feste Größe im Berliner Musikleben. Ihr Schaffen strahlte auch auf andere Städte aus, jedoch geriet sie nach ihrem Tod schnell in Vergessenheit.

Dagegen zog sich Mel Bonis weitgehend ins Private zurück, nachdem sie zwar zunächst Klavier spielen und am Pariser Conservatoire studieren durfte. Ihre Eltern sorgten anschließend für die Heirat mit einem wohlhabenden Witwer und losgelöst von materiellen Sorgen widmete sich Mel Bonis der Musik. Allerdings blieb ihr die schöne Kunst als berufliche Perspektive aufgrund ihres Geschlechts und gesellschaftlicher Konventionen verwehrt. Sie veröffentlichte viele Klavierstücke, um aber nicht als Frau erkannt zu werden, änderte sie ihren Vornamen von „Mélanie“ zu „Mel“. Auch das Werk Les Gitanosexistiert in Klavierfassungen, allerdings entfaltet sich besonders in der Orchesterfassung das spanische Kolorit in diesem gut dreiminütigen Valse espagnole. Musik der beiden weiteren Komponistinnen aus der Dokumentation Fanny Hensel und Lili Boulanger wird dann am Nachmittag im Film Komponistinnen zu hören sein.

Es erwartet Sie nicht nur eine ungewöhnliche, rund einstündige Matinee, sondern auch ein Erleben der Werke aus einem ganz besonderen Blickwinkel: Das Orchester wird in der Saalmitte Platz nehmen und vielleicht darf sich das Publikum auch unter die Musiker*innen mischen, um so das Konzert aus nächster Nähe und ungewohnter Hörperspektive zu genießen.

Sonntag, 24. November 2019
12:00 Uhr | Black Box
€ 10,– (Karten buchen über München Ticket)

Rainbow Sound Orchestra Munich
Leitung: Mary Ellen Kitchens

Emilie Mayer (1812–1883) 
Symphonie Nr. 3 C-Dur
(1850, Entdeckung aus der Staatsbibliothek in Berlin – es gibt bislang überhaupt keine Einspielung dieses Werks)

Mel Bonis (1858–1937) 
Les Gitanos
op. 15/3 für Orchester (1891)

Veranstalterin: musica femina münchen e. V.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München

Der Film läuft um 14:30 Uhr im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz.
Anschließend Filmgespräch in Anwesenheit der Filmemacher Kyra Steckeweh, Tim van Beveren sowie Susanne Wosnitzka als Mitwirkender im Film

Karten zu € 9,50,–   bitte direkt beim Kino unter www.riopalast.de reservieren.

Text: RSO-M