Das erste singende und reisende Damenquartett der Neuzeit* kam aus Schweden, das aus den Fräulein Hilda Wideberg (1841–1927), Amy Åberg (1845–?), Maria Pettersson (?–?) und Wilhelmine Söderlund (1845–1908) bestand. Sie tourten unter der Ägide ihres Impresarios Hofmann** 1874 auf Durchreise in Augsburg in der Goldenen Traube[1], von da über Stuttgart bis nach St. Petersburg und von dort offenbar in die USA, das begeistert so angekündigt wurde:
“Ein nicht alltäglicher Kunstgenuß steht dem Musik liebenden und Musik verständigen Publikum demnächst durch das Auftreten von vier jungen schwedischen Damen im Saale der goldenen Traube bevor. In Leipzig, wo bekanntlich Gesang und Musik in hervorragender Weise gepflegt wird und das Publikum nur gediegenen Leistungen eine Beachtung zollt, fand das Quartett in den prachtvollen und großen Räumlichkeiten des Schützenhauses eine nahezu enthusiastische Aufnahme. Referent berichtet nicht nach ihm gewordenen Mittheilungen, sondern es ward ihm während der Ostermesse bei dem großen Buchhändler=Bankette dieser köstliche Ohrenschmaus selbst zu Theil. Reihen wir an das vokale Programm der Damen noch das musikalische der gleichfalls rühmlichst bekannten Virtuosen, der Herren L[eopold]. Grützenmacher [Grützmacher] (ein Cellist ersten Ranges), L[ouis]. Maas (Pianist) und P[aul]. Klengel (Violin=Virtuos), so dürfen wir also einem wirklichen Künstler=Concerte entgegen sehen.”[2]
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