Fanny Hensel geb. Mendelssohn (1805–1847) schrieb 1831 im Alter von 26 Jahren ein gut halbstündiges chorsinfonisches Werk, das Oratorium nach Bildern der Bibel, darin auch die Cantate für die Toten der Cholera-Epidemie, die damals über mehrere Jahre in vielen Städten grassierte und die Leute in schiere Panik versetzte.
Wie verheerend die Seuche in Preußen war, schildert zum Beispiel dieser Artikel (Dt. Ärzteblatt, 2007). Wie zum Beispiel das Augsburger Tagblatt berichtet, versuchte man mit allerlei Mitteln und Mittelchen vorzusorgen, von Blutegeln bis Aderlass:
Panikvermeidung trotz Cholera
In Städten waren Wirte und Toreinlasser verpflichtet, sämtliche Einreisende zu melden mit Herkunft, Namen, Pass etc. Zeitungsmeldungen zeigten an, wo die Cholera grade besonders grassierte. Briefe von auswärts wurden zum Beispiel in Wien durchstochen und geräuchert, um zu versuchen, damit Keime abzutöten.[1]
Triebfeder zur Gründung dieses weltweit ältesten, größten und bedeutendsten Archivs für Musikgeschichte von Frauen war ELKE MASCHA BLANKENBURG (1943–2013). Als Dirigentin im Studium war sie selbst als Frau schwer diskriminiert worden und fragte sich, wo der Anteil von Frauen an der Kultur- bzw. Musikgeschichte geblieben ist. Sie recherchierte und verfasste 1977 einen Aufsehen erregenden Artikel in der EMMA, in dem auch ihre Wut über dieses „Vergessen“ klar zum Ausdruck kam, das auch hauptsächlich eine Verleugnung an Frauengeschichte war.
Daraufhin bekam sie unzählige entsetzte und gleichzeitig begeisterte Zuschriften, wie man diesen Zustand der „Vergessenheit“ ändern könne: Frauen kamen zusammen, um in Archiven gezielt nach unbekannten Werken von Geschlechtsgenossinnen zu suchen, sie zu sammeln und aufzuführen. Aus dieser Gruppe heraus gründete sich der Internationale Arbeitskreis Frau und Musik e. V., der bis heute Träger des Archivs Frau und Musik ist.
Der erste Essay dieser Reihe ist eine umfangreichere Biografie zur Gründerin des Archivs Frau und Musik, Elke Mascha Blankenburg, den ich zusammen mit meiner Kollegin Anne-Marie Bernhard verfasst habe. Dieser Aufsatz ist zugleich die bislang umfangreichste Biografie Blankenburgs. Im Archiv Frau und Musik ist ihr gesamter Nachlass zu finden, der einst aus 17 vollgepackten Umzugskartons bestand – ideal, um daraus eine richtig große Arbeit zu schreiben.
Eine Liste, die im Archiv Frau und Musik anfragbar ist, bietet mehr als 50 Bachelor-, Master- und Dissertationsthemen rund um Frauenmusikgeschichte. Nutzen Sie diese kostbaren Schätze! Unterstützen Sie dieses Juwel an Geschichte, das sich seit starken Mittelkürzungen noch immer auf der Roten Liste bedrohter Kultureinrichtungen befindet.
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