Antonia Bembo “L’Ercole amante” | UA 25./26. Mai 2023 Stuttgart

Donnerstag 25. Mai 2023, 18:30 Uhr, Württembergische Landesbibliothek Stuttgart: Einführungsvortrag zur UA von Antonia Bembos (um 1640 bis um 1720) Oper L’Ercole amante (1707) mit Susanne Wosnitzka M. A. und Prof. Dr. Silke Leopold (Moderation: Dr. Ute Becker), Eintritt frei
Freitag 26. Mai 2023, 19 Uhr, Liederhalle Stuttgart, Mozartsaal
Uraufführung von L’Ercole amante

Eine Veranstaltung der Stuttgarter Reihe von Il Gusto Barocco mit Yannick Debus als Ercole | Guillem Borràs, Dramaturgie | Il Gusto Barocco, Barockorchester | Jörg Halubek, Musikalische Leitung

„Was haben wir all die Jahre verpasst? Wir möchten mehr davon!“, schrieb 1960 der Musikkritiker Marc Blitzstein begeistert und gleichzeitig entsetzt, als er zum ersten Mal Werke der früh verstorbenen Komponistin Lili Boulanger (1893–1918) auf Schallplatte hörte, herausgegeben von ihrer berühmten großen Schwester Nadia. Werke von Frauen galten lange Zeit als ‚minderwertig‘, weil man Frauen gemäß ihres ’schwachen‘ Geschlechts und damit zugeschriebenen Eigenschaften für nicht genug schöpferisch-genial hielt. Frauen sollten nur reproduzieren, Kinder bekommen und einen Haushalt schmeißen können – nicht aber selbst und eigenständig etwas produzieren und sich schon gar nicht damit auftretend in der Öffentlichkeit zeigen, der ‚Schicklichkeit‘ wegen. Dennoch ließen sich viele Frauen nicht davon abhalten – weil sie privilegiert oder eigenständig oder bedeutend genug waren, dass man ihre Werke aufhob oder doch herausgab. Viele hatten keine Chance, Vieles ging verloren, Vieles wurde erst in den letzten 50 Jahren durch die hartnäckig-tapferen Bemühungen vor allem der Frauenmusikbewegung wieder sicht- und hörbar gemacht. Woran liegt es also noch immer, dass der Anteil an Werken von Frauen in den rund 130 deutschen Profi-Orchestern noch immer beschämend bei unter 2 % liegt? Dazu wird Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka erzählen und zum vertiefenden Vortrag zu Antonia Bembo von Silke Leopold überleiten.

Alle Infos zu dieser Veranstaltung entnehmen Sie bitte der Veranstaltungswebseite: https://www.ilgustobarocco.de/stuttgarterreihe23/

Zum Aufwärmen und Vorglühen für diese Veranstaltung eine Sendung des SWR zu Komponistinnen des Barock, darunter auch Antonia Bembo: https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/sie-uebertraf-wirklich-noch-die-erwartung-swr2-alte-musik-2023-03-05-100.html

Raphaela Gromes: Clara Schumann & mehr | 25. März 2023 Augsburg

Titelbild Veranstaltung MAN-Museum © Staatstheater Augsburg
Titelbild Veranstaltung MAN-Museum © Staatstheater Augsburg

Samstag, 25. März 2023, 19:30 Uhr, MAN-Museum Augsburg, Heinrich-von-Buz-Straße 28, 86153 Augsburg
Einführungsvortrag 18:30 Uhr

Im ersten Kammerkonzert von Raphaela Gromes als Artist in Residence des Staatstheaters Augsburg stehen die Komponistinnen Clara Schumann, Pauline Viardot-García und Luise Adolpha le Beau im Fokus. Die Duo- und Triokompositionen der herausragenden Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts wird Raphaela Gromes gemeinsam mit ihrem langjährigen Klavierpartner Julian Riem und dem Violinisten Daniel Dodds präsentieren.

Vortrag zum Konzert: »Null Bock auf München« – Augsburg im Fokus!
Susanne Wosnitzka hat sich intensiv mit der Augsburger Musikgeschichte und Komponistinnen beschäftigt und kann erstmals Clara Schumann und Luise Adolpha le Beau in Augsburg nachweisen. Die Musikwissenschaftlerin bringt alle drei Komponistinnen in einen engen Zusammenhang und gibt weitere unbekannte Einblicke ins Augsburger Musikkulturleben des 19. Jahrhunderts.

Alle Infos dazu sowie einen Link zu den Tickets finden Sie auf der Webseite des Staatstheaters Augsburg: https://staatstheater-augsburg.de/romanzen_mehr

Quo vadis? Reisen und Logieren in alter Zeit | Vortrag Ulm 4. Juni 2022

Vortrag, Samstag, 4. Juni 2022, 16 h, vh Ulm, Club Orange, Kornhausplatz 5, 89073 Ulm

“Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh’n…?”

Goethes Worte, die unbedingte Sehnsucht verhießen, seine Italienische Reise, die die Wanderlust neu erfachen ließ und als Ausgangspunkt und zur Vorbereitung für eigenes Reisen diente. Mit Goethe ließ es sich bestens ‘vorglühen’ – was konnte der literarische Superstar dieser Zeit berichten, was musste man unbedingt gesehen haben, um auch Goethes Begeisterung vor allem in Rom und Umgebung erfassen zu können? Wovon schwärmen wir davon noch heute?

Aus vielen Zeitungsannoncen, Konzertberichten und vor allem den Listen der ‘ankommenden Herrschaften’ aus ganz Europa lässt sich über ein Jahrhundert lang von 1750 bis 1870 ein klares, lebendiges Bild des Reisens nicht nur der Augsburger Musikgeschichte zeichnen. Warum Giacomo Rossini das Zugfahren hasste. Wie sich Richard Wagner einst im Augsburger Hauptbahnhof daneben benahm. Wie sich Clara Schumann auf Konzertreise nun doch in Augsburg nachweisen lässt. Exemplarisch zeigt dieser Vortrag von und mit Susanne Wosnitzka die Bedeutung des Reisens und Logierens im 18. und 19. Jahrhundert.

Eine Veranstaltung des Richard-Wagner-Verbands Ulm/Neu-Ulm

Erste Feuerbestattung in Breslau, nicht in Dresden?

Offiziell fand die erste Feuerbestattung in Dresden statt. Aber eigentlich in Breslau. Wie das? Wie eine kleine Zeitungsnachricht zu etwas Großem wird. Gestern veröffentlichte ich auf Twitter wieder ein Geschichtsquiz, das von den 89 Teilnehmenden erstaunlicherweise richtig erraten wurde, die tatsächlich auf Breslau tippten:

Hier blättere ich den Thread für besseres Auffinden und Nachlesen noch einmal auf:

Offiziell geschah die erste moderne Verbrennung in einem eigens dafür gefertigten gasbetriebenen Ofen 1874 in Dresden. Dies hatte sich Lady Katherine Dilke für ihre Leiche ausdrücklich auch testamentarisch so gewünscht. Sie starb am 20. September 1874 im Alter von nur 26 Jahren, zwei Tage nach einer Entbindung. Die Einäscherung ihrer Leiche erfolgte am 9. Oktober 1874.[1] So steht es auch im Wikipedia-Artikel zu Feuerbestattung (abgerufen am 21. April 2022).

Reclam in Breslau

Allerdings war dies nicht die erste Verbrennung dieser Art, denn die wirklich allererste fand kurze Zeit vorher offenbar bereits in Breslau statt, wie eine Zeitungsmeldung der Augsburger Neuesten Nachrichten vom 27. September 1874 belegt. Und zwar unter Leitung von Prof. Dr. Karl Heinrich Reclam (1821–1887), der Pionier für diese Bestattungsart war, besonders hinsichtlich wegen besserer Bestattungs- u. Friedhofshygiene in Seuchenzeiten, da 1874 die Cholera besonders stark wieder in München wütete und ca. 1300 Menschen innerhalb weniger Zeit dahinraffte: „Erste Feuerbestattung in Breslau, nicht in Dresden?“ weiterlesen

Kanonbildung ohne Emilie Mayer | Vortrag & Konzert in Hamburg

KONZERT: Dienstag, 5. April 2022 | 20 Uhr | Halle 424, Hamburg
VORTRAG: Mittwoch, 6. April 2022 | 19 Uhr | Wiese eG, Hamburg

FELIX MENDELSSOHN (1809–1847): Ein Sommernachtstraum op. 61 (Auszüge) | HENRY PURCELL (1659–1695): The Fairy Queen (Auszüge) | EMILIE MAYER (1812–1883): Sinfonie Nr. 2 in e-Moll

Dirigentin: Holly Hyun Choe
Nach neogenesis führt ensemble reflektor mit seinem neuen Programm eclipse seine Beschäftigung mit Gendergerechtigkeit und Diversität in der musikalischen Praxis fort. Inspiriert von der Rezeptionsgeschichte der Komponist:innen und ihrer Werke setzt sich das Ensemble in about.eclipse mit dem musikalischen Kanon auseinander: Wie entsteht dieser? Wer wird darin aufgenommen und warum? Und welche Verantwortung tragen Publikum und Musiker:innen für die Kanonbildung?

Unterstützt wird ensemble reflektor dabei vom Archiv Frau und Musik e. V., sowie den Musikwissenschaftlerinnen Susanne Wosnitzka und Meredith Nicoll. Im Vortrag und anschließenden Workshop kommen Orchestermusiker:innen und Publikum zu einem inspirierenden Austausch zusammen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Archiv Frau und Musik statt.

Wir bitten um Reservierung unter karten@ensemble-reflektor.de mit der Angabe Ihres Namen und der Anzahl der Plätze. Die Reservierung ist frei, wir bitten Sie beim Konzert nach pay-what-you-can-Prinzip unser Projekt zu unterstützen. Alle Konzerte erfolgen unter den aktuellen Corona-Bestimmungen, über die wir Sie gern kurz vor dem Konzert noch einmal informieren.

Mitwirkende

Susanne Wosnitzka // Vortrag
Meredith Nicoll // Workshop

Lesetipp
Barbara Beuys: Emilie Mayer. Europas größte Komponistin. Eine Spurensuche. Dittrich-Verlag 2021.

Komponistinnen, “seltene Spezies”? | Vortrag

Montag, 7. März 2022 | 19:30 Uhr | international per Zoom

Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Frauenmusikgeschichte an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum bekommt man davon so wenig mit?

Dieser Vortrag der Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka bietet einen Überblick zur Frauenmusikgeschichte und weckt die Lust auf Unbekanntes, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Kinder tolle weibliche Vorbilder haben können.

Gehen Sie mit auf eine Zeitreise vom 8. Jahrhundert bis heute: Was trug dazu bei, dass die Leistungen von Frauen so unsichtbar gemacht wurden? Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was haben die concerti delle donne mit den Spice Girls zu tun?“

Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie den Zugangslink zu unserem kostenlosen Livevortrag Komponistinnen – wirklich eine „seltene Spezies“? Montag, 7. März 2022 um 19 Uhr erhalten wollen.

Bitte Anmeldungen unter info@musica-femina-muenchen.de bis Sonntag, 6. März.

Diese Veranstaltung wird von musica femina münchen getragen und findet in Kooperation mit dem Internationalen Arbeitskreis Frau und Musik statt.

Kleiner Wettbewerb: erraten Sie die Namen der Komponistinnen zu den Bildern? Schreiben Sie uns, eine Auflösung senden wir Ihnen gerne zu.

Die Löwinnen von Paris – Frauen in Hosen an vorderster Front | Vortrag

Titelcover zu "Die Löwinnen von Paris" © Anita Raphaela Klaiber
Titelcover zu “Die Löwinnen von Paris” © Anita Raphaela Klaiber

Dienstag, 1. Februar 2022, 19:00 Uhr
Die Löwinnen von Paris. Frauen in Hosen an vorderster Front

Für diesen Vortrag öffnet Susanne Wosnitzka M. A. ihre Schatzkiste an Wissen mit absolut neuen Erkenntnissen aus historischen Zeitungen zu Frauen in Hosen aus der Zeit zwischen 1750 und 1850, die sie im Zuge ihrer Dissertation wiederentdeckt hat. Sie entblättert bislang unveröffentlichtes Material zu Heldinnen auf Schlachtfeldern, Frauenarmeen um 1800 in Europa, Vorkämpferinnen der Frauen(wahl)rechte in völlig neuer Facette. Darunter waren die Löwinnen von Paris, die selbstbewusst neue feministisch-modische Zeichen setzten, von der Justiz angeprangerte Frauen lautstark unterstützten, gesellschaftliche Tabus brachen und untereinander bestens vernetzt waren.

* Von Petitionen um 1830, die gegenderte Sprache forderten!
* Von großen Frauendemos in England bereits 100 Jahre vor der Suffragettenbewegung!
* Feministisch-lesbische Subkultur, die salonfähig wurde.
* Das bislang unbekannte politische Credo von Emilie Lehmann
* Die Hosen-Netzwerke, die sich nach Deutschland erstreckten
*  Was hatte George Sand mit den Löwinnen zu tun?

Live im KOFRA München, Baaderstraße 30, oder per Zoom – je nach Corona-Lage. Zugangslink nach Anmeldung zum Event. Anmeldung via kofra[at]mnet-online.de.

Vilma von Webenau – verwehte Spuren?

Konzertplakat in Wien © Susanne Wosnitzka
Konzertplakat in Wien © Susanne Wosnitzka

Ein Forschungseinblick von Susanne Wosnitzka

Text erstmals veröffentlicht am 30. Juni 2019 unter https://www.jourfixe-muenchen-ev.com/vilma-von-webenau-verwehte-spuren-finden/ als Gastbeitrag für jourfixe München (ursprüngliche Webseite allerdings nicht mehr vorhanden, daher hier noch einmal wiedergegeben)

Die Lebensspuren einer äußerst bescheidenen Frau wiederzufinden ist nicht einfach.[1] Ab 1898 studierte Wilhelmine Eveline Maria von Webenau (1875–1953) – genannt Vilma – beim damals 24-jährigen Arnold Schönberg (1874–1951) als dessen erste bekannte Privatschülerin. Auf seine Einladung folgte sie ihm um 1900 nach Berlin, gab Konzerte in London, lebte zeitweise in München und dann in Wien, wo sie später in drückender Armut starb. Von Schönberg als Komponistin ihrer Zeit geschätzt, ist ihr Name heute in keiner einzigen Schönberg-Biografie als Schülerin/Studentin zu finden. Puzzlestück für Puzzlestück zusammengetragen ergibt sich nun ein Bild mit Potenzial zu Großem: Mehr als 100 Werke Vilma von Webenaus harren in Wien noch ihrer Entdeckung!

Vilma Webenau im Jahr 1927, Fotografie, für den 50. Geburtstag von Arnold Schönberg, © gemeinfrei, Schönberg Center Wien
Vilma Webenau im Jahr 1927, Fotografie, für den 50. Geburtstag von Arnold Schönberg, © gemeinfrei, Schönberg Center Wien

Mit vier daraus ausgesuchten Werken Webenaus begann musica femina münchen e. V. (mfm), diesen unglaublichen und nahezu völlig vergessenen Schatz zu heben – sie erklangen am 3. Dezember 2014 im Rahmenprogramm der Ausstellung Ab nach München! Künstlerinnen um 1900 im Münchner Stadtmuseum als wohl deutsche Erst- oder vielleicht auch als Uraufführungen. Dieses Event, meine Forschungen und Veröffentlichungen stellten den Auftakt dar zu einer daraufhin einsetzenden Nachfrage nach Wissen zu Vilma von Webenaus Leben und Werk. Dieser Blogtext stellt keinen wissenschaftlichen Artikel dar, sondern soll einen Einblick in einen Teil meiner Arbeit geben. „Vilma von Webenau – verwehte Spuren?“ weiterlesen

Fanny Mendelssohn – Leben und Schaffen | 12. November 2021 Fürth

Wilhelm und Fanny Hensel "Abschied" (aus Rom) 1840
Wilhelm und Fanny Hensel “Abschied” (aus Rom) 1840

Die Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka (Archiv Frau und Musik Frankfurt/Main) gibt auf dem neuesten Forschungsstand Einblicke in die Biografie der Komponistin Fanny Mendelssohn (1805–1847). Die in Hamburg geborene Enkelin des Philosophen Moses Mendelssohn hat in ihrem kurzen Leben ein riesiges Œuvre geschaffen, das erst in unserer Zeit wieder entdeckt wird.

Besonderer Schwerpunkt: Die Rom-Reise der Familie Hensel 1839/40, die als eine Art Befreiungsreise für Fanny gilt.

Passend zum Vortrag spielt Sirka Schwartz-Uppendieck Klavier- und Orgelwerke von Fanny Mendelssohn. Michael Herrschel liest Zitate aus ihrer Briefkorrespondenz.

Vortrag:
Susanne Wosnitzka (Archiv Frau und Musik, Frankfurt am Main)
Rezitation:
Michael Herrschel
Musik:
Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier & Orgel)

Alle weiteren Infos zu dieser Veranstaltung finden Sie auf der Webseite der Kirchenmusik Fürth.

Die Löwinnen von Paris | Vortrag – online!

Die Löwinnen von Paris  Frauen in Hosen an vorderster Front

Freitag, 15. Oktober 2021, 20 Uhr. Online! Um Anmeldung wird gebeten unter das-sarah[at]gmx.de

Für diesen Vortrag öffne ich meine Schatzkiste an Wissen mit absolut neuen Erkenntnissen aus historischen Zeitungen zu Frauen in Hosen – darunter auch Lesben  aus der Zeit zwischen 1750 und 1850, die ich im Zuge meiner Dissertation wiederentdeckt habe. Ich entblättere bislang unveröffentlichtes Material zu Heldinnen auf Schlachtfeldern, Frauenarmeen um 1800 in Europa, Vorkämpferinnen der Frauen(wahl)rechte in völlig neuer Facette. Darunter waren die Löwinnen von Paris, die selbstbewusst neue feministisch-modische Zeichen setzten, von der Justiz angeprangerte Frauen lautstark unterstützten, gesellschaftliche Tabus brachen und untereinander bestens vernetzt waren.

* Von Petitionen um 1830, die gegenderte Sprache forderten!
* Von großen Frauendemos in England bereits 100 Jahre vor der Suffragettenbewegung!
* Feministisch-lesbische Subkultur, die salonfähig wurde.
*  Was hatte George Sand mit den “Löwinnen” zu tun?

Ethel Smyth + Löwinnen von Paris + Panel Geschichte | LFT 2021 Bremen LIVE

Lesbenfrühlingstreffen (LFT) in Bremen, 22./23. Juni 2021
Mit folgenden Vorträgen bin ich bei dieser semi-öffentlichen Veranstaltung dabei:

Samstag, 22. Juni: Vortrag zu Ethel Smyth (1858–1944): Suffragette, Komponistin, Schriftstellerin, Lesbe – Schöpferin des legendären The March of the Women, die – von Clara Schumann beeindruckt – in Leipzig Komposition studierte, von Johannes Brahms und Gustav Mahler aber als ‘Schrulle’ abgetan wurde. Einer ihrer großen Lieben, Pauline Trevelyan, widmete Ethel Smyth ihre spektakuläre Messe in D, zu der sie in München inspiriert wurde. Mit Emmeline Pankhurst, dem Flaggschiff der ersten Frauen(wahl)rechtsbewegung, demonstrierte Ethel Smyth um 1910 für die Rechte der Frauen, wurde eingesperrt und dirigierte selbst noch im Gefängnis ihren The March of the Women, der zur Hymne der britischen Frauenwahlrechtsbewegung und sogar zum Lebensretter von Emmeline Pankhurst wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg und einer Odyssee durch Europa und Ägypten bemerkte Ethel Smyth erste Anzeichen einer späteren nahezu völligen Ertaubung. In England lernte sie Virginia Woolf zu einer Zeit kennen (und lieben), in der sich auch die berühmte Schriftstellerin Gedanken um die Emanzipation der Frau machte. Mit ihren Opern und Kammermusikwerken und als Autobiographin setzte Ethel Smyth Marksteine. Heute gilt sie als einzige Komponistin Englands, die – trotz Anfeindungen – in einer Zeit erfolgreich war, in der Frauen in ‘Männerdomänen’ so gut wie noch keine Lobby hatten. Dieser Vortrag ruft die Bedeutung der “Felsensprengerin, Brückenbauerin und Wegbereiterin” (Virginia Woolf an Ethel Smyth), die Entstehungsgeschichte des The March of the Women und Hauptpunkte der frühen Lesben- und Frauenbewegung ins Gedächtnis

Samstag, 22. Juni: Diskussion Feministische Biographieforschung unter lesbischen Aspekten/frauenliebender Frauen erkunden und sichtbar machen, haben einen wesentlichen Anteil an diesen möglichen Veränderungen – der der Lesben, die immer mehr Geschichte haben, und die der Geschichte, die immer mehr Lesben hat. Was motiviert sie? Was verändert sie? Und was wollen sie verändern? Wie gehen sie mit fragwürdigen, politisch problematischen Facetten “ihrer” historischen Lesben um (die nicht ganz selten sind)? Und was brauchen sie (außer Leidenschaft), um weiterhin Lesben “aus der Geschichte raus” und in die Geschichte einzuschreiben?
Mit Ulrike Janz (Moderation), Traude Bührmann, Madeleine Marti, Corinne Rufli, Ilona Christa Scheidle und Susanne Wosnitzka

Sonntag, 23. Juni: Vortrag Die Löwinnen von Paris – Frauen in Hosen an vorderster Front. Neuentdeckung einer vergessenen Frauenbewegung und ihre Kämpferinnen sowie mögliche Auswirkungen auf die deutsche Frauenbewegung ab 1848/49. Für diesen Vortrag ich meine Schatzkiste an Wissen mit absolut neuen Erkenntnissen aus historischen Zeitungen zu Frauen in Hosen  aus der Zeit zwischen 1750 und 1850. Ich entblättert bislang unveröffentlichtes Material zu Heldinnen auf Schlachtfeldern, Frauenarmeen um 1800 in Europa, Vorkämpferinnen der Menschen- und Frauen(wahl)rechte in völlig neuer Facette. Darunter waren die Löwinnen von Paris, die selbstbewusst neue feministisch-modische Zeichen setzten, von der Justiz angeprangerte Frauen lautstark unterstützten, gesellschaftliche Tabus brachen und untereinander bestens vernetzt waren. Was hatte George Sand damit zu tun?
Von Petitionen um 1830, die geschlechtergerechte Sprache forderten!
Von großen Frauendemos in London bereits 100 Jahre vor der Suffragettenbewegung!

 

 

 

Augsburger Komponistinnen | Vortrag in Augsburg – online!

Sophie Schröder, Lithographie von Joseph Kriehuber 1828 © Wikimedia.Commons gemeinfrei
Sophie Schröder, Lithographie von Joseph Kriehuber 1828 © Wikimedia.Commons gemeinfrei

Augsburger Komponistinnen und Musikerinnen | Vortrag
Mittwoch, 8. Mai 2020 | ONLINE | 19:30 Uhr
⇒ verschoben auf Montag, 1. Februar 2021!
⇒ verschoben auf Donnerstag, 14. Oktober 2021!

“Modern sein heißt für die Frau” (hist. Zitat), einen Stellenwert und auch einen Platz in der Geschichte Augsburgs zu haben. Begeben Sie sich mit der Augsburger Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka auf die Spuren Augsburger Frauenmusikgeschichte und besonders zu musikschaffenden Frauen wie Erna Woll (Augsburger Kyrie 1984), Anna von Schaden (als Pianistin am Hof von Oettingen-Wallerstein angestellt, Förderin von Ludwig van Beethoven), Nannette Streicher geb. Stein (die auch Beethovens Klavierbauerin in Wien war), Hortense de Beauharnais (ehem. Königin von Holland) oder der bislang völlig unbekannten Augsburger Sopranistin Susanna Jacobina Jungert (Schülerin von Johann Gottfried Seyfert) und zu unbekanntem Neuen über die Goldene Traube als DAS Zentrum bürgerlicher Musikausübung in Augsburg zur Mozartzeit und darüber hinaus: Clara Schumanns Konzert- und Übernachtungsort in Augsburg ist nun bekannt!

Neueste Funde aus historischen Tageszeitungen brachten mehr in Augsburg wirkende Komponistinnen und Musikerinnen ans Tageslicht als gedacht und bislang bekannt! Auch das Wirken Sophie Schröders (Schauspielerin/Sängerin) und vieler weiterer am damaligen Augsburger Stadttheater wirkenden Frauen wird beleuchtet und die Theatergeschichte neu aufgerollt.

Der Vortrag wird Corona-bedingt online stattfinden. Hier gehts zur Anmeldung: Link zur Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Augsburg e. V.

+++abgesagt+++ Frauenmusikgeschichte: Ein Überblick | Vortrag in Stuttgart

+++abgesagt+++
Frauenmusikgeschichte: Ein Überblick | Vortrag

Freitag, 25. September 2020 | SARAH Frauenzentrum, Johannesstr. 13, 70176 Stuttgart, 20:00 Uhr, Eintritt 8 € (erm. 6 €)

Komponistinnen – eine „seltene Spezies“? Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Frauenmusikgeschichte an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum bekommt man davon so wenig mit?

Dieser Vortrag soll die Lust auf Unbekanntes wecken, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Kinder tolle weibliche Vorbilder haben können.

Gehen Sie mit auf eine Zeitreise vom 8. Jahrhundert bis heute: Was trug dazu bei, dass die Leistungen von Frauen so unsichtbar gemacht wurden? Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was haben die concerti delle donne mit den Spice Girls zu tun?

Alle weiteren Infos zu dieser Veranstaltung, zu Barrierefreiheit und Corona-Regeln finden Sie direkt auf der Website des SARAH

+++abgesagt+++ LFT in Heidelberg | Vorträge

Das LFT (Lesbenfrühlingstreffen) findet auch 2020 traditionell am Pfingstwochenende statt – diesmal in Heidelberg. Drei meiner Vorträge sind dort angenommen worden und sind vor Ort erlebbar:

Annette von Droste-Hülshoffs (1797–1848) “prächtiges Ding”

Vilma von Webenau (1875–1953) und ihr lesbischer Zirkel in Wien

Die Löwinnen von Paris – Frauen in Hosen an vorderster Front!

Ich freue mich sehr, meine Expertise an diesem über 40jährigen Fest weiterzugeben!

– geschlossene Gesellschaft –

+++vorläufig verschoben+++ Die Löwinnen von Paris | Vortrag

Samstag, 16. Mai 2020, Goslar

Für diesen Vortrag öffne ich abermals meine Schatzkiste an Wissen mit absolut neuen Erkenntnissen aus historischen Zeitungen zu Frauen in Hosen – darunter auch Lesben  aus der Zeit zwischen 1750 und 1850, die ich im Zuge meiner Dissertation wiederentdeckt habe. Ich entblättere bislang unveröffentlichtes Material zu Heldinnen auf Schlachtfeldern, Frauenarmeen um 1800 in Europa, Vorkämpferinnen der Frauen(wahl)rechte in völlig neuer Facette. Darunter waren die Löwinnen von Paris, die selbstbewusst neue feministisch-modische Zeichen setzten, von der Justiz angeprangerte Frauen lautstark unterstützten, gesellschaftliche Tabus brachen und untereinander bestens vernetzt waren.

Von Petitionen um 1830, die gegenderte Sprache forderten! | Von großen Frauendemos in England bereits 100 Jahre vor der Suffragettenbewegung! | Feministisch-lesbische Subkultur, die salonfähig wurde. Was hatte George Sand mit den “Löwinnen” zu tun?

Genauere Informationen dazu werden zu gegebener Zeit noch nachgeliefert.

Komponistinnen – wirklich eine “seltene Spezies”?

Frauenmusikgeschichte aus 13 Jahrhunderten © Susanne Wosnitzka. Einzelbilder Wikimedia.Commons (gemeinfrei)
Frauenmusikgeschichte aus 13 Jahrhunderten © Susanne Wosnitzka. Einzelbilder Wikimedia.Commons (gemeinfrei)

8. März 2020 (Internationaler Tag der Frau), 10:00 Uhr (mit Frauenfrühstück) in Ottobeuren, Café Heinz

“To the girls, to the women, to the mothers, to the daughters who hear the music bubbling within, please speak up. We need to hear your voices!” – Hildur Guðnadóttir (Oscar 2020 für Filmmusik Joker)
“I worshipped dead men for their strength, forgetting I was strong.” –
Vita Sackville-West

Komponistinnen – wirklich eine „seltene Spezies“? Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Frauenmusikgeschichte an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum bekommt man davon so wenig mit?

Dieser Vortrag soll die Lust auf Unbekanntes wecken, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Kinder tolle weibliche Vorbilder haben können. Auch als Überblicksvortrag geeignet, der vor meine weiteren detaillierten Komponistinnenvorträge geschaltet werden kann.

Gehen Sie mit auf eine Zeitreise vom 8. Jahrhundert bis heute: Was trug dazu bei, dass die Leistungen von Frauen so unsichtbar gemacht wurden? Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was haben die concerti delle donne mit den Spice Girls zu tun?

Eine Veranstaltung von Frauen der Ortsgruppe Bündnis 90/Die Grünen

Frauenmusikgeschichte kompakt | Vortrag

Frauenmusikgeschichte aus 13 Jahrhunderten © Susanne Wosnitzka. Einzelbilder Wikimedia.Commons (gemeinfrei)
Frauenmusikgeschichte aus 13 Jahrhunderten © Susanne Wosnitzka. Einzelbilder Wikimedia.Commons (gemeinfrei)

Komponistinnen – eine „seltene Spezies“? Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Frauenmusikgeschichte an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum bekommt man davon so wenig mit?

Dieser Vortrag soll die Lust auf Unbekanntes wecken, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Kinder tolle weibliche Vorbilder haben können. Auch als Überblicksvortrag geeignet, der vor meine weiteren detaillierten Komponistinnenvorträge geschaltet werden kann.

Gehen Sie mit auf eine Zeitreise vom 8. Jahrhundert bis heute: Was trug dazu bei, dass die Leistungen von Frauen so unsichtbar gemacht wurden? Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was haben die concerti delle donne mit den Spice Girls zu tun?

Kosten:
VB (Vortrag ca. 90 Minuten; Anreise/Übernachtung exklusive)

Ideal für Kulturzentren, Schulen, Bildungseinrichtungen, Firmenfeierlichkeiten, private Feste wie Geburtstage etc. – beschenken Sie einen Freund/eine Freundin oder Ihre Kundinnen und Kunden mit einem Vortrag | Hausvorführungen möglich – Beamer und weitere technische Gerätschaften vorhanden

Komponistinnen – eine “seltene Spezies”? | Vortrag

Samstag, 26. Oktober 2019, 19:00 Uhr, Gymnasium Kleine Burg, Leopoldstraße 20, 38100 Braunschweig

Jeder kennt Haydn, Mozart, Beethoven – es braucht nur den Nachnamen, um zu wissen, woran man ist. Aber wer kennt die Komponistinnen Mayer, Boulanger, Strozzi? Wir sind umgeben von Kunst, Kultur und Musik, aber wessen Kultur erleben wir da eigentlich, wenn wir bewusst oder unbewusst davon umhüllt werden? Was davon nehmen wir wahr? Welchen Anteil hat die Kultur von Frauen an der gesamten Kulturgeschichte? Welchen besonders die Komponistinnen? Und warum kriegt man davon so wenig mit?
Dieser Vortrag soll die Lust auf Unbekanntes wecken, auf unbekanntes Schönes, Hochwertigstes, Gleichberechtigtes auch im Sinne von Gleichwertigkeit – als höchst Wissenswertes, gerade auch, wenn es um Wissensvermittlung im Unterricht geht. Wenn es darum geht, dass auch Mädchen tolle weibliche Vorbilder haben können. Gehen Sie mit auf eine Zeitreise mit Susanne Wosnitzka M. A. (Musikwissenschaftlerin) vom 8. Jahrhundert bis heute: Wo und wann lagen die Schwerpunkte hin zu einer Wendung im Musik- und Gleichberechtigungsbewusstsein? Was ist noch zu tun auf diesem Weg? Was hat die Renaissance mit den Spice Girls zu tun?

Die Löwinnen von Paris – Frauen in Hosen an vorderster Front

Für diesen Vortrag öffnet Susanne Wosnitzka ihre Schatzkiste an Wissen mit absolut neuen Erkenntnissen aus historischen Zeitungen zu Frauen in Hosen – darunter auch Lesben – aus der Zeit zwischen 1750 und 1850. Sie entblättert bislang unveröffentlichtes Material zu Heldinnen auf Schlachtfeldern, Frauenarmeen um 1800 in Europa, Vorkämpferinnen der Menschen- und Frauen(wahl)rechte in völlig neuer Facette.

Darunter waren die „Löwinnen von Paris”, die selbstbewusst neue feministisch-modische Zeichen setzten, von der Justiz angeprangerte Frauen lautstark unterstützten, gesellschaftliche Tabus brachen und untereinander bestens vernetzt waren. Von Petitionen um 1830, die gegenderte Sprache forderten! Von großen Frauendemos in London bereits 100 Jahre vor der Suffragettenbewegung!

Warum war es trotzdem bis weit in die Mitte des 19. Jahrhunderts möglich, ungeliebte Ehefrauen in England auf dem Markt zu verkaufen, und was hielt man in Deutschland davon? Feministisch-lesbische Subkultur, die salonfähig wurde. Was hatte George Sand damit zu tun?

Eintritt: frei (um Spende wird gebeten)

Vilma von Webenau (1875–1953) | Vortrag

Die Lebensspuren einer äußerst bescheidenen Frau wiederzufinden ist nicht einfach. Ab 1898 studierte Vilma von Webenau (18751953) beim damals erst 26jährigen Arnold Schönberg als dessen erste Privatschülerin. Bereits ihre Großmutter Julie von Webenau (18131887) war kompositorisch tätig: Diese hatte bei Franz Xaver Wolfgang Mozart (17911844) Komposition studiert. Julies Mutter Josephine Baroni-Cavalcabò wurde dessen Geliebte und Alleinerbin. Ob aus dieser Verbindung heraus Julie entstand, ist fraglich, aber möglich. Professionellen Klavierunterricht erhielt sie bei Cäcilie/Cäcilia Frank (1851–1936?) in Wien. Auf Schönbergs Einladung folgte ihm Vilma von Webenau um 1900 von Wien nach Berlin und gab um diese Zeit auch gefeierte Konzerte in London. Eine Zeit lang arbeitete sie in München als Musikpädagogin und folgte Schönberg zurück nach Wien, wo sie später in drückender Armut starb. Von Schönberg als Komponistin geschätzt, ist ihr Name heute in keiner einzigen seiner zahlreichen Biografien zu finden.

Vilma von Webenau – Rätselhaft

Puzzlestück für Puzzlestück zusammengetragen ergibt sich – vorsichtig gezeichnet – ein Bild mit Potenzial zu Großem: Mehr als 100 Werke harren in Wien ihrer Entdeckung! Mit vier Werken Webenaus begann ich in Kooperation mit musica femina münchen e. V., diesen unglaublichen Schatz zu heben. Mittlerweile wurde vom Certosa-Verlag begonnen, diese eindrucksvollen Werke herauszugeben.

Verwehte Spuren?

Am 3. Dezember 2014 erklangen mehrere Kammermusikwerke rund 100 bis 80 Jahre nach ihrer Entstehung als wohl deutsche Erstaufführung in einem Vortrag mit Konzert im Rahmen der großen Sonderausstellung Ab nach München! Künstlerinnen um 1900 im Münchner Stadtmuseum, zusammen mit einem Vortrag von mir. Mit welch archäologischer Akribie in einem solchen Fall von teils fehlenden oder verborgen gehaltenen Grundlagen vorgegangen werden muss, zeige ich darin auf.

Derzeit bin ich eine von zwei bekannten Webenau-Forscherinnen weltweit. Meine bisherigen Forschungsergebnisse können Sie hier nachlesen (weitere Publikationen in Vorbereitung):

Susanne Wosnitzka: Vilma Weber von Webenau – verwehte Spuren?, in: Archiv Frau und Musik Frankfurt/Main (Hg.): VivaVoce Nr. 99, 2/2014, S. 2–5.
Susanne Wosnitzka: „Gemeinsame Not verstärkt den Willen“ – Netzwerke von Musikerinnen in Wien, in: Annkatrin Babbe und Volker Timmermann (Hg.): Musikerinnen und ihre Netzwerke im 19. Jahrhundert. Oldenburg 2016 (= Schriftenreihe des Sophie Drinker Instituts (Hg. Freia Hoffmann), Bd. 12). ISBN 978-3-8142-2338-4.
Susanne Wosnitzka: Vilma von Webenau – verwehte Spuren finden, in: Gaby dos Santos/Kulturplattform jourfixe-muenchen e. V. (Hg.): Online-Blog, veröffentlicht am 30. Juni 2019, https://www.jourfixe-muenchen-ev.com/vilma-von-webenau-verwehte-spuren-finden (Stand: 1. Juli 2019).

Links:
QWIEN – Ankündigung Festkonzert mit Vortrag Schloss Schönbrunn (17. Mai 2018), Susanne Wosnitzka (Vortrag)
mdw_Universität für Musik und darstellende Kunst Ankündigung Festkonzert mit Vortrag Schloss Schönbrunn (17. Mai 2018), Susanne Wosnitzka (Vortrag)

Hörbeispiel:
Vilma von Webenau, Befreiung


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VB (einzelne Vorträge ca. 90 Minuten; Anreise/Übernachtung exklusive)

Ideal für Kulturzentren, Firmenfeierlichkeiten, private Feste wie Geburtstage etc. – beschenken Sie einen Freund/eine Freundin oder Ihre Kundinnen und Kunden mit einem Vortrag aus meinem Repertoire | Hausvorführungen möglich – Beamer und weitere technische Gerätschaften vorhanden

Lili und Nadia Boulanger | Vortrag

Nadia (18871979) und Lili Boulanger (18931918): Mit einem “Tatütata” von der Straße fing es an – Nadia (die ältere der beiden Schwestern) wollte wissen, warum ein “Tatütata” so klang wie es klang. Mit ihren kleinen Fingern am Klavier erschloss sich ihr so die Welt der Musik, die sie um nichts auf der Welt vernachlässigte. Im Alter von erst 16 Jahren verdiente sie ihren Lebensunterhalt als professionelle Orgelspielerin in Paris als Stellvertreterin und Nachfolgerin von Gabriel Fauré selbst. Als erste Frau am Pult bedeutender Orchester schuf sie für Frauen somit eine Lobby am Dirigierpult; als Musikpädagogin sorgte sie dafür, dass Astor Piazzolla den Tango als seine Linie und Ausdrucksmittel erkannte.

Die Schwestern Boulanger – Genies

Als Gründerin eines eigenen Musikinstituts in Fontainebleau setzte sie sich vor allem für eine französisch-amerikanische Freundschaft ein und führte mit ihren Ensembles erstmals Alte Musik auf. Zeit ihres Lebens setzte sie sich auch unermüdlich für das Werk ihrer früh verstorbenen Schwester Lili ein, die bereits als Achtjährige bei Gabriel Fauré Komposition studierte und 1913 erste Preisträgerin des Premier Grand Prix de Rome als erste Frau überhaupt wurde. Von Ricordi mit einem Arbeitsvertrag bedacht, konnte sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen – über Nacht wurde Lili so zu einer weltweiten Sensation. Heute ist Lili Boulanger meistaufgeführte Komponistin und gilt als Wegbereiterin und Hauptfigur des französischen Impressionismus.

Neue Film-Dokumentation

Am 31. Mai 2018 feierte der Dokumentarfilm Komponistinnen in Berlin Premiere (Produktion: Kyra Steckeweh/Tim van Beveren), in dem Leben und Werk von Fanny Hensel, Lili Boulanger (18931918), Mel Bonis (18581937) und Emilie Mayer (18121883) beleuchtet und teils in ein neues Licht gerückt werden. In diesem Film spreche ich als Expertin über Fanny Hensel und Lili Boulanger. Diese herausragende Dokumentation stellt weltweit die bislang umfangreichste filmische Präsentation von Komponistinnen dar.

Hörbeispiele:
Lili Boulanger, Cortège


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Nadia Boulanger, Lux aeterna


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Alma Mahler-Werfel (1879–1964) | Vortrag

Alma Mahler-Werfel (18791964): Femme fatale und “Witwe im Wahn” – Oliver Hilmes’ gleichnamiges Buch brachte das althergebrachte Alma-Bild, das sie selbst und oft verfälschend schuf, nicht nur ins Wanken, sondern ziemlich ins Einstürzen. Durch ihren Vater Emil Jakob Schindler in eine große Künstlerszene hineinwachsend, konnte und durfte Alma ungehindert komponieren – bis es ihr späterer Mann Gustav Mahler verbot (ohne ein einziges Werk seiner Frau überhaupt gehört zu haben), weil sein Ego mit einer weiblichen Konkurrenz nicht klarkam.

Genie und Muse – Alma Mahler-Werfel

Sich ihren Weg suchend, versuchte Alma in dieser Gesellschaft anderweitig anerkannt zu werden – als Muse für Künstler wie Gustav Klimt, Franz Werfel oder Oskar Kokoschka, der sich als Fetisch eine lebensgroße und voll bewegliche Alma-Puppe anfertigen ließ, nur um diese im Rausch im Garten seines Hauses zu köpfen. Während der Nazi-Zeit ausgewandert, blieb diese Frau doch nahezu ungreifbar und unbegreiflich, da sie – trotz ihres Umgangs mit Juden – weiterhin stark antisemitisch dachte und dies auch aussprach. Bis zuletzt hielt sie die Rolle der Salonnière und Herrscherin über Mahlers Musik aufrecht und zeigte bis zu ihrem Tod eine Figur, die sie nie war; eine Rolle, die die Frau Alma beherrschte – und nicht umgekehrt.

Hörbeispiel:
Alma Mahler, fünf Lieder


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Germaine Tailleferre (1892–1983) | Vortrag

Germaine Tailleferre (18921983): Eine spontane Taxibekanntschaft, mit der sie sich rasch verheiratete, schoss ihr ein Kind aus dem Bauch – ihre Erlebnisse verarbeitete sie u. a. in wundervollen Konzerten für Harfe. Obwohl in der Künstler/innen-Szene von Paris etabliert, fühlte sie sich zeitlebens oft unsicher und zweifelte an ihrem Können und Talent. Als einzige Komponistin der Groupe des Six (mit Georges Auric, Louis Durey, Arthur Honegger, Darius Milhaud und Francis Poulenc), die sich um Jean Cocteau gebildet und in Eric Satie einen musikalischen Anführer hatte. Gemeinsam wollte die Groupe des Six weg vom Ideal der Romantik und v. a. vom alles überlagernden Stil Richard Wagners. Als Wegbereiterin der gehobenen Unterhaltungsmusik war Germaine Tailleferre auch die erste Komponistin, die sich mit dem neuen Metier “Film” auseinandersetzte und dafür zahlreiche Werke verfasste. Im Alter als Musikpädagogin an Pariser Schulen arbeitend, wurde sie von vielen Kindern als “Frau aus dem Lexikon” bewundert.

Hörbeispiel:
Germaine Tailleferre, Concertino pour harpe et piano (1927)


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Ethel Smyth (1858–1944) | Vortrag

Ethel Smyth (18581944): Suffragette, Komponistin, Schriftstellerin, Lesbe – Schöpferin des legendären The March of the Women, die – von Clara Schumann beeindruckt – in Leipzig Komposition studierte, von Johannes Brahms und Gustav Mahler aber als ‘Schrulle’ abgetan wurde. Einer ihrer großen Lieben, Pauline Trevelyan, widmete Ethel Smyth ihre spektakuläre Messe in D, zu der sie in München inspiriert wurde. Mit Emmeline Pankhurst, dem Flaggschiff der ersten Frauen(wahl)rechtsbewegung, demonstrierte sie um 1910 für die Rechte der Frauen, wurde eingesperrt und dirigierte selbst noch im Gefängnis ihren The March of the Women, der sogar zum Lebensretter von Emmeline Pankhurst wurde!

Ethel Smyth – Superstar

Nach dem Ersten Weltkrieg und einer Odyssee durch Europa und Ägypten bemerkte Ethel Smyth erste Anzeichen einer späteren nahezu völligen Ertaubung. In England lernte sie Virginia Woolf zu einer Zeit kennen (und lieben), in der sich auch die berühmte Schriftstellerin Gedanken um die Emanzipation der Frau machte. Mit ihren Opern und Kammermusikwerken und als Autobiographin setzte Ethel Smyth Marksteine. Heute gilt sie als einzige Komponistin Englands, die – trotz Anfeindungen – in einer Zeit erfolgreich war, in der Frauen in ‘Männerdomänen’ so gut wie noch keine Lobby hatten. Dieser Vortrag ruft die Bedeutung der “Felsensprengerin, Brückenbauerin und Wegbereiterin” (Virginia Woolf an Ethel Smyth), die Entstehungsgeschichte des The March of the Women und die frühe Lesben- und Frauenbewegung ins Gedächtnis. Ideal v. a. für Veranstaltungen rund um den Internationalen Weltfrauentag am 8. März! Wir singen den Marsch selbst!

Hörbeispiel:
Ethel Smyth, Mass in D (1891) – Hören Sie sich insbesondere ihr eindrucksvolles Gloria an, das sie an den Schluss der Messe setzte der enormen Prächtigkeit wegen (44:49):


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VB (einzelne Vorträge ca. 90 Minuten; Anreise/Übernachtung exklusive). Diesen Vortrag habe ich für verschiedene Situationen in verschiedener Ausführung parat: Einen ausführlichen biografischen Überblick samt ihren Werken und LIebshaften | Ethel Smyths Bedeutung in der Suffragettenbewegung | Ethel Smyth Leben mit eher München-Bezug.
Ein Vortrag über Ethel Smyths Hunde fehlt noch…

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Clara Schumann (1819–1896) | Vortrag

Clara Schumann (18191896): Nicht “nur” die Frau von …, sondern Managerin ihres Mannes und ihres eigenen Konzertlebens, Mutter, Muse, Konzertmeisterin, Komponistin, Pianistin, Salonnière etc. pp. – von ihrem Vater Friedrich Wieck streng und unerbittlich zum “Wunderkind” gedrillt, blieb sie dieser Rolle später als “Überfrau” verhaftet und zog bis zu ihrem Tod eisern ihr Konzertprogramm durch – es war die einzige “Freiheit”, die sie hatte und selbst kontrollieren konnte. Von Johannes Brahms zur “Überfrau” proklamiert, hatte er selbst für komponierende Frauen nur Verachtung übrig. Clara Schumann war die einzige Musikerin, die es schaffte, als evangelisch Getaufte am streng katholischen Hof in Wien zur k.&k.-Kammermusikerin geehrt zu werden. Ohne ihr großes Zutun hätte sich ihr Mann im teils unbarmherzigen Musik- und Verlagsleben wohl nicht behaupten können.

Besonders geeignet fürs Clara-Schumann-Jubiläumsjahr 2019!

Hörbeispiel:
Clara Schumann, Klaviertrio op. 17(1846)


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Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848) | Vortrag

Annette von Droste-Hülshoff (17971848) – weltberühmte Dichterin, die das Komponieren zu Gunsten ihrer Dichtkunst aufgab. Aus einer sehr musikalischen Familie stammend bekam Annette als Teenagerin die Kompositionslehre ihres Onkels Maximilian geschenkt und brachte sich fortan das Komponieren selbst bei. Parallel zu ihren Gedichten und Erzählungen entstanden so Lieder, die dem Hausgebrauch dienten und Fragmente zu Opern, die den Geschmack der Zeit wiederspiegeln. Annette war mit Sybille Mertens-Schaaffhausen und deren Lebensgefährtin Adele Schopenhauer befreundet – und zeitweise mit Ersterer liiert. Diese bislang kaum bekannte lesbische Facette Annettes wurde von ihrer Muse Levin Schücking und der Forschung nach ihrem Tod gezielt aus ihrem Lebenslauf getilgt und ihre vielen Frauenfreundschaften und -beziehungen als nicht erwähnenswert abgeurteilt, was das Annette-Bild bis heute verfälscht und erst durch die beeindruckenden Forschungen von Angela Steidele bekannt wurde.

Literaturtipps:
Angela Steidele: Als wenn Du mein Geliebter wärest. Liebe und Begehren zwischen Frauen in der deutschsprachigen Literatur 1750–1850 (= M-&-P-Schriftenreihe für Wissenschaft und Forschung. Literatur). Metzler 2003. ISBN 3-476-45313-8 (Dissertation [Uni Siegen 2002]  vergriffen).
Angela Steidele: Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens. Berlin 2011. ISBN 3-458-35731-9.
Elke Weigel: Der Traum der Dichterin. Die Sehnsucht der Annette von Droste-Hülshoff. Meßkirch 2015. ISBN 978-3-8392-1733-7.
Susanne Wosnitzka: “Ein prächtiges Ding …”, Blog-Text

Hörbeispiel:
Annette von Droste-Hülshoff, Wenn ich träume, du liebst mich


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Fanny Hensel (1805–1847) | Vortrag

Fanny Hensel (18051847): Nicht “nur” die Schwester von …, sondern als eigenständige Persönlichkeit verfasste sie eine große Menge an beeindruckenden und bezaubernden Liedern, die meist von der Sehnsucht nach Freiheit singen – die sie als “Frauenzimmer” kaum genießen durfte, während ihr Bruder in ganz Europa auf Reisen ging. Gesegnet mit ebensolchem Talent und Genie musste sie erleben, wie ihr Bruder ihre Werke als die seinen ausgab. Mit der zeitgenössischen Rolle der Frau hadernd konnte sie dennoch durch familiäre Bestimmungen nicht ausbrechen und verpasste so den Anschluss an die moderne Gesellschaft, während andere Frauen aus ihrem familiären Umfeld wie Rahel Varnhagen oder Henriette Herz mit ihren literarisch-philosophischen Salons den Grundstein legten zu einer aufgeklärten Welt.

Am 31. Mai 2018 feierte der Dokumentarfilm Komponistinnen in Berlin Premiere (Produktion: Kyra Steckeweh/Tim van Beveren), in dem Leben und Werk von Fanny Hensel, Lili Boulanger (18931918), Mel Bonis (18581937) und Emilie Mayer (18121883) beleuchtet und teils in ein neues Licht gerückt werden. In diesem Film spreche ich als Expertin über Fanny Hensel und Lili Boulanger. Diese herausragende Dokumentation stellt weltweit die bislang umfangreichste filmische Präsentation von Komponistinnen dar.

Im Juni 2017 war ich selbst in Rom und habe ich mir mit Hilfe von Fannys Italienischem Tagebuch ihre Lieblingsorte dort erschlossen. Reichhaltiges Bildmaterial speziell zu ihrer Italienreise vorhanden!

Hörbeispiel:
Fanny Hensel, Gondellied


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Augsburger Persönlichkeiten | Vortrag

Nannette Streicher geb. Stein (17691833, Klavierbauerin, Pianistin, Sängerin und Komponistin), Anna von Schaden (17631834, Pianistin, Komponistin), Susanna Jacobina Jungert (17411799, Sopranistin), Hortense de Beauharnais (u. a. Königin von Holland, auch Komponistin, 17831837), Eleonore Schikaneder (17511821) und Madame Voltolini (~1790) – innovative Schauspieldirektorinnen mit Open-Air-Theater. Ohne Nannette Streichers Flügel hätte Ludwig an Beethoven seine besten Werke für Klavier wohl nie geschrieben, wie er selbst einmal sagte. Mit ihrem Bruder Matthäus Andreas Stein und ihrem Mann Johann Andreas Streicher, der bester Freund Friedrich Schillers war, führte sie in Wien die Ideen und Geschäfte ihres für den Pianoforte-Bau bedeutenden Vaters Johann Andreas Stein fort, hatte in Wien einen eigenen Musiksalon, in dem sie u.a. auch Carl Maria von Weber förderte. Anna von Schaden war Berufsmusikerin am Hof von Oettingen-Wallerstein und eng mit Nannette Streicher befreundet. Susanna Jacobina Jungert war Künstlerische Leiterin der Augsburger “musicübenden und -liebenden Gesellschaft” und war verantwortlich für die Augsburger Erstaufführungen einiger berühmten Werke. Weitere Frauenbiografien zeigen einen dichten Teppich an Vernetzung und Musikleben in dieser bedeutenden Reichsstadt.

Kosten:
VB (einzelne Vorträge ca. 90 Minuten; Anreise/Übernachtung exklusive)

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Maria Theresia Paradis (1759–1824) | Vortrag

Maria Theresia Paradis (17591824), Mozarts berühmte Zeitgenossin aus Wien, die als Kleinkind aufgrund eines traumatischen Erlebnisses erblindete, wurde zeitweise von Dr. Franz Anton Mesmer geheilt, gab Konzerte in Wien und gründete eine eigene Musikschule, in der sie blinde Kinder höchst erfolgreich unterrichtete, da sie mit einem be-greifbaren Notensetzkasten arbeitete. Während ihrer drei Jahre dauernden Europatournee traf sie in Paris auf Carl Philipp Emanuel Bach (17401788), der sie aus Hochachtung vor ihrem Leben und Werk portraitieren ließ (verschollen), und auf Valentin Haüy (17451822), der die erste Blindenschule von Paris betrieb. Aufgrund von Maria Theresias Setzkasten, den sie mit dabei hatte, überarbeitete er sein Lernsystem für Blinde – ohne diesen Setzkasten wäre die heutige Blindenschrift von Louis Braille (18091852), der ein Schüler Haüys war, nicht möglich gewesen. Maria Theresias bekanntestes Werk – die Sicilienne – wurde erst in den 1960er Jahren durch die anrührende Interpretation von Jacqueline du Pré wiederentdeckt.

Links:
Weiterführende Kurzgeschichte von mir zu MTP in “beziehungsweise weiterdenken” (philosophischer Blog)
Deutscher Trailer zu Licht – neuer biografischer Film über MTP (2018)


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Komponierende Barockprinzessinnen | Vortrag

Wilhelmine von Preußen (Kurfürstin von Brandenburg-Bayreuth, 17091758), Anna Amalia von Preußen (17231787), Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach (17391807) und Maria Antonia Walpurgis von Sachsen (17241780) – Schöpferinnen herausragender Opern, Singspiele und Kammermusikwerke. Wilhelmines Hoftheater – von ihr mitkonzipiert und entworfen – wurde 2013 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Sie war Tonschöpferin, Librettistin und sogar Sängerin ihrer eigenen Werke – Gesamtkunstwerke lange vor Richard Wagner! König Friedrich II. – der selbst komponiert hatte – war Zeit seines Lebens mit seinen Schwestern Wilhelmine und  Anna Amalia von Preußen eng verbunden – mit Wilhelmine flüchtete er sich vor dem tobenden Vater (“Soldatenkönig”) in die Musik, sie ging mit ihm auch ins Gefängnis, als der strenge Vater Friedrichs besten Freund hinrichten ließ. Anna Amalia ist es zu verdanken, dass die Musik Bachs und Kirnbergers auch in Wien erst bekannt wurde, da sie als erste die Musik Bachs sammelte und von seinen Schülern lernte. Durch einen Besuch Gottfried van Swietens in Berlin, der einige Werke Bachs nach Wien mitbrachte und Wolfgang Amadé Mozart zeigte, konnte Letzterer Bachs Werke studieren und z. B. auch einen Bach-Choral als Gesang der Geharnischten in seine weltbekannte Zauberflöte integrieren. Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach schuf mit ihrem “Musenhof” in Weimar die Grundlage für Goethes und Schillers Erfolge, die ohne ihr Zutun wohl kaum bekannt geworden wären. Durch ihr Mäzenat forderte und förderte sie diese Dichter zu Höchstleistungen. Ihr kammermusikalischen Werke und ihre Singspiele nach Goethe-Texten zeugen von unglaublicher Feinsinnigkeit und Hingabe an die Musik. Maria Antonia Walpurgis von Sachsen griff die neue Gedankenrichtung der Aufklärung auf: In ihren Amazonen-Opern metzeln die Kriegerinnen die Männer nicht nieder, sondern gehen mit ihnen einen freundschaftlichen Bund ein im Sinne der Gleichberechtigung. Diese setzte Maria Antonia Walpurgis auch in den Stimmen ein: Alle Hauptpartien sind ausschließlich für Sopranlage geschrieben und somit alle auf einer Ebene.

Hörbeispiel:
Maria Antonia Walpurgis von Sachsen, Ouvertüre zu ihrer Amazonen-Oper Talestri (1760)


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Barbara Kluntz | Vortrag

Barbara Kluntz (16611730) und die Ulmer Sammlungsfrauen – bislang einzig bekannte Ulmer Komponistin des 17./18. Jahrhunderts. Das “Schneiderbärbele” war auch Schriftstellerin, Dichterin, Clavieristin und Musikpädagogin. Ihre beiden noch existierenden Choralbücher zeigen eine Fülle an Chorälen, die sie neu setzte, bearbeitete und auch als Arien erklingen ließ. Ihre Kontakte reichten bis nach Berlin, von wo aus sie sich mit der neuesten modernen Musik versorgen ließ und Ulm so zu einer Blütestätte der süddeutschen Musikkultur aufbaute.

Barbara Kluntz war bei ihrem Eintritt in die Ulmer Sammlung als “Klaviervirtuosin, Orgelspielerin und Dichterin” laut älteren Forschungen weithin bekannt. Auszüge aus ihrem nicht mehr vorhandenen Testament belegen, dass sie eine eigene Orgel, ein Clavichord, viele Musikalien und Bücher besaß.

Wie Barbara Kluntz zu ihren Fähigkeiten gelangte und welche Stellung ihr Vater als Schneider innerhalb der Ulmer Schneiderzunft hatte, ist bislang nicht bekannt. Bis dahin waren nur Patrizierinnen in die Sammlung aufgenommen worden. Weshalb Barbara Kluntz erst mit 44 Jahren in das Sammlungsstift eintrat, bleibt ebenso zu erforschen. Ihre musikalischen Tätigkeiten lassen sich erst mit ihrem Eintritt in das Sammlungsstift 1704 belegen.

Ans Ende ihres ersten Choralbuches stellt Barbara Kluntz ihr wohl fröhlichstes Credo, ihre Art der Musikanschauung:

“Ich waiß nit z’sagen, wie vil Gut,
In Musica ist verborgen;
Gott und Menschen sie g’fallen thut,
Music vertreibt die Sorgen,
Music verjagt die Traurigkeit,
Music den Geist erneüet,
Music macht Lust, und kürzt die Zeit,
und ewig uns erfreüet.
Music lieb’ ich, so lang ich leb,
und frölich meine Stimm’ erheb,
und sing: O Music! Himmels Kunst,
du bist wehrt aller Ehr’ und Gunst.”

(Choralbuch 1711, Stadtarchiv Ulm, eigene Recherche)

In meinem Vortrag erklingen kleine Werke von Barbara Kluntz live am Klavier von mir interpretiert, die ich vom Original übertrug.

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Italienische Renaissance-Komponistinnen | Vortrag

Francesca Caccini (1587 nach 1641), Barbara Strozzi (16191677) und Maddalena Casulana (um 1544 um 1590).
Barbara Strozzi gab zu Lebzeiten acht Madrigalbücher mit ihren Werken heraus – so viele wie ihr weltweit bekannter Kollege Claudio Monteverdi (15671643). Frauen der legendären Concerti delle donne, die am Hof von Ferrara gegründet wurden, einen ungeheuren Boom erlebten und selbst die Instrumentenmacher und den Gebrauch von hohen Instrumenten wie die Violine bis heute nachhaltig beeinflussten, trugen zur Verbreitung von Renaissancemusik auch an Deutschlands Höfen maßgeblich bei. Diesen Frauen ist es zu verdanken, dass sich mit ihrer Performance, die alle Register der Affetti zog und Dissonanzen auf erstaunliche Weise voll auskostete, die Renaissance als Wiedergeburt der Antike bis heute in ganz Europa als neue Lebensart durchsetzen konnte.

Hörbeispiel:
Concerto delle donne


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Hildegard von Bingen | Vortrag

Hildegard von Bingen (ca. 10981178) war nicht nur Medizinerin, Visionärin, Heilige und Schriftstellerin, sondern schuf Responsorien und Antiphonen, die sich von der Gregorianischen Musik ihrer Zeit abheben. Ihr Riesencodex zeugt von einer unglaublichen musikalisch-visionären Schaffenskraft, mit der sie den Geschmack ihrer Zeit aus den Fugen hob. Als Schöpferin des bislang ältesten bekannten Singspiels der Welt (Ordo virtutum – Das Spiel der Kräfte) forderte sie ihre Zeit spektakulär heraus.

Hörbeispiel:
Hildegard von Bingen, Canticles of Ecstasy


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