Matinée mit Brunch zu Clara Schumann | Ulm

Frühstück – Matinee zu Clara Schumann | 10:00 Uhr – 11:00 Uhr | Frauentreff Ulm | Hinter dem Brot 9 | 89073 Ulm
Vortragsbeginn 11:00 Uhr

Clara Schumann 1857, fotografiert in München von Franz Hanfstaengl © wikimedia.commons (gemeinfrei)
Clara Schumann 1857, fotografiert in München von Franz Hanfstaengl © wikimedia.commons (gemeinfrei)

Wir beginnen mit einem leckeren Frühstück, zu dem bitte jede einen Beitrag fürs Buffet mitbringt. So entsteht wie immer ein bunter und leckerer Brunch, den wir bis 11 Uhr genießen.

Im Anschluss hören wir interessantes von Susanne Wosnitzka über eine berühmte Frau:

Clara Schumann (1819–1896): Nicht “nur” die Frau von …, sondern Managerin ihres Mannes und ihres eigenen Konzertlebens, Mutter (sie gebar 8 Kinder, darunter die lesbische Eugenie), Konzertmeisterin, Komponistin, Pianistin, Salonnière etc. pp. – von ihrem Vater Friedrich Wieck streng und unerbittlich zum “Wunderkind” gedrillt, blieb sie dieser Rolle verhaftet und zog bis zu ihrem Tod eisern ihr Konzertprogramm durch – es war die einzige “Freiheit”, die sie hatte und selbst kontrollieren konnte.

Von Johannes Brahms zur “Überfrau” proklamiert, hatte er selbst für komponierende Frauen nur Verachtung übrig. Clara Schumann war damals die einzige Musikerin, die es schaffte, als evangelisch Getaufte am streng katholischen Hof in Wien zur k. u. k.-Kammermusikerin geehrt zu werden. Ohne ihr großes Zutun hätte sich ihr Mann im teils unbarmherzigen Musik- und Verlagsleben wohl nicht behaupten können.

Durch Entdeckungen in historischen Zeitungen konnte Susanne Wosnitzka Clara Schumann für Augsburg belegen: Wo sie wohnte und Konzerte spielte, auf welchem Flügel und wer ihre Konzerte organisierte – und was Letzteres auch mit Ulm zu tun hat…

Anmeldung erbeten unter: frauentreffulm[at]web.de

Nannette Streicher: Star des Moselmusikfestivals 2021 | Podcastvideo

Nannette Streicher. Tuschezeichnung von Ludwig Krones, 1836. © Wikimedia.Commons (gemeinfrei)
Nannette Streicher. Tuschezeichnung von Ludwig Krones, 1836. © wikimedia.commons (gemeinfrei)

Nannette Streicher (1769–1833) – die bedeutendste Klavierbauerin aller Zeiten. Und Sängerin war sie auch noch und Pianistin und Komponistin und Übersetzerin und – da kann man schon mal ins Schwärmen kommen – was wäre Beethoven ohne sie gewesen und wie konnte die Stadt Augsburg ihren 250. Geburtstag nur so schändlich vergessen! Hach! Jetzt aber ist sie wieder voll da!

Im Frühling 2021 wurde ich vom Moselmusikfestival Trier angeschrieben, das ein Programm zu Nannette Streicher plane, weil in der Nähe – in Traben-Trarbach – ein originaler und zudem wunderschöner Konzertflügel von Nannette Streicher steht, der es wert ist, gehört zu werden. Und durch etwas Recherche sind Intendant Tobias Scharfenberger und Ideengeberin/Koordinatorin/Sängerin Charlotte Jarosch von Schweder dann schnell auf mich gekommen; wir fanden schnell heraus, dass wir in dieser Hinsicht ganz gut zusammenpassen, da ich bereits zu Nannette Streicher geforscht und publiziert habe, und so reiste ich Ende Juni zu Dreharbeiten nach Trier. „Nannette Streicher: Star des Moselmusikfestivals 2021 | Podcastvideo“ weiterlesen

Beethoven und ich – Die Erinnerung der Langsamkeit

Jetzt. Ich tippe konzentriert interessante historische Zeitungsmeldungen ab. Um meine geräuschfreie Ruhe zu haben, habe ich zuvor meine Hörgeräte herausgenommen und meine Kopfhörer aufgesetzt. Meistens höre ich neben dieser Recherche- und Forschungsarbeit eine Geschichtsdokumentation, ein Hörspiel oder – seltener – Musik.

Musik ist für mich meist dann furchtbar ablenkend, wenn ich über Musik nachdenke. Das ist dann in etwa so störend, wie Besteckschieben über Porzellan, obwohl Musikhören und Musikdenken an und für sich schön sind. Eigentlich wollte ich heute nur Samuel Barbers Agnus dei nebenbei haben, das auf die vielen zauberhaften, aber teils auch schrecklichen Meldungen historischer Zeiten im stetigen Wechsel so gut passt. Und das je nach Stimmung im Dauer-Repeat. Heute sollte es also Dauer-Repeat sein.

Aber heute ist daran etwas anders. Statt Dauer-Repeat läuft aus Versehen ein Mix mit aufeinanderfolgenden YouTube-Musikvideos. Deshalb folgt auf dieses Agnus dei der zweite Satz aus Beethovens Klavierkonzert Nr. 5, und zwar mit dem London Festival Orchestra und Sylvia Čápová-Vizváry am Flügel.

Weil ich gerade höchst konzentriert am Abtippen bin, lasse ich diese Musik trotzdem weiterlaufen. Und denke nach dem Orchesterintro nach der ersten Abwärtsbewegung der darauf einsetzenden Klaviertöne genervt: „Uff, schlaf halt ein beim Spielen“. Eine der langsamsten Interpretationen dieses Werks, die ich je gehört habe. „Beethoven und ich – Die Erinnerung der Langsamkeit“ weiterlesen