Augsburger jüdische Geschichte | Quellenerschließung

Grafik aus "Augsburg, wie es ist" (1846, gemeinfrei)
Grafik aus “Augsburg, wie es ist” (1846, gemeinfrei)

Seit Jahren befasse ich mich mit historischen Augsburger Tageszeitungen: dem Augspurgischen Intelligenz=Zettel/Intelligenz=Blatt (AIZ, Stadtarchiv Augsburg, nicht digitalisiert) und dessen Nachfolgeblatt, dem Augsburgischen Intelligenz=Blatt (AIB, Stadtarchiv Augsburg, nicht digitalisiert), der Augspurgischen Ordinari Postzeitung (AOP, Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, digitalisiert), der Augspurgischen Ordinären Zeitung (AOZ, Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, nicht digitalisiert), die parallel zur AOP nur von 1792–1797 existierte, im Augsburger Buchdruck und Verlagswesen (Hg. Helmut Gier/Johannes Janota) irrtümlich als Nachfolgeblatt der AOP angeben.
Dann weiter mit der Neuen Augsburger Zeitung (NOZ), die nur 1830/31 existierte (UB Augsburg, digitalisiert) und der Augsburger Postzeitung (AP, ab 1833 Nachfolgeblatt der AOP, UB Augsburg). Zum Zeitpunkt meiner Niederschrift hier war sie aber nur bis 1848 digitalisiert. Daher enden meine Abschriften in dieser Sammlung auch vorläufig mit diesem Jahr. „Augsburger jüdische Geschichte | Quellenerschließung“ weiterlesen

Fanny Hensel und die “Cholera-Kantate”

Fanny Hensel 1829. Zeichnung von Wilhelm Hensel © Wikimedia.Commons (gemeinfrei)
Fanny Hensel 1829. Zeichnung von Wilhelm Hensel © Wikimedia.Commons (gemeinfrei)

Fanny Hensel geb. Mendelssohn (1805–1847) schrieb 1831 im Alter von 26 Jahren ein gut halbstündiges chorsinfonisches Werk, das Oratorium nach Bildern der Bibel, darin auch die Cantate für die Toten der Cholera-Epidemie, die damals über mehrere Jahre in vielen Städten grassierte und die Leute in schiere Panik versetzte.

Wie verheerend die Seuche in Preußen war, schildert zum Beispiel dieser Artikel (Dt. Ärzteblatt, 2007). Wie zum Beispiel das Augsburger Tagblatt berichtet, versuchte man mit allerlei Mitteln und Mittelchen vorzusorgen, von Blutegeln bis Aderlass:

Cholera Behandlungstipps 1830, Augsburger Tagblatt. Screenshot © Susanne Wosnitzka
Cholera Behandlungstipps 1830, Augsburger Tagblatt. Screenshot © Susanne Wosnitzka
Panikvermeidung trotz Cholera

In Städten waren Wirte und Toreinlasser verpflichtet, sämtliche Einreisende zu melden mit Herkunft, Namen, Pass etc. Zeitungsmeldungen zeigten an, wo die Cholera grade besonders grassierte. Briefe von auswärts wurden zum Beispiel in Wien durchstochen und geräuchert, um zu versuchen, damit Keime abzutöten.[1]

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