Sarah Grundner und Kathrin Quatember – Wienerinnen, die ich seit Langem über X (ehem. Twitter) kennen und schätzen gelernt habe. Sarah besonders über ihre Erzählungen und Berichte als Ex-Waldorf-Schülerin und auch von einem echten Treffen in Wien letztes Jahr, und die Quati als ‚Mama‘ vom Nasbub, einem alten Kater mit irgendwie besonders großer rosa Nase und den ich ins Herz geschlossen habe.
Jetzt hatte ich die Ehre, ihr erster Gast in ihrem gemeinsamen Podcast Österreich WTF?! zu sein. Warum eigentlich? Ich bin zwar keine Österreicherin, aber halt schon ziemlich mit Österreich und Wien verbandelt. Und so haben wir dann auch über Lego, zu Komponistinnen, zu meinen Forschungen – und wie ich überhaupt dazu gekommen bin über meinen doch eher ungewöhnlichen Lebensweg –, zu historischen Zeitungen und all dem verrückten Zeugs, das darin zu finden war und letztendlich auch über Bach – ein Weihnachtswunder (18. Dezember, 20:15 Uhr in ARD, BR, MDR und ORF 2 zu sehen) und meinen Anteil am Rollenspiel der Schauspielerin Verena Altenberger als Anna Magdalena Bach gesprochen.
Anfang letzten Jahres hatte ich die Ehre, wieder einen Beitrag für das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) zu verfassen. Im Jahr davor war durch Mary Ellen Kitchens – im Vorstand des Archivs Frau und Musik in Frankfurt/Main – angestoßen worden, die Programmhefte des seit 1988 agierenden Vereins musica femina münchen (mfm) zu digitalisieren, der etliche Erst- und Uraufführungen für sich verbuchen kann einschließlich der UA von Fanny Hensels Klavierquartett As-Dur 1989.
Bedeutende Komponistinnen-Sammlung
Seit wenigen Jahren befindet sich die Sammlung von mfm bzw. das Komponistinnen-Archiv München (KAM) im Archiv Frau und Musik, wo es für Forschungszwecke und Auswertungen eingesehen werden kann.
Die liebevoll von Hand und handschriftlich gestalteten Programmhefte zeugen von einer unglaublichen Spiel- und Aufführungsfreude, diese zu lange negierten Leistungen von Komponistinnen wieder sicht- und hörbar zu machen. Auslöser dazu war ein Frauenmusikfest 1987 in München, das vor allem der Rockmusik galt. Ein Testkonzert im Gasteig, ob sich auch klassische Werke von Frauen lohnen, sprengte mit rund 400 verkauften Tickets begeistert den zuvor argwöhnisch beäugten Rahmen.
„So entsteht eine Legende!“
Für seine weitere Pionierinnen-Arbeit wurde mfm mit dem Anita-Augspurg-Preis für das Jahr 1998 ausgezeichnet. Ein Logbuch – ein Konzerttagebuch – ist das Highlight der mfm-Sammlung: Darin hielt die erste mfm-Generation ihre Gedanken zu Aufführungen, zu Konzertbesprechungen, zu Kritik, zum Celibidache-Skandal und einigen weiteren Ereignissen einschließlich dem vom ersten mfm-Konzert beflügelten Ausspruch „So entsteht eine Legende!“ fest.
WAB, G, BWV, L, B, HMV, D, HWV und HLV – HEGDL*! Neusprech, Sprachunfälle oder Geheimcodes? Letzteres! Falls Ihnen diese Buchstaben-Abfolgen schon mal irgendwo aufgefallen sind, Sie sich aber keinen Reim drauf machen konnten. Es sind Abkürzungen von Werkverzeichnissen in der Musik!
WAB = Werkverzeichnis Anton Bruckner, G = Luigi Boccherini, L = Claude Debussy, B = Frédéric Chopin, HWV = Georg Friedrich Händel, D = Franz Schubert, HWV = Fanny Hensel Werkverzeichnis, HLV = Fanny Hensel Liedverzeichnis.
What? Warum soll D für Franz Schubert stehen? Da ist doch gar kein D in seinem Namen drinne?! Manche Werkverzeichnisse wie bei BWV sind auf den Komponisten gemünzt, damit es sofort klar ist, um was es geht. Es war eine immens nerdige Aufgabe, solch Werkverzeichnisse überhaupt zusammenzutragen. Das kam im Zuge des sogenannten Geniekults auf, der kurz nach Mozarts Tod einsetzte und ein neues Feld in der Musikwissenschaft ansetzte, auch mit dem Ehrgeiz verbunden, herauszubekommen, was das erste und was das letzte Werk eines Komponisten war.
Ich schreibe hier zunächst im Maskulinum, weil das alles einst nur auf die Werke von Männern ausgerichtet war, weil man in diesen frühen Zeiten noch glaubte, dass nur Männer zu solchen Geniestreichen fähig gewesen wären. Für die Werke von Frauen hat man sich deshalb nicht interessiert. Frauen waren für diese Art Forschung aber immens wichtig: Ohne sie wäre nämlich das Zusammenhalten der Werke oft gar nicht möglich gewesen. So hat zum Beispiel Clara Schumann auch die Werke ihres Mannes Robert zusammengehalten und herausgegeben. Ohne ihre Arbeit und Aufführungen würden wir die meisten seiner Werke gar nicht kennen.
Samstag, 13. Mai 2023, Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3, 10115 Berlin
DAS ERSTE EINER DREITEILIGEN REIHE (weitere Konzertvorträge im Oktober und November: 7. Oktober LADY LUMINAIRIES: Berühmte Composer-Performerinnen und Koryphäen, 25. November VOX FEMINAE: Die Stimme der Frau im Mittelalter)
Regelrechte musikalische Wunderwerke und Talentexplosionen gab es in den italienischen Nonnenklöstern des 17. Jahrhunderts – junge Frauen mit hohen Begabungen entwickelten eine von Exzellenz geprägte musikalische Hochkultur, und das ganz im Stile concertanto, voll von Ornamentik, Melismen und Koloraturen. SONUS FEMINAE bringt diese Musik wieder zum Erklingen und gibt wertvolles Hintergrundwissen.
SONUS FEMINAE: Werke von Caterina Assandra, Chiara Maria Cozzolani, Gracia Baptista, Raffaella Aleotti, Sulpitia Cesis, Claudia Francesca Rusca, Claudia Sessa, Lucrezia Orsini Vizzana, Isabella Leonarda
Ensemble Cité des Dames (Amy Green, Sopran | Miako Klein, Blockflöte und Barockvioline | Kia Lim, Cembalo) & Guests (Maria Elena Medina, Sopran und Viola da Gamba | Prisca Stalmarski, Barockvioline | Magnus Andersson, Laute und Theorbe)
Vorab-Release von Raphaela Gromes‘ neuer Doppel-CD Femmes: Vorbestellungen ab sofort möglich!
Vor wenigen Wochen schrieb mir Raphaela Gromes‘ gute Bekannte Mary Ellen Kitchens, ob ich mir vorstellen könnte, einen Booklet-Text für die weltbekannte junge Cellistin für eine neue CD zu schreiben. Ich hatte noch eine große Veranstaltung abzuwickeln und es würde verdammt wenig Zeit dafür bleiben, aber wer sagt schon einer Größe wie Raphaela Gromes ab?
Vom Hören zum Schreiben: Femmes!
Es stellte sich heraus: Raphaela hatte in ihrem Lieblingspodcast – in einer Folge von Die Podcastin von Dr. Regula Stämpfli und Dr. Isabel Rohner – von mir gehört, die in höchsten Tönen von meiner Arbeit zu Komponistinnen erzählten. Raphaela wurde neugierig, stöberte auf meiner Webseite und war auf der Stelle überzeugt, dass ich für sie schreiben sollte. Und so geschah es. In einer bestimmten Anzahl an Wörtern oder Zeichen, mit einer pressanten Deadline. Es galt, fünf noch leere Seiten elektronisches Papier zu befüllen. Aber wo anfangen bei 23 Komponistinnen? Was hatten sie gemeinsam außer der Liebe zur Musik? Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts? Auf jeden Fall!
So erinnerte ich mich daran, was der Musikkritiker Marc Blitzstein schockiert schrieb, als er erst 1960 zum ersten Mal ein Werk der früh verstorbenen Komponistin Lili Boulanger (1893–1918) auf Schallplatte gehört hatte – Musik, die von Lilis Schwester Nadia auch zum ersten Mal überhaupt herausgegeben wurde: „Was haben wir all die Jahre an guter Musik verpasst?“
Aufgeholt!
Der perfekte Beginn, um einen roten Faden zu haben. Und dann flossen die Wörter nur so. Und zwar so gut, dass – noch ein bisschen zwischen Raphaela und ihrem Klavierpartner Julian Riem hin und her – SONY Classics überhaupt keine Änderungswünsche hatte. Auch Raphaela war erstaunt – so etwas war bei ihren bisherigen Produktionen noch nicht dagewesen!
Raphaela Gromes auf Instagram (3. November 2022):
„Mit mir gemeinsam musiziert mein Lieblingsorchester Festival Strings Lucerne und deren künstlerischen Leiter Daniel Dodds und natürlich mein Duopartner Julian Riem, die Traum-Zusammenarbeit wird noch ergänzt durch meine Lieblings-Tonmeisterin Marie-Josefin Melchior und die unglaubliche Susanne Wosnitzka, die einen mitreißenden Booklettext verfasst hat! Danke an euch alle, es war und ist ein unglaublich beglückendes Projekt für mich und ich freue mich auf alles, was folgt!“
Release – save the date!
Der offizielle CD-Release erfolgte am 3. Februar 2023. Das Release-Konzert mit dem gesamten Orchester fand am 5. Februar 2023 im ausverkauften Münchener Prinzregententheater statt. Ich freue mich sehr, ein Teil dieses herausragenden CD-Projekts zu sein und auf weitere Veranstaltungen und Aktionen!
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Aufbrechen des herkömmlichen Kanon! Brancheninterner Workshop für Konzertplaner*innen im Rahmen des Festivals Aus den Fugen.
„Was ist uns entgangen?“ schrieb der Musikkritiker Marc Blitzstein 1960 ebenso begeistert wie fassungslos, als er Aufnahmen der bis dato unveröffentlichten Werke der Komponistin Lili Boulanger entdeckte. Der brancheninterne Workshop fragt: Was entgeht uns allen, weil der seit 200 Jahren in Stein gemeißelte Kanon die Werke von Komponistinnen großflächig ausblendet? Ziel ist es, aus einem neuen geschichtlichen Verständnis heraus ein Umdenken in der Konzertprogrammierung anzuregen.
Mit Joosten Ellée (Podium Festival Esslingen), Sarah Nemtsov (Komponistin), Jelena Rothermel, Mary Ellen Kitchens und Susanne Wosnitzka (Archiv Frau und Musik), Sarah Wedl-Wilson (Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin),Prof. Dr. Sebastian Nordmann (Konzerthaus Berlin). Moderiert von Meredith Nicoll (HfMT Hamburg)
Dauer: ca. 3,5 Stunden.
Teilnehmer*innenzahl begrenzt. Interessierte wenden sich bitte an: intendan[at]konzerthaus.de
In Kooperation mit
Art Mentor Foundation Lucerne | Toepfer Stiftung F.S. V. | Archiv Frau und Musik | Flux FM | rbb Kultur
Montag 31. Oktober bis einschließlich Sonntag 6. November 2022
Seit ein paar Jahren bin ich Twitter-Aktive – neben Themen des täglichen Lebens, Katzen-Content und was man sonst noch so erlebt auch besonders zu Komponistinnen. Für rund 5.000 Follower:innen gibt es manchmal auch verschiedene Aktionen wie zu Weihnachten einen musikalischen Adventskalender oder im Oktober die #Spooktober-Reihe mit Gruselgeschichten und Horror-Storys, die ich in historischen Zeitungen gefunden habe.
Auf Twitter gibts auch einen Account, der seine eigene große Reichweite anderen Leuten anbietet, die was Interessantes aus der Wissenschaft zu erzählen haben, aber eher eine kleine(re) Reichweite haben. Das ist der @realsci_DE-Account mit seinem Blog auf http://realscientistsde.blogspot.com/. Dafür werden immer wieder Leute gesucht, und jetzt kann ich kurzfristig einspringen, um über *tadaa* Komponistinnen zu erzählen und wo man sie finden kann. So ganz grob gesagt. Wie facettenreich das sein kann, erfahrt ihr dann von mir auf @realsci_DE!
Am vorletzten September-Wochenende war ich in Berlin unterwegs, wo mehrere Komponistinnen-Festivals gleichzeitig stattfanden:
Am Samstag, 29. September, im wunderbaren modernen Nikolaisaal in Potsdam die Lange Nacht der Komponistinnen mit u. a. Werken von Amy Beach, gespielt vom Trio Orelon (sehr heißer Tipp!), und Liedern von Fanny Hensel und Josephine Lang, interpretiert von Sängerin Alice Lackner und Pianist Eric Schneider.
Anderntags fand im Curt-Sachs-Saal des Berliner Musikinstrumentenmuseums ein Symposium zu Ethel Smyths Opernschaffen statt, bei dem u. a. ich auf dem Podium zu Gast war (und zu Ethels Zeit als Firecracker in München geschrieben habe). Anschließend wurde furios und ausdauernd bejubelt Smyths Oper Les Naufrageurs in der Original-Version auf Französisch durch das Deutsche Symphonie-Orchester unter Leitung von Robin Ticciati in der gut besuchten Philharmonie für Deutschland erstaufgeführt. Angekündigt und nachbesprochen zwar als „sensationelle Wiederentdeckung“, aber: Insider:innen kennen sie bereits seit über 40 Jahren. Und ‚wiederentdeckt‘ werden musste sie für die Aufführung auch nicht.
Drei Wochen vorher war ich noch an der Organisation der Jahrestagung des Bund deutscher Liebhaber-Orchester (BDLO) beteiligt, die im Archiv Frau und Musik stattfand. Dort als auch in Berlin traf ich (wieder) auf die mittlerweile legendäre Dirigentin Eva Meitner aus Leipzig, die Ethel Smyths Schaffen dort u. a. mit ihrem Frauenorchester wieder ans Tageslicht brachte und bringt. Seit mittlerweile Jahren sind wir v. a. über Twitter miteinander in Kontakt. Und weil es in Berlin mit ihr wieder so nett war, sich auch über Ethel Smyth auszutauschen, bot mir Eva an, das Gespräch auf Instagram weiterzuführen.
Was an Ethel so besonders ist, dass Virginia Woolf sie für einen riesigen Krebs mit klammernden Scheren und was wiederum Ethel Smyth von Johannes Brahms hielt, mit dem offenbar nicht gut Kuchen essen war, erfahrt ihr am kommenden Samstag. Also here we go!
Augsburger Zeitungen in der Zeitung? Vor ein paar Wochen besuchte ich das Konzert der Augsburger Pianistin Stephanie Knauer im Schaezlerpalais. Sie glänzte mit einem Strauß an historischen Komponistinnen wie Maria Teresa d’Agnesi Pinottini (1720–1795), Helene Riese (1795–1869), Cecilia Maria Barthélemon (ca. 1768 – nach 1827), Juliane Reichardt (1752–1783), Josepha (Josephine) Barbara von Auernhammer (1758–1820) sowie der Uraufführung eines Werks von Dorothea Hofmann in ihrer Hommage an die Blaugestrumpften. Darin spielte sie auf dem Neupert-Nachbau des historischen Flügels von Johann Andreas Stein, der original im Mozart-Haus steht. Auch ein Werk Ignaz von Beeckes (1733–1803) war dabei, der Johann Andreas Steins Tochter Nannette Klavierunterricht gab – wovon Wolfgang Amadé Mozart überhaupt nicht begeistert war, weil Beecke wohl kein guter Lehrer war.
Fruchtbare Kooperation
Das Interesse an Augsburger Geschichte und Komponistinnen verbindet mich uns Stephanie also – daher schlug Stephanie vor, zu mir und meinen Funden in historischen Augsburger Zeitungen ein Interview zu machen. Darin erzählte ich zu einer von mir aufgefundenen heißen Spur zu Beethovens und Mozart verschollenen Oboen-Konzerten, die aber hier in Augsburg aus Originalmanuskript von Ernst Krähmer im Stadttheater aufgeführt wurden. Oder wie Clara Schumann zu ihren Konzerten in Augsburg kam, wo sie möglicherweise übernachtete (und wo definitiv nicht), wer ihre Konzerte organisiert und wessen Flügel sie spielte. Ebenso mit Unbekanntem zu Franz Liszt, der nicht nur als Kind in der Lechstadt konzertierte. Also ganz aufregende Sachen, die aufhorchen ließen!
Stephanie Knauer: „Hier spielte die Musik im 18. und 19. Jahrhundert“, in: Augsburger Allgemeine, Mittwoch 14. September 2022, Nr. 212, S. 29.
Und so erschien dieser Artikel in Großformat auf halber Seite gestern am 14. September 2022 in der Augsburger Allgemeinen, zu dem bereits ein Echo vorliegt und zu neuen Ideen für Konzerte und Vorträge in Augsburg zu völlig unbekannter musikalisch-gesellschaftlich-sozialer Geschichte führen kann. Bleiben Sie also dran!
Samstag 24. September 2022 | 18:00 Uhr | Nikolaisaal Potsdam
In dieses Projekt des Nikolaisaals mit den Musikfestspielen Sanssoucis bin ich zwar nicht auf der Bühne involviert, war aber bei Beratungen mit dabei und bin deshalb vor Ort in Potsdam!
Man schreibt dazu: „Wir kennen viel zu wenige Komponistinnen! Im Nikolaisaal erhalten nun faszinierende Werke von Frauen wieder die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Die »Lange Nacht der Komponistinnen« widmet sich drei exemplarischen Lebenswegen in Wort und Musik, präsentiert von Gayle Tufts. Erleben Sie Kammermusik, die Sie garantiert noch nie gehört haben und lassen Sie die Nacht ausklingen in der »Ragtime-Lounge«, in der ausschließlich Ragtime-Stücke von Komponistinnen erklingen. Das ist ein Konzerterlebnis mit der neuen Hörerfahrung in XXL!“
Mit Werken von Fanny Hensel, Josephine Lang, Amy Beach, Grażyna Bacewicz und May Aufderheide.
Das MEGA-Konzert knüpft auch an die Entstehung des Komponistinnen-Dokufilms an, denn im Konzert spielt u. a. auch die Pianistin Kyra Steckeweh, die mich 2016 einlud, in ihrem mittlerweile international mehrfach preisgekrönten Dokufilm mitzuwirken, worauf dann 2017 Dreharbeiten in Rom in der Villa Massimo und im Archiv Frau und Musik in Frankfurt/Main erfolgten.
Seit wenigen Tagen ist mein Gastblog-Beitrag Die Präsenz der Unterrepräsentierten. Über Komponistinnen für die Ludwigsburger Schlossfestspiele online, den Sie hier über diesen Link dort abrufen können. Für die Zukunft sichere ich ihn aber auch hier zum Nachlesen:
Screenshot @ Ludwigsburger Schlossfestspiele
»In vielen Branchen sind Frauen auch heute noch unterrepräsentiert. Für die Musik gilt diese Tatsache eigentlich nicht. Denn zu keiner Zeit in der Geschichte fehlte es an Musikschöpfungen oder kulturellem Handeln des weiblichen Geschlechts. Trotzdem gibt es eine ganze Welt an unterschlagener Musikgeschichte, die sich in der dürftigen Bekanntheit von Virtuosinnen widerspiegelt. Dabei kommt man auf der Suche nach großartigen Komponistinnen z. B. an Emilie Mayer nicht vorbei. Doch wie kommt es, dass eine zu Lebzeiten so arrivierte Musikerin schon kurz nach ihrem Tod in Vergessenheit geraten ist, viele ihrer männlichen Kollegen aber nicht? Und wie ist es möglich, dass ihre Werke innerhalb kürzester Zeit aus dem Konzertbetrieb verschwanden und erst im 21. Jahrhundert wiederauftauchen? Von diesen Fragen bewegt, positioniert das ensemble reflektor Mayer genau da, wo sie hingehört: in eine Reihe mit ihren großartigen Kollegen.«
So der Teaser zum eclipse-Programm des ensemble reflektor, das am 1. Juli auch im Rahmen der Ludwigsburger Schlossfestspiele gegeben wurde. Emilie Mayer (1812–1833) passt in diesem Programm hervorragend zu Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) und Henry Purcell (~1659–1695). Und der Großartigkeit ihrer Werke nach in viele, viele andere Programme. Es passt auch deshalb zum großen Felix Mendelssohn Bartholdy, weil dieser eine durch die feministische Musikwissenschaft mittlerweile sehr gut erforschte Schwester – Fanny (1805–1847) – hatte, die ihn durch ihr Genie, ihr technisches Niveau und ihre Brillanz auf seiner Reise durch England und Schottland zu Tränen rührte: In dem Erkennen, dass es wohl doch die reinste Verschwendung und ein Fehler war, ihre Werke der Öffentlichkeit vorzuenthalten. „Die Präsenz der Unterrepräsentierten | Gastblog Ludwigsburger Schlossfestspiele“ weiterlesen
Montag, 7. März 2022 | 19:30 Uhr | international per Zoom
Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Frauenmusikgeschichte an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum bekommt man davon so wenig mit?
Dieser Vortrag der Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka bietet einen Überblick zur Frauenmusikgeschichte und weckt die Lust auf Unbekanntes, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Kinder tolle weibliche Vorbilder haben können.
Gehen Sie mit auf eine Zeitreise vom 8. Jahrhundert bis heute: Was trug dazu bei, dass die Leistungen von Frauen so unsichtbar gemacht wurden? Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was haben die concerti delle donne mit den Spice Girls zu tun?“
Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie den Zugangslink zu unserem kostenlosen Livevortrag Komponistinnen – wirklich eine „seltene Spezies“?Montag, 7. März 2022 um 19 Uhr erhalten wollen.
Unter dem Hashtag #AdventInFemDur finden Sie auch dieses Jahr wieder einen musikalischen Adventskalender auf Twitter. Vom 1. Dezember 2021 an bis einschließlich 27. Dezember in meinem dortigen Profil jeden Morgen um 7 Uhr ein neues virtuelles Türchen (Tweet) zu einer hörenswerten Komponistin, quer durch die Jahrhunderte, Nationen und Religionen.
Da man bei Twitter nur einzelne Tweets und keine Threads (mit mehreren Tweets untereinander) timen kann, werde ich die einzelnen ‚Türchen‘ im Advent chronologisch noch unter den Start-Tweet setzen, damit alle ‚Türchen‘ beieinander sind:
Ihr Lieben,
unter diesem Hashtag findet ihr wie letztes Jahr vom 1.-27. Dezember jeden Tag um/ab 7 Uhr morgens ein virtuelles Türchen zu einem musikalischen #Adventskalender durch die #Frauenmusikgeschichte.
Lasst euch überraschen & labt euch daran 🎄
Eure Sou pic.twitter.com/SdpUbJQdFR
Viel Freude damit und Ihnen einen trotz aller Corona-Schrecknisse einen eingermaßen angenehmen Advent!
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„Ooooh, wie schön, das hat mir letztes Jahr schon so gut gefallen!“ – Lisa, Twitter „War letztes Jahr so toll und hat mir über eine schwierige Zeit weggeholfen. Ich freu mich schon, danke fürs Zusammenstellen.“ – Ulrike, Twitter „Wie schön! Ich freu mich drauf“ – Marie und Sabine, Twitter
2015 moderierte ich einen Talk mit internationalen Komponist:innen im Rahmen des Specs-On-Festivals in Berlin unter Kuration des schwedischen Bassisten Emil Roijer im meCollectors Room der Stiftung Olbrich.
2019 war ich erstmals in Stockholm, um für Den Andra Operan und deren Aufführung von Talestri, regina delle amazzoni (Maria Antonia Walpurgis von Sachsen, UA 1760/1763 München) fürs Programmheft zu schreiben und um an einer Kooperation mit musica femina münchen zu arbeiten, damit dieses sehr faszinierende Werk in diesem modernen Arrangement in München erstmals wieder am Ort seiner Uraufführung in Schloss Nymphenburg erlebt werden kann.
Wegbereitung
Und Ende 2019 war eine vertiefende Wegbereitung auf einem kleinen Komponistinnen-Fest in der schwedischen Botschaft in Berlin. Gäste waren außer mir nach vorangegangener elektroakustischer Musik (von Savannah Agger, Claire Renard, Lucie Prod’homme, Sophie Lacaze und Christine Groult) Astrid Pernille Hartmann (damals Präsidentin KVAST) auf dem Panel mit Fredrik Andersson (Programmdirektor Royal Stockholm Philharmonic Orchestra/Stockholm Concerthouse), Bettina Wackernagel (Artistic director Heroines of Sound Festival), Julia Gerlach (Secretary of the music section, Akademie der Künste), Claire Renard (Komponistin, Vize-Präsidentin Plurielles34) und Lucie Prod’homme (Komponistin).
Et voilà – ich freue mich sehr auf eine künftige Zusammenarbeit, auch für weiteres internationales Netzwerken!
Mit großem Dank besonders an Astrid Pernille Hartmann, Guldkvasten-Preisträgerin und Präsidentin von KVAST, Swedish Association of Women Composers 2016 bis 2021, die von meiner Arbeit so begeistert war/ist, dass sie mich zu diesem Sitz im Beirat von KVAST eingeladen hat.
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Seit dem 17. April läuft bereits das nexTus-Festival – und das noch online bis 9. Mai 2021.
Was ist das nexTus-Festival? Das ist „ein neues Kollektiv von inspirierten Musiker:innen und Unternehmern, die sich durch die BYOM Academy Community zusammengeschlossen haben, um eine neue Art und Weise zu schaffen, musikalisches Handwerk der Welt zu präsentieren. Wir haben uns verpflichtet, unser Talent und unsere Kreativität mit unserem Publikum zu teilen, uns über alle aktuellen Hindernisse zu erheben und sie in unsere Stärken zu verwandeln.
Als Ergebnis sind wir stolz darauf, unser erstes Musikfestival – das nexTus-Festival – online zu präsentieren. Der Titel setzt sich gleichzeitig aus dem Wort Nexus, das Verbindung oder Zentrum bedeutet, und der Phrase Next Us zusammen, denn wir blicken in die Zukunft und auf die bestmögliche Version von uns selbst und der Welt der klassischen Musik.
Unser neues Festival ist stark von unserer ‚Lovemark‘ geprägt – drei Worte, die die BYOM-Community als Ganzes zusammenfassen:
Verbindung – Inspiration – Innovation.“
Leider habe ich es zeitlich nicht geschafft, in alle Programmpunkte zu schauen; mit im Orga-Team des nexTus UND als Künstlerin wirkt aber Violinistin Susanne Hehenberger, die in Salzburg auch im Vorstand der Maria-Anna-Mozart-Gesellschaft arbeitet. Sie kenne ich aus dem Team persönlich, auch über meine eigene Mitvorstandsschaft bei musica femina münchen. Schwestern-Netzwerke, die tragen! Susanne Hehenberger spielt auch in Wilhelm – A Silent Opera (basierend auf der Novelle Spiel im Morgengrauen von Arthur Schnitzler) am 1. Mai:
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Eine andere gute alte Bekannte, die im nexTus-Festival wirkt, ist meine Kollegin Heike Matthiesen, professionelle Gitarristin, die am 8. Mai – dem Ladies‘ Day – ihr Programm Ladies who Guitar vorstellt. Ghenadie Rotari spielt Werke von Komponistinnen auf dem Akkordeon, Natalia Hurst begibt sich in eine multimediale Performance einer Frau in Quarantäne, und Antonija Pacek schreibt und spielt gegen eine Verschmutzung der Ozeane mit ihrem Programm Save the Sea.
Besonders beeindruckt bin ich vom Schaffen von Rosalyn Aninyei (Violinistin) als Gastrednerin, Gründerin/CEO der Vesta Orchestra and Opera Foundation, die den vielen talentierten Künstler:innen in Nigeria eine Bühne auf Weltniveau bieten möchte. Nachdem sie über ein Jahrzehnt in Wien gelebt hatte, wurde sie von der Musikkultur der Stadt so inspiriert, dass sie in Lagos/Nigeria das African Classical Project ins Leben rief, um Musik von hauptsächlich afrikanischen klassischen Komponist:innen in Auftrag zu geben, zu kuratieren und aufzuführen – mit dem ultimativen Ziel eines Opernhauses in Lagos, in dem diese Werke neben bemerkenswerten europäischen Opern präsentiert werden. Rosalyn Aninyei hat ein Team von kompetenten und erfahrenen Akteur:innen zusammengestellt, um das Lagos Opera House zu gründen.
Schaut also un-be-dingt in das noch weitere Programm dieses tollen Festivals!
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Tolle Veranstaltung, bei der ich im Panel zu Komponistinnen in der Klassik mit dabei bin! Hier der weitergereichte Text:
Das erste Netzwerktreffen aller FLINTA+ Netzwerke und Aktivistinnen der deutschen Musikbranche steht bevor: Am 21. April 2021 lädt Network the Networks zum gemeinsamen Austausch, Wissenstransfer und Empowerment ein. Ab sofort könnt ihr euch für Talks, Workshops, Listening Sessions und viele weitere Formate mehr rund um das Thema Gender Equality in der Musik(industrie) anmelden! Mit dabei: Songwriter Feeback Session mit Alin Coen und Visibility Breakfast Berlin, Netzwerke kennenlernen mit fæmm, Code of Conduct für FLINTA+ Netzwerke erstellen mit Gefährliche Arbeit, Action Against Abuse in the Music Industry mit Keychange u. v. m.
Die meisten Sessions finden auf Deutsch statt, vereinzelt gibt es auch Formate auf Englisch. Die Sessions sind für alle FLINTA+ Interessierten offen – egal ob ihr bereits Teil eines Netzwerks seid, es werden wollt oder einfach reinschnuppern möchtet – sehr viele Sessions heißen auch Männer als Allies willkommen, die Info steht jeweils in den Sessions. Eine Übersicht aller Sessions sowie weitere Infos zur Anmeldung findet ihr hier.
…Der Auftakt findet von 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr mit der Manifest Session statt. Was läuft schief bezüglich Gender Equality in der Musik(industrie) in Deutschland? Wie könnte man für mehr Gleichberechtigung sorgen? Was sind Best Practices? In Breakout Räumen schreiben wir gemeinsam ein Manifest, das wir im Anschluss an die Politik geben wollen. Du hast Lust die Zukunft der Musikindustrie mitzuschreiben? Dann melde dich hier zur Manifest Session an!
…Weiter geht’s um 12 Uhr mit einer Vorstellungsrunde deutscher FLINTA+ Netzwerke und einem anschließenden Speeddating, organisiert von fæmm. Welche Themen liegen Initiativen und Organisationen in diesem Jahr besonders am Herzen? Welche Projekte werden gerade angestoßen? Wo ergeben sich vielleicht Synergien? Lernt euch kennen, tauscht euch über eure Pläne aus und schmiedet gemeinsam Ideen!
Neugierig, was euch am Nachmittag und Abend erwartet? Hier geht’s zum Timetable. Von 19:00 bis 20:30 Uhr findet ein Panel zum Thema Komponistinnen in der Klassik statt mit Diversity Classical Music, Archiv Frau und Musik (in Vertretung: Susanne Wosnitzka), musica femina münchen (in Vertretung: Susanne Wosnitzka), Pro Quote Bühne, Pro Quote Film, Deutscher Komponistenverband (DKV) und Offene Ohren.
Meldet euch an und seid dabei und: merkt euch auch schon mal den 29. April vor, da findet der Bayerische Club of Heroines* statt, wo wir uns und weitere FLINTA+ Initiativen aus Bayern vorstellen und uns vernetzen!
laStaempfli: „[Auf das Thema] bin ich gestoßen dank Susanne Wosnitzka, die ist großartig auf Twitter als @Donauschwalbe, die macht wahnsinnig viel, kümmert sich extrem um das Archiv Frau und Musik […] und weiß extrem viel über Komponistinnen und um die Mechanismen der Sichtbarmachung. Also sie bietet uns großartige Werkzeuge, um den Kanon [der festgefahrenen klassischen Musik] völlig zu verändern.“
Rohnerin: „Folgt ihr unbedingt auf Twitter, und – liebe Leute, die ihr bei den Medien arbeitet: schreibt sie an für Expertise, nehmt sie auf, interviewt sie. Das ist die Expertin für Komponistinnen.“
Packend wie ein Ringkanon: In Deutschland wie Europa gibt es zahlreiche Institutionen und Initiativen zu Frauen und Gender-/Geschlechterfragen in der Musik. Das in den letzten Jahrzehnten entstandene Netzwerk wächst stetig weiter. Im Fokus steht neben Netzwerkarbeit auch die Quellenarbeit: Wo kann man etwas zu Komponistinnen finden? Wie kann ich mich als Musiker:in engagieren?Wo kann ich mich einklinken und zum Fortkommen dieser reichen Kulturlandschaft beitragen?
Ein neuer Überblick aus unter anderem meiner Feder zum Stöbern – über die GEDOK, das Archiv Frau und Musik/Internationaler Arbeitskreis Frau und Musik (Frankfurt/Main), die Internationale Komponistinnen-Bibliothek Unna, musica femina münchen, Komponistinnen und ihr Werk (Kassel), das ForumMusikDiversität (Schweiz), das CID – Fraen an Gender (Luxemburg), das Sophie Drinker Institut (Bremen), MUGI (Hamburg), das Forschungszentrum Musik und Gender (HfMT Hannover), die Mariann Steegmann Foundation, den Furore- (Kassel) und den Certosa-Verlag (Klein-Winternheim). Wahre Schätze!
Packend: Einblick
1979 entstand das erste und bis heute umfangreichste internationale Archiv für Werke von Komponistinnen und andere Zeugnisse des kulturellen Handelns von Frauen in der Musik: das Archiv Frau und Musik. Dem vorangegangen war die Gründung des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik (IAK) auf Initiative der Dirigentin Elke Mascha Blankenburg. Zweck des Vereins laut Gründungsdokumenten ist es, „Kompositionen von Frauen in Vergangenheit und Gegenwart ausfindig zu machen, zu sammeln und aufzuführen und sie damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen“.
Eine Fülle an Musikalien, bis dahin privat gesammelt, wurde nun zu einem öffentlichen Archiv. Zum Bestand zählen alle Arten von Materialien, die das Wirken von Frauen in der Musik dokumentieren, vor allem aber Noten, Publikationen, Handschriften, Fotografien sowie Archivalien und Instrumente. Er umfasst heute rund 26.000 Medieneinheiten.
+++Update (Sept. 2020)+++ Komponistinnen war gleich in vier Kategorien für den OPUS-KLASSIK-PREIS 2020 nominiert und gewann in der Kategorie beste audiovisuelle Musikproduktion
+++Update (Feb. 2019)+++
„Musik steht in Claras [Clara Schumanns] ganzem Leben als durchdringender Strom im Vordergrund, nicht Musik als faktische oder spekulative Funktionalisierung sozialen, ideologischen oder psychischer Teilbereiche. Das ist eine Stufe der Rezeption, die auch der hier in einer verkürzten Collage gezeigte Dokumentarfilm Komponistinnen (D 2018) von Tim van Beveren und Kyra Steckeweh einfordert und weitaus mehr bedeutet als die Würdigung von Komponistinnen unter politischen, emanzipatorischen oder anderen Implikationen: Deren Werke sollen mit der gleichen Selbstverständlichkeit rezipiert werden wie die Ouevres von Männern. Es geht nicht um Quoten, sondern um den Abbau des Legitimationsdrucks gegenüber dem Schaffen von Frauen generell. Dieser wird aber noch oft durch voreingenommene Wertungen verhindert.“
(nmz online, 10. Februar 2019) „+Update+ „KOMPONISTINNEN“ | Film-Doku“ weiterlesen
Auferstehungskonzert 2021 | Fr 7. Mai 2021 | 19:30 Uhr | Auferstehungskirche im Stadtpark (Nürnberger Straße 15, Fürth)
21. Fürther Komponistinnenkonzert
Frühlingsgefühle pur! Betörend schöne Liebeslieder und Kammermusik von vier wunderbaren Komponistinnen der Romantik: Fanny Mendelssohn, Emilie Mayer, Mélanie Bonis und Lili Boulanger. Ihre Werke werden leidenschaftlich interpretiert von Laura Demjan (Sopran), Marion Ludwig (Flöte), Anja Schaller (Violine) und Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier und Leitung). Michael Herrschel gibt dazwischen spannende Einblicke in die Biografien der Komponistinnen.
Passend zum Konzert anschließend 21:30 Uhr im Babylon-Kino am Stadtpark (Nürnberger Straße 3, Fürth): Komponistinnen. Dokumentarfilm von Kyra Steckeweh und Tim van Beveren (ausgezeichnet mit dem Opus Klassik 2020 sowie weiteren Auszeichnungen in Filmfestivals in New York und Los Angeles).
Auf den Spuren von Emilie Mayer, Lili Boulanger, Fanny Hensel und Mélanie Bonis:„ein einfühlsames Portrait […] von atemberaubender Brillanz“ (Evangelische Sonntagszeitung)
Augsburger Komponistinnen und Musikerinnen | Vortrag Mittwoch, 8. Mai 2020 | ONLINE | 19:30 Uhr ⇒ verschoben auf Montag, 1. Februar 2021!
⇒ verschoben auf Donnerstag, 14. Oktober 2021!
„Modern sein heißt für die Frau“ (hist. Zitat), einen Stellenwert und auch einen Platz in der Geschichte Augsburgs zu haben. Begeben Sie sich mit der Augsburger Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka auf die Spuren Augsburger Frauenmusikgeschichte und besonders zu musikschaffenden Frauen wie Erna Woll (Augsburger Kyrie 1984), Anna von Schaden (als Pianistin am Hof von Oettingen-Wallerstein angestellt, Förderin von Ludwig van Beethoven), Nannette Streicher geb. Stein (die auch Beethovens Klavierbauerin in Wien war), Hortense de Beauharnais (ehem. Königin von Holland) oder der bislang völlig unbekannten Augsburger Sopranistin Susanna Jacobina Jungert (Schülerin von Johann Gottfried Seyfert) und zu unbekanntem Neuen über die Goldene Traube als DAS Zentrum bürgerlicher Musikausübung in Augsburg zur Mozartzeit und darüber hinaus: Clara Schumanns Konzert- und Übernachtungsort in Augsburg ist nun bekannt!
Neueste Funde aus historischen Tageszeitungen brachten mehr in Augsburg wirkende Komponistinnen und Musikerinnen ans Tageslicht als gedacht und bislang bekannt! Auch das Wirken Sophie Schröders (Schauspielerin/Sängerin) und vieler weiterer am damaligen Augsburger Stadttheater wirkenden Frauen wird beleuchtet und die Theatergeschichte neu aufgerollt.
+++abgesagt+++
Frauenmusikgeschichte: Ein Überblick | Vortrag Freitag, 25. September 2020 | SARAH Frauenzentrum, Johannesstr. 13, 70176 Stuttgart, 20:00 Uhr, Eintritt 8 € (erm. 6 €)
Komponistinnen – eine „seltene Spezies“? Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Frauenmusikgeschichte an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum bekommt man davon so wenig mit?
Dieser Vortrag soll die Lust auf Unbekanntes wecken, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Kinder tolle weibliche Vorbilder haben können.
Gehen Sie mit auf eine Zeitreise vom 8. Jahrhundert bis heute: Was trug dazu bei, dass die Leistungen von Frauen so unsichtbar gemacht wurden? Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was haben die concerti delle donne mit den Spice Girls zu tun?
Alle weiteren Infos zu dieser Veranstaltung, zu Barrierefreiheit und Corona-Regeln finden Sie direkt auf der Website des SARAH
Ab dem 6. April 2020 bietet das ZKM Karlsruhe eine vielteilige Sendereihe Feminale der Musik zu Komponistinnen vom 16./17. Jahrhundert bis heute. Den Auftakt macht die mehrfach preisgekrönte Filmdoku Komponistinnenvon Kyra Steckeweh und Tim van Beveren (2018, ca. 95 Min), in der ich in Rom über Fanny Hensel und Emilie Mayer erzähle.
Zu jeder Zeit und in jeder Biografie einer Komponistin gab es Hindernisse wie gesellschaftliche Zwänge, Neid und Engstirnigkeit männlicher Kollegen oder gar Berufsverbote, die diese bemerkenswerten Musikerinnen überwinden mussten, um kreativ arbeiten und veröffentlichen zu können. Einige waren zu Lebzeiten sehr bekannt, gerieten nach Ihrem Tod aber in Vergessenheit. Noch heute, im vordergründig offenen und demokratischen Informationszeitalter, wird Komponistinnen die Erlernung, Ausübung und Lehre in konservativen Strukturen erheblich erschwert. Eine regelmäßige, selbstverständliche Lehre auch zu Leben und Werk von Komponistinnen ist bis heute in Musikschulen und Musikhochschulen nicht gegeben.
Durch Corona-Umstände kam dieses Online-Projekt sehr kurzfristig zustande – Medien- und Kooperationspartner:innen sind u. a. das Archiv Frau und Musik und mein Verein musica femina münchen. Innerhalb kürzester Zeit war Musikberatung/Auswahl/Information gefragt, in die ich involviert bin.
Zum Nachhören: Ulla Zierau vom SWR2 im Treffpunkt Klassikim Interview mit mir zum 8. März (Internationaler Frauentag; Erstausstrahlung 5. März 2020) zum Thema Sicht- und Hörbarkeit von Komponistinnen. Zahlen, Daten und Fakten aus Geschichte und Gegenwart – für eine paritätische Zukunft.
+++Update 8. März 2021+++
Leider existiert der Beitrag unter obigem Link nicht mehr bei SWR2. Ich lasse das hier aber trotzdem mal stehen – auch das ist ein Teil von Sichtbarkeit…
Wenn Ihnen mein Beitrag und meine Arbeit gefällt, freue ich mich
über eine PayPal-Spende
Diversity in Music – Komponistinnen und Dirigentinnen im Musikleben heute Freitag 20. März bis Sonntag 22. März 2020 in München, Orff-Zentrum
+++Wegen CORONA abgesagt+++
WIRD VERSCHOBEN!
Gibt es wirklich so wenige Komponistinnen, die Werke für große Chöre und Orchester geschrieben haben? Oder ist das nur ein Argument, um die Musik von Frauen nicht aufzuführen? Auch das Argument „mangelnder Qualität“ oder „das Gute setzt sich durch“ erscheint angesichts eines engen Kanons an immer wieder Gleichem kaum mehr haltbar.
Gerade die Alte-Musik-Szene hat den Beweis erbracht, dass unzählige Werke in den Archiven schlummern, die mit großer Begeisterung wiederentdeckt werden. Und führt nicht gerade diese enge Tradition der Klassischen Musik in die aktuelle Krise und Stagnation? Wäre mehr Diversität nicht auch hier die geeignete Lösung?
Auf dieser Konferenz beleuchten wir die Voraussetzungen für die Musikprogramm-Planung heute. Es gibt zahlreiche Werke von Komponistinnen, um bei Konzerten ein gerechteres Geschlechterverhältnis zu erreichen und Chören und Orchestern des 21. Jahrhunderts neue Hörer*innenschichten zu erschließen. Musik von Frauen ist es wert, aufgeführt zu werden!
Für das Musikleben insgesamt stellt es eine Bereicherung dar, auch das weibliche Erbe lebendig zu halten und zeitgenössischen Komponistinnen ein Podium zu bieten.
Die Konferenz bietet
• einen Roundtable mit Expert*innen und Programmplaner*innen von Orchestern und Musiktheatern
• eine Vorstellung praktikabler Stücke für Chor und Orchester
• eine Vorstellung hilfreicher Datenbanken zur Werkrecherche
• einen Kompositionsworkshop
• einen Dirigierworkshop
• Social media monitoring – Vorstellung eines Info-Dienstes zum Thema „Frauen im Konzertbetrieb“
• ein Netzwerktreffen für Komponistinnen/Dirigentinnen/Bloggerinnen/Studierende
• ein Kammermusik-Konzert mit Werken von Philippine Schick, Luise Adolpha Le Beau, Mary Wurm und Konstantia Gourzi
• eine Matinee mit Orchesterwerken von Gloria Coates, Katrin Schweiger, Dorothee Eberhardt, Manuela Kerer und Dorothea Hofmann
Zielgruppen
Intendant*innen, Veranstalter*innen, Dramaturg*innen, Konzertplaner*innen, Musikpädagog*innen, Dirigent*innen, Komponist*innen, Musiker*innen, Musikwissenschaftler*innen und am Thema Interessierte.
Alle Informationen dazu finden Sie auf der Website von musica femina münchen e. V. | Ich werde vor Ort sein in meiner Eigenschaft als Mitvorstandsfrau/Mitorganisatorin von mfm
8. März 2020 (Internationaler Tag der Frau), 10:00 Uhr (mit Frauenfrühstück) in Ottobeuren, Café Heinz
“To the girls, to the women, to the mothers, to the daughters who hear the music bubbling within, please speak up. We need to hear your voices!” – Hildur Guðnadóttir (Oscar 2020 für Filmmusik Joker)
„I worshipped dead men for their strength, forgetting I was strong.” –
Vita Sackville-West
Komponistinnen – wirklich eine „seltene Spezies“? Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Frauenmusikgeschichte an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum bekommt man davon so wenig mit?
Dieser Vortrag soll die Lust auf Unbekanntes wecken, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Kinder tolle weibliche Vorbilder haben können. Auch als Überblicksvortrag geeignet, der vor meine weiteren detaillierten Komponistinnenvorträge geschaltet werden kann.
Gehen Sie mit auf eine Zeitreise vom 8. Jahrhundert bis heute: Was trug dazu bei, dass die Leistungen von Frauen so unsichtbar gemacht wurden? Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was haben die concerti delle donne mit den Spice Girls zu tun?
Eine Veranstaltung von Frauen der Ortsgruppe Bündnis 90/Die Grünen
Komponistinnen – eine „seltene Spezies“? Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Frauenmusikgeschichte an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum bekommt man davon so wenig mit?
Dieser Vortrag soll die Lust auf Unbekanntes wecken, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Kinder tolle weibliche Vorbilder haben können. Auch als Überblicksvortrag geeignet, der vor meine weiteren detaillierten Komponistinnenvorträge geschaltet werden kann.
Gehen Sie mit auf eine Zeitreise vom 8. Jahrhundert bis heute: Was trug dazu bei, dass die Leistungen von Frauen so unsichtbar gemacht wurden? Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was haben die concerti delle donne mit den Spice Girls zu tun?
Kosten:
VB (Vortrag ca. 90 Minuten; Anreise/Übernachtung exklusive)
Ideal für Kulturzentren, Schulen, Bildungseinrichtungen, Firmenfeierlichkeiten, private Feste wie Geburtstage etc. – beschenken Sie einen Freund/eine Freundin oder Ihre Kundinnen und Kunden mit einem Vortrag | Hausvorführungen möglich – Beamer und weitere technische Gerätschaften vorhanden
Am Montag, 11. November 2019, findet im den Nordischen Botschaften Rauchstraße 1, 10787 Berlin das KVAST-Jubiläum (10 Jahre) statt als deutsch-französisch-schwedische Kooperationsveranstaltung. Thema des Symposiums (Beginn: 17:00 Uhr) ist, wie sich Komponistinnen noch besser vernetzen und was Komponistinnen-Organisationen tun können, um für noch bessere Sicht- und Hörbarkeit zu sorgen.
Das Panel wird moderiert von Emil Roijer (ehem. SpecsOn-Festival). Nach der Begrüßung durch elektroakuustische Musik von Savannah Agger, Claire Renard, Lucie Prod’homme, Sophie Lacaze und Christine Groult sind die Gäste auf dem Panel:
Astrid Pernille Hartmann: Präsidentin KVAST Fredrik Andersson: Programmdirektor Royal Stockholm Philharmonic Orchestra/Stockholm Concerthouse Bettina Wackernagel: Artistic director Heroines of Sound Festival Julia Gerlach: Secretary of the music section, Akademie der Künste Susanne Wosnitzka: Archiv Frau und Musik, Musikwissenschaftlerin Claire Renard: Komponistin, Vize-Präsidentin Plurielles34 Lucie Prod’homme: Komponistin
Paneltalk und Konzert: Eintritt frei!
19:00-20:00 Uhr: Bar and mingel
20:00-21:00 Uhr: Concert Soprano Cécile Rives and piano Eva Sidén ( also electronics and composition). Based on a Call for scores by KVAST- Pieces by Tebogo Monnagkottla, Ylva Q Arkvik, Ylva Skog, Maria Lithell Flyg, Eva Sidén
22:00 Uhr: The embassy closes
Weitere Infos dazu finden Sie unter www.kvast.org und www.nordischebotschaften.org/nordic-embassies-berlin
Samstag, 26. Oktober 2019, 19:00 Uhr, Gymnasium Kleine Burg, Leopoldstraße 20, 38100 Braunschweig
Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt die Komponistinnen Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir da eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Kultur von Frauen an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum kriegt man davon so wenig mit?
Dieser Vortrag soll die Lust auf Unbekanntes wecken, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Mädchen tolle weibliche Vorbilder haben können. Gehen Sie mit auf eine Zeitreise mit Susanne Wosnitzka M. A. (Musikwissenschaftlerin) vom 8. Jahrhundert bis heute: Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was hat die Renaissance mit den Spice Girls zu tun?
Am Sonntag, 24. November 2019, um 12 Uhr, rollt in der Black Box im Gasteig das Rainbow Sound Orchestra Munich (RSO-M) unter der Leitung des musica-femina-münchen-Mitglieds Mary Ellen Kitchens der mehrfach preisgekrönten Dokumentation KOMPONISTINNEN den roten Teppich aus, die am Nachmittag gleich nebenan im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz läuft. In der von musica femina münchen veranstalteten Kombination aus Mittagskonzert und Kinovorstellung bringen die Künstler*innen zwei der vier im Film vorkommenden Komponistinnen zum Klingen, die Kyra Steckeweh und Tim van Beveren in ihrer vielbeachteten und preisgekrönten filmischen Spurensuche porträtierten.
Komponistinnen hatten es nicht nur in vergangenen Jahrhunderten schwer, sondern auch heute noch spielen sie im Konzertbetrieb eine sehr untergeordnete Rolle. Teilweise existiert das Notenmaterial nur in Handschriften, aus denen praktische Ausgaben erstellt werden müssen. Der Musikwissenschaftler Tobias Fasshauer hat sich dieser mühsamen Detailarbeit angenommen und zwei der insgesamt acht Sinfonien Emilie Mayers für Aufführungen eingerichtet. Während er in der Dokumentation die 2. Sinfonie der Berliner Komponistin vorstellt, wird das RSO-M ihre 3. Sinfonie präsentieren, von der bislang keine Einspielung existiert. Außergewöhnlich für eine Frau im 19. Jahrhundert, erhielt Emilie Mayer Unterstützung von einigen ihren männlichen Kollegen und etablierte sich als eine feste Größe im Berliner Musikleben. Ihr Schaffen strahlte auch auf andere Städte aus, jedoch geriet sie nach ihrem Tod schnell in Vergessenheit.
Dagegen zog sich Mel Bonis weitgehend ins Private zurück, nachdem sie zwar zunächst Klavier spielen und am Pariser Conservatoire studieren durfte. Ihre Eltern sorgten anschließend für die Heirat mit einem wohlhabenden Witwer und losgelöst von materiellen Sorgen widmete sich Mel Bonis der Musik. Allerdings blieb ihr die schöne Kunst als berufliche Perspektive aufgrund ihres Geschlechts und gesellschaftlicher Konventionen verwehrt. Sie veröffentlichte viele Klavierstücke, um aber nicht als Frau erkannt zu werden, änderte sie ihren Vornamen von „Mélanie“ zu „Mel“. Auch das Werk Les Gitanosexistiert in Klavierfassungen, allerdings entfaltet sich besonders in der Orchesterfassung das spanische Kolorit in diesem gut dreiminütigen Valse espagnole. Musik der beiden weiteren Komponistinnen aus der Dokumentation Fanny Hensel und Lili Boulanger wird dann am Nachmittag im Film Komponistinnen zu hören sein.
Es erwartet Sie nicht nur eine ungewöhnliche, rund einstündige Matinee, sondern auch ein Erleben der Werke aus einem ganz besonderen Blickwinkel: Das Orchester wird in der Saalmitte Platz nehmen und vielleicht darf sich das Publikum auch unter die Musiker*innen mischen, um so das Konzert aus nächster Nähe und ungewohnter Hörperspektive zu genießen.
Sonntag, 24. November 2019 12:00 Uhr | Black Box
€ 10,– (Karten buchen über München Ticket)
Rainbow Sound Orchestra Munich
Leitung: Mary Ellen Kitchens
Emilie Mayer (1812–1883) Symphonie Nr. 3 C-Dur
(1850, Entdeckung aus der Staatsbibliothek in Berlin – es gibt bislang überhaupt keine Einspielung dieses Werks)
Mel Bonis (1858–1937) Les Gitanos
op. 15/3 für Orchester (1891)
Veranstalterin: musica femina münchen e. V. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München
Der Film läuft um 14:30 Uhr im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz.
Anschließend Filmgespräch in Anwesenheit der Filmemacher Kyra Steckeweh, Tim van Beveren sowie Susanne Wosnitzka als Mitwirkender im Film
Karten zu € 9,50,– bitte direkt beim Kino unter www.riopalast.de reservieren.
Mittwoch, 13. Oktober 2019, Haus St. Ulrich: Die mehrfach preisgekrönte Komponistinnen-Doku ist wieder in Augsburg zu erleben. Auf Einladung des Katholischen Deutschen Frauenbunds Augsburg. Film mit Talk. Achtung: Dies ist ein Platzhalter zum Vormerken. Weitere Infos finden Sie zu gegebener Zeit direkt an dieser Stelle.
Komponistinnen – Dokumentarfilm über Fanny Hensel, Mel Bonis, Emilie Mayer und Lili Boulanger
Montag, 11. März 2019 Augsburger Premiere um 18:30 Uhr im Liliom-Kino in Anwesenheit der Filmemacher*in Kyra Steckeweh und Tim van Beveren im Anschluss: Filmgespräch mit u. a. Susanne Wosnitzka
Ausgezeichnet als “Bester Dokufilm von oder über eine Frau” (Alive International Documentary Film Festival Los Angeles 2018) und als “best featured documentary” (10th World Music and Independent Film Festival Washington D.C.)!
“Eine überfällige Doku mit Musik, die packt und dazu exzellent erzählte Geschichte(n) – großes Kompliment” (Premieren-Besucher)
Komponistinnen – Dokumentarfilm über Fanny Hensel, Mel Bonis, Emilie Mayer und Lili Boulanger
Montag, 11. März 2019 Augsburger Premiere um 18:30 Uhr im Liliom-Kino in Anwesenheit der Filmemacher*in Kyra Steckeweh und Tim van Beveren im Anschluss: Filmgespräch mit u. a. Susanne Wosnitzka
Ausgezeichnet als “Bester Dokufilm von oder über eine Frau” (Alive International Documentary Film Festival Los Angeles 2018) und als “best featured documentary” (10th World Music and Independent Film Festival Washington D.C.)!
“Eine überfällige Doku mit Musik, die packt und dazu exzellent erzählte Geschichte(n) – großes Kompliment” (Premieren-Besucher)
Komponistinnen – Dokumentarfilm über Fanny Hensel, Mel Bonis, Emilie Mayer und Lili Boulanger
Montag, 18. Februar 2019 Garmischer Premiere um 20:00 Uhr im Hochland-Kino Garmisch-Partenkirchen in Anwesenheit der Filmemacher*in Kyra Steckeweh und Tim van Beveren im Anschluss: Filmgespräch mit u. a. Susanne Wosnitzka
Ausgezeichnet als “Bester Dokufilm von oder über eine Frau” (Alive International Documentary Film Festival Los Angeles 2018) und als “best featured documentary” (10th World Music and Independent Film Festival Washington D.C.)!
“Eine überfällige Doku mit Musik, die packt und dazu exzellent erzählte Geschichte(n) – großes Kompliment” (Premieren-Besucher)
Komponistinnen – Ein Dokumentarfilm über Fanny Hensel, Mel Bonis, Emilie Mayer und Lili Boulanger
Am Montag, 18. Februar 2019 um 20:00 Uhr Garmischer Filmpremiere von Komponistinnen – eine filmische und musikalische Spurensuche im Hochland-Kino (Ludwigstr. 90, 82467 Garmisch-Partenkirchen) in Anwesenheit der Filmemacher*in Kyra Steckeweh und Tim van Beveren im Anschluss: Filmgespräch mit u. a. Susanne Wosnitzka
Ausgezeichnet als „Bester Dokufilm von oder über eine Frau“ (Alive International Documentary Film Festival Los Angeles 2018) und als „best featured documentary“ (10th World Music and Independent Film Festival Washington D.C.)!
“Eine überfällige Doku mit Musik, die packt und dazu exzellent erzählte Geschichte(n) – großes Kompliment” (Premieren-Besucher)
Seit geraumer Zeit sammle ich O-Töne, die mir und anderen Frauen in meinem Berufs- und Lebensalltag begegnen. Manchmal täglich. Oft immer dieselben Sprüche. Von immer denselben Typen. Etwas seltener aber durchaus auch von Frauen. Diese Sprüche zeugen von unverhohlener Misogynie, Gynophobie, Ahnungslosigkeit, Unwissen und einem Mangel an Empathie. Und sind Bullshit.
Dagegen gibts aber was: Bildung, Bildung und nochmals Bildung und das von klein an. Es ist ein Problem, wenn Komponistinnen (und auch Dirigentinnen) so dermaßen missachtet werden, dass ihre Werke und sie selbst kaum zur Geltung kommen.
Vielfalt? Gleichberechtigung? Bullshit!
In der Saison 2017/2018 gab es in Deutschland 444 Opernaufführungen, davon rund 30 als Uraufführungen (Quelle: nzm, badblog, 10.4.2018). Von diesen wiederum waren 4 Werke von Frauen, also 4 von 444. Der BR hat neulich stolz eine Charta der Vielfalt unterzeichnet – und bringt dann in seinem neuen Saisonprogramm in musica viva kein einziges Werk einer Frau. Auch keines, das von einer Frau dirigiert wird. Das soll Vielfalt sein? Dafür bezahlen wir Rundfunkbeiträge? „Komponistinnen-Bullshit-Bingo“ weiterlesen
Ich bin im Bilde bzw. im Film! Große Premierenfeier!
Als die Leipziger Pianistin Kyra Steckeweh eines Tages feststellte, dass ihr Repertoire nur aus Musik von Männern besteht begann sie, nach Stücken von Komponistinnen zu suchen. Ihre Recherchen in Archiven und bei Editionen förderten schnell eine Vielzahl fantastischer Klavierwerke zutage, die bis heute fast nie gespielt werden.
Sie traf eine Auswahl von vier sehr unterschiedlichen Komponistinnen, die alle ein vielfältiges Gesamtwerk hinterlassen haben.
Zusätzlich zur intensiven Auseinandersetzung mit der Musik will Kyra Steckeweh nun aber auch „hinter die Noten“ schauen: Wie lebten diese Frauen? Mit welchen Widerständen hatten sie zu kämpfen? Wie haben sie diese bewältigt?
Der Film „Komponistinnen“ beleuchtet die historischen und persönlichen Umstände, unter denen die vier Frauen im 19. und frühen 20. Jahrhundert ihre Werke geschaffen haben. Der Berliner Filmemacher Tim van Beveren begleitet Kyra Steckeweh auf ihrer Spurensuche nach Frankreich und Deutschland, zu den Lebens- und Wirkungsstätten von Mel Bonis, Lili Boulanger, Fanny Hensel und Emilie Mayer.
Sie trifft dabei Expertinnen und Experten (z. B. Susanne Wosnitzka), die sich wissenschaftlich mit der Thematik beschäftigen und denen sie auch Fragen zur gegenwärtigen Situation stellt. Wie wird heute mit dem musikalischen Erbe der Komponistinnen umgegangen? Warum wird ihre Musik so selten aufgeführt?
Am Klavier lässt Kyra Steckeweh die Musik von Mel Bonis, Lili Boulanger, Fanny Hensel und Emilie Mayer lebendig werden und am Ende der filmischen Reise hat man fast das Gefühl, die Komponistinnen persönlich zu kennen.
Francesca Caccini (1587– nach 1641), Barbara Strozzi (1619–1677) und Maddalena Casulana (um 1544– um 1590). Barbara Strozzi gab zu Lebzeiten acht Madrigalbücher mit ihren Werken heraus – so viele wie ihr weltweit bekannter Kollege Claudio Monteverdi (1567–1643). Frauen der legendären Concerti delle donne, die am Hof von Ferrara gegründet wurden, einen ungeheuren Boom erlebten und selbst die Instrumentenmacher und den Gebrauch von hohen Instrumenten wie die Violine bis heute nachhaltig beeinflussten, trugen zur Verbreitung von Renaissancemusik auch an Deutschlands Höfen maßgeblich bei. Diesen Frauen ist es zu verdanken, dass sich mit ihrer Performance, die alle Register der Affetti zog und Dissonanzen auf erstaunliche Weise voll auskostete, die Renaissance als Wiedergeburt der Antike bis heute in ganz Europa als neue Lebensart durchsetzen konnte.
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VB (einzelne Vorträge ca. 90 Minuten; Anreise/Übernachtung exklusive)
Ideal für Kulturzentren, Firmenfeierlichkeiten, private Feste wie Geburtstage etc. – beschenken Sie einen Freund/eine Freundin oder Ihre Kundinnen und Kunden mit einem Vortrag aus meinem Repertoire | Hausvorführungen möglich – Beamer und weitere technische Gerätschaften vorhanden
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