Feministische Podcasts | Eine Linksammlung

Seit Langem höre ich als Histobloggerin und Feministin Podcasts aller Art: Von Crime und Mysteriösem bis hin zu Geschichte, besonders aber zu Feminismus und Herstory. Ein wahrer Quell an Inspiration findet sich auf Twitter. Täglich findet sich dort Neues in der Timeline, hereingespült durch einfaches Folgen, Teilen und Likes von anderen Menschen, und manchmal entwickeln sich daraus ganz wunderbare Gespräche, anregende Diskussionen, neue Bubbles und persönliche Begegnungen.

Allerdings passiert es auch hin und wieder, dass Leute (einschließlich ich selbst) völlig verblüfft sind, warum ihnen bestimmte Podcasts im Netz noch nicht aufgefallen sind und geflasht darauf aufmerksam machen.

Vereinzelt existieren auf Webseiten eher kurze Listen zu einzelnen Podcasts, aber für Umfänglicheres muss man ausführlicher im Netz suchen und sich die verschiedenen Podcasts zusammenklauben. Um sich das zu sparen, habe ich die Podcasts, die mir online regelmäßig über den Weg laufen, hier aufgelistet und durch Netzfunde ergänzt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber wem noch was einfällt, dann bitte gerne unten als Kommentar eintragen.

Ich habe darauf geachtet, auf die originalen Webseiten der Podcast-Angebote zu verlinken. Wo keine vorhanden sind, greife ich auf Audio-Streaming-Dienste zurück.

Viel Freude beim Entdecken! „Feministische Podcasts | Eine Linksammlung“ weiterlesen

Léocadie de Beauvoir – Das aufmüpfige Geschlecht

Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen. Sie bekommen nichts“ – Simone de Beauvoir (1908–1986) ist als französische Schriftstellerin und Philosophin weltbekannt. Besonders mit ihrem Werk Das andere Geschlecht (1949) hat sie einen Meilenstein der feministischen Literatur geschaffen. Aber wer kennt Léocadie de Beauvoir (1823–1859), die ein freies und eigenständiges Publizieren nicht nur für – die mit ihr nicht verwandte – Simone de Beauvoir, sondern wohl für alle Schriftstellerinnen durch ihre Hartnäckigkeit erst ermöglicht hat?

Genau. So habe ich auch geschaut, als ich heute diese ganz besondere Nachricht im Augsburger Tagblatt entdeckt habe und dieser weiter nachgegangen bin im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten bzw. Unmöglichkeiten.

Wer war Léocadie de Beauvoir

und was genau war dieser offensichtliche Meilenstein der Frauengeschichte und Frauenliteraturgeschichte, den sie da offenbar lange vor Simone de Beauvoir geschaffen hat? „Léocadie de Beauvoir – Das aufmüpfige Geschlecht“ weiterlesen

BR-Klassik: Frauenmusiknetzwerke – Interview

+++EIL+++
Mittwoch, 3. Juli 2019, zwischen 06:30 und 07:00 Uhr kann man mich in BR-KLASSIK in “Allegro” hören zum Thema: “Warum gibts so wenig Frauenmusiknetzwerke” und man eigentlich fragen muss: Es gibt viele, aber warum kennt man sie nicht?
 
Soll dann auch im Anschluss in der Mediathek zur Verfügung stehen…

Festrede/Zornrede – 30 Jahre musica femina münchen e. V.

Gasteig Black Box © Rita Draxlbauer
Gasteig Black Box © Rita Draxlbauer

Festrede/Zornrede 30 Jahre musica femina münchen, 29. April 2018

„Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen: Sie bekommen nichts.“ – Simone de Beauvoir

Auch ich begrüße Sie sehr herzlich im Namen des Vereins und der Vorstandsfrauen zu diesem heutigen Jubiläum von musica femina münchen und danke Ihnen, dass Sie mit uns feiern. Ich danke unseren Musikerinnen, die mit ihrer Brillanz diesen Tag zum Klingen bringen und bereits ihr Können gezeigt haben. Ich danke unseren Komponistinnen, die uns teilhaben lassen an ihrer Gedanken- und Gefühlswelt und uns mitnehmen in ihren Kosmos, individuell, bunt, intellektuell und begeisterungsvoll. Ich danke auch den Frauen, die daran beteiligt waren und geholfen haben, diesen Tag zu organisieren, darunter Irmgard Voigt, unsere Gestalterin, Marie-Pierre Beckius als unsere Botschafterin nach außen, Ulrike Keil, unserer Moderatorin, Katrin Schweiger als Künstlerische Leitung, Gaby dos Santos als unermüdliche Bloggerin und nicht zuletzt Anne Holler-Kuthe als Managerin – neben ihrem Beruf, ehrenamtlich und ohne Vergütung. Ohne Anne Holler-Kuthe wäre nichts gegangen: Sie hält unsere Fäden wunderbar zusammen – von der geschäftlichen Verwaltung über die Organisation bis hin zur Künstlerinnenbetreuung.

Ich danke unseren unermüdlichen Unterstützerinnen und Unterstützern, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München sowie der Gleichstellungsstelle, der Gerda-Weiler-Stiftung, dem Internationalen Arbeitskreis Frau und Musik e. V. mit dem Archiv Frau und Musik und vielen privaten Förderinnen und Förderern, ohne die Erfolge in unserer Arbeit nicht [das Zornige kommt noch weiter unten] „Festrede/Zornrede – 30 Jahre musica femina münchen e. V.“ weiterlesen

Pictures from the past

Ethel Smyth bei der Einweihung des Pankhurst-Memorial 1930 © Flickr (allgemeinfrei)
Ethel Smyth bei der Einweihung des Pankhurst-Memorial 1930 © Flickr (allgemeinfrei)

Erstmals veröffentlicht am 22. Juli 2015 auf Facebook

Ab und zu ergänze ich Wikipedia-Artikel. Immer wieder fallen mir Artikel auf, die eine Überarbeitung oder Ergänzungen brauchen, weil wichtige Daten, Fakten und Zusammenhänge fehlen oder unklar sind. Neulich ist mir wieder solch ein Artikel aufgefallen, der zum Thema das Emmeline and Christabel Pankhurst memorial in London hat. Was in diesem Artikel nicht erwähnt worden war: Dass die Komponistin Ethel Smyth (1858-1944) während der Einweihung des Denkmals zu Ehren der berühmten Frauenrechtlerin (Christabel kam als Figur erst später dazu) am 6. März 1930 die örtliche Polizei-Band dirigierte und ihren The March of the Women und einen Choral aus ihrer Oper The Wreckers dazu dirigierte! Der Marsch war die Hymne der Frauenbewegung.

Ethel Smyth Superstar

Ethel Smyth verfasste mit Zunahme ihrer Taubheit nicht mehr Musik, sondern autobiographische Texte, die einen absolut fantastischen Einblick in das Gesellschaftsleben ihrer Zeit bieten. Sie berichtete darin auch über Emmeline Pankhursts Verzweiflung im Holloway-Gefängnis: Als quasi Anführerin der Suffragettenbewegung war sie ständig im Fokus von Polizei und Ordnungsdiensten und wurde während Demonstrationen mehrmals verhaftet. Wie so viele ihrer Mitstreiterinnen ging sie in Hunger- und Durststreik, um mit noch größerem Eindruck das Frauenwahlrecht zu erwirken. Emmeline Pankhurst erzählte Ethel Smyth von ihren dunkelsten Nächten dort: „Pictures from the past“ weiterlesen

Vergessene Kulturschätze – Fürstin Daschkow

Erstmals veröffentlicht am 22. März 2017 auf Facebook

Ekaterina Nikolaevna Khilkova (1827- ca. 1876), Frauenmalschule in St. Petersburg um 1855. © https://de.pinterest.com/ustava51/всё-русское-живопись-люди-архитектура/
Ekaterina Nikolaevna Khilkova (1827- ca. 1876), Frauenmalschule in St. Petersburg um 1855. © https://de.pinterest.com/ustava51/всё-русское-живопись-люди-архитектура/

Ein Bild, das mich heute besonders berührt hat: Es zeigt eine Malschule für Frauen in St. Petersburg, gemalt von Ekaterina Nikolaevna Khilkova (1827–ca. 1876) um 1855, mit Dank an Female Artists in History.

Ich liebe ja dieses helle Smaragdgrün, diese alte Bonbonfarbe, und Lichtspiel in Bildern. Man beachte auch den Hintergrund mit den Beispielen an klassischen griechischen Säulentypen, und ganz hinten im anderen Raum eine Kopie der berühmten Laokoon-Gruppe (noch mit dem alten Arm). Hochgebildete Frauen in diesem Raum, die sich mit diesen Kulturen auseinandersetzen und darüber im Gespräch sind.

Vergessene Kulturschätze – Fürstin Daschkow

Warum St. Petersburg? Zum einen regierte noch vor der Zeit dieses Bildes Zarin Katharina II. (die Große, 1729–1796), die für ihren Kunstsinn berühmt war. Sie hatte aber auch eine sehr enge Freundin (Geliebte?), über die heute kaum noch jemand weiß und die man auch nur noch in historischen Nachschlagewerken ein wenig finden kann [bei der Entstehung dieses Artikels 2017 war ihr Wikipedia-Artikel (folgender Link) nur minimalst angelegt]. Über eine Meldung in einer historischen Augsburger Tageszeitung bin ich auf sie gestoßen. Es handelt sich hierbei um Jekaterina Romanowa Fürstin Daschkow, geb. von Woronzow, die 1785 von Zarin Katharina zur obersten Chefin der Akademie der Wissenschaften und schönen Künste ernannt wurde! Ein altes Brockhaus-Lexikon berichtet über sie: „Vergessene Kulturschätze – Fürstin Daschkow“ weiterlesen

Entdeckungen im Kleinen Lautertal – Linde Otto

Gasthaus zum Lamm im Kleinen Lautertal © Susanne Wosnitzka
Gasthaus zum Lamm im Kleinen Lautertal © Susanne Wosnitzka

Erstmals veröffentlicht am 30. März 2016 auf Facebook


Am Ostersonntag machte ich mit meiner Mama einen Ausflug ins Kleine Lautertal. In diesem versteckten Tal gleich hinter Herrlingen bei Ulm, durch das einst die Urdonau floss und die Kalkfelslandschaft prägte, machten wir früher schon oft Ausflüge oder picknickten in den Wiesen am Bächle der Lauter. Nicht weit davon befinden sich die legendären Höhlen, in denen die ältesten Kunstgegenstände der Menschheit gefunden wurden. Ganz hinten im Tal, in Lautern, findet sich ein kleines uraltes Kirchlein und daneben ein hübsches Fachwerkhäuschen. Wir hatten uns damals schon immer gefragt, wer wohl das Glück hatte, dort in dieser Idylle und in dieser Ruhe zu leben.

Geht man noch ein Stück weiter nach ganz hinten ins Tal, kommt man zum Gasthaus Zum Lamm, das von einem Frauenpaar betrieben wird. Diese hatten das lange Zeit leerstehende Gasthaus aufgekauft und führen es bioökologisch weiter, unter der Bedingung der Vorbesitzer:innen, nichts modern zu verändern. Dank dieser Auflage findet sich dort heute ein Juwel aus alter Zeit.

Entdeckungen im Kleinen Lautertal
Quelltopf im Kleinen Lautertal © Susanne Wosnitzka
Quelltopf im Kleinen Lautertal © Susanne Wosnitzka

Hinter dem Gasthof befindet sich der “rauschende Bach”, den wir als Kinder so genannt hatten, weil es dort eine Schleuse gibt, durch die das Wasser immer nur so durchgerauscht ist, wenn sie aufgedreht war. Das Wasser stammt aus einer Quelle im Felsen, die eigentlich keine Grundwasserquelle ist, sondern ein Seitenarm eines gigantischen „Entdeckungen im Kleinen Lautertal – Linde Otto“ weiterlesen

Ethel Smyth (1858–1944) | Vortrag

Ethel Smyth (18581944): Suffragette, Komponistin, Schriftstellerin, Lesbe – Schöpferin des legendären The March of the Women, die – von Clara Schumann beeindruckt – in Leipzig Komposition studierte, von Johannes Brahms und Gustav Mahler aber als ‘Schrulle’ abgetan wurde. Einer ihrer großen Lieben, Pauline Trevelyan, widmete Ethel Smyth ihre spektakuläre Messe in D, zu der sie in München inspiriert wurde. Mit Emmeline Pankhurst, dem Flaggschiff der ersten Frauen(wahl)rechtsbewegung, demonstrierte sie um 1910 für die Rechte der Frauen, wurde eingesperrt und dirigierte selbst noch im Gefängnis ihren The March of the Women, der sogar zum Lebensretter von Emmeline Pankhurst wurde!

Ethel Smyth – Superstar

Nach dem Ersten Weltkrieg und einer Odyssee durch Europa und Ägypten bemerkte Ethel Smyth erste Anzeichen einer späteren nahezu völligen Ertaubung. In England lernte sie Virginia Woolf zu einer Zeit kennen (und lieben), in der sich auch die berühmte Schriftstellerin Gedanken um die Emanzipation der Frau machte. Mit ihren Opern und Kammermusikwerken und als Autobiographin setzte Ethel Smyth Marksteine. Heute gilt sie als einzige Komponistin Englands, die – trotz Anfeindungen – in einer Zeit erfolgreich war, in der Frauen in ‘Männerdomänen’ so gut wie noch keine Lobby hatten. Dieser Vortrag ruft die Bedeutung der “Felsensprengerin, Brückenbauerin und Wegbereiterin” (Virginia Woolf an Ethel Smyth), die Entstehungsgeschichte des The March of the Women und die frühe Lesben- und Frauenbewegung ins Gedächtnis. Ideal v. a. für Veranstaltungen rund um den Internationalen Weltfrauentag am 8. März! Wir singen den Marsch selbst!

Hörbeispiel:
Ethel Smyth, Mass in D (1891) – Hören Sie sich insbesondere ihr eindrucksvolles Gloria an, das sie an den Schluss der Messe setzte der enormen Prächtigkeit wegen (44:49):


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Kosten:
VB (einzelne Vorträge ca. 90 Minuten; Anreise/Übernachtung exklusive). Diesen Vortrag habe ich für verschiedene Situationen in verschiedener Ausführung parat: Einen ausführlichen biografischen Überblick samt ihren Werken und LIebshaften | Ethel Smyths Bedeutung in der Suffragettenbewegung | Ethel Smyth Leben mit eher München-Bezug.
Ein Vortrag über Ethel Smyths Hunde fehlt noch…

Ideal für Kulturzentren, Firmenfeierlichkeiten, private Feste wie Geburtstage etc. – beschenken Sie einen Freund/eine Freundin oder Ihre Kundinnen und Kunden mit einem Vortrag aus meinem Repertoire | Hausvorführungen möglich – Beamer und weitere technische Gerätschaften vorhanden