Fanny Mendelssohn – Leben und Schaffen | 12. November 2021 Fürth

Wilhelm und Fanny Hensel "Abschied" (aus Rom) 1840
Wilhelm und Fanny Hensel “Abschied” (aus Rom) 1840

Die Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka (Archiv Frau und Musik Frankfurt/Main) gibt auf dem neuesten Forschungsstand Einblicke in die Biografie der Komponistin Fanny Mendelssohn (1805–1847). Die in Hamburg geborene Enkelin des Philosophen Moses Mendelssohn hat in ihrem kurzen Leben ein riesiges Œuvre geschaffen, das erst in unserer Zeit wieder entdeckt wird.

Besonderer Schwerpunkt: Die Rom-Reise der Familie Hensel 1839/40, die als eine Art Befreiungsreise für Fanny gilt.

Passend zum Vortrag spielt Sirka Schwartz-Uppendieck Klavier- und Orgelwerke von Fanny Mendelssohn. Michael Herrschel liest Zitate aus ihrer Briefkorrespondenz.

Vortrag:
Susanne Wosnitzka (Archiv Frau und Musik, Frankfurt am Main)
Rezitation:
Michael Herrschel
Musik:
Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier & Orgel)

Alle weiteren Infos zu dieser Veranstaltung finden Sie auf der Webseite der Kirchenmusik Fürth.

Fanny Hensel und die “Cholera-Kantate”

Fanny Hensel 1829. Zeichnung von Wilhelm Hensel © Wikimedia.Commons (gemeinfrei)
Fanny Hensel 1829. Zeichnung von Wilhelm Hensel © Wikimedia.Commons (gemeinfrei)

Fanny Hensel geb. Mendelssohn (1805–1847) schrieb 1831 im Alter von 26 Jahren ein gut halbstündiges chorsinfonisches Werk, das Oratorium nach Bildern der Bibel, darin auch die Cantate für die Toten der Cholera-Epidemie, die damals über mehrere Jahre in vielen Städten grassierte und die Leute in schiere Panik versetzte.

Wie verheerend die Seuche in Preußen war, schildert zum Beispiel dieser Artikel (Dt. Ärzteblatt, 2007). Wie zum Beispiel das Augsburger Tagblatt berichtet, versuchte man mit allerlei Mitteln und Mittelchen vorzusorgen, von Blutegeln bis Aderlass:

Cholera Behandlungstipps 1830, Augsburger Tagblatt. Screenshot © Susanne Wosnitzka
Cholera Behandlungstipps 1830, Augsburger Tagblatt. Screenshot © Susanne Wosnitzka
Panikvermeidung trotz Cholera

In Städten waren Wirte und Toreinlasser verpflichtet, sämtliche Einreisende zu melden mit Herkunft, Namen, Pass etc. Zeitungsmeldungen zeigten an, wo die Cholera grade besonders grassierte. Briefe von auswärts wurden zum Beispiel in Wien durchstochen und geräuchert, um zu versuchen, damit Keime abzutöten.[1]

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