Orgelmusik auch mit Komponistinnen | Augsburg

Festkonzert Orgelmusik in Zeiten von Corona | Sonntag 18. September 2022 | 15:00 Uhr Augsburger Dom | 19:00 Uhr St. Anna | Eintritt frei

Ein Projekt, bei dem ich nicht involviert bin, aber hingehen werde: Der Deutsche Musikrat führt gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland das Projekt Orgelmusik in Zeiten von Corona durch. Das Projekt bildet einen Beitrag zum Jahr der Orgel, das die Landesmusikräte für 2021 ausgerufen hatten:

„Im Rahmen des Projekts entstanden 17 Kompositionen für Orgel, die die Corona-Zeit künstlerisch reflektieren. Nach den Zeiten der Lockdowns, in denen die Live-Musik fast vollständig zum Schweigen verpflichtet war, fördert das Projekt Orgelmusik in Zeiten von Corona aktiv das Wiederaufblühen des Musiklebens in Kirchen und Konzerthäusern. Bestandteil des Projekts sind zahlreiche Veranstaltungen wie Konzerte und musikalisch umrahmte Gottesdienste und Andachten im Projektzeitraum ab September 2021 bis November 2022, bei denen Kompositionen aus dem Kompendium Orgelmusik in Zeiten von Corona vorgetragen werden.

Zudem kommt es am Sonntag, 18. September 2022 in Augsburg zur Gesamt(ur-)aufführung sämtlicher Orgel-Neukompositionen, die im Rahmen des Projekts entstanden sind. Interpretiert werden die Werke von ausgewählten jungen Organistinnen und Organisten aus ganz Deutschland.“

Darunter Werke der Komponistinnen Dorothea Hofmann, Kathrin A. Denner, Barbara Dennerlein, Dorothée Hahne, Nicole Johänntgen, Anna Korsun und Iris Rieg (hier finden Sie alle Kompositionen).

Der Dom ist auch mit meinen Forschungen verknüpft. So konnte ich durch die Suche in historischen Augsburger Tageszeitungen Leben und Werk vieler Domkapellmeister wie zum Beispiel Franz Bühler mit neuen Funden ergänzen (dessen Nachlass, seinen Niedergang und finanziellen Ruin durch die Säkularisation um 1806, sein Job als Bediener einer riesigen ‚Kriegsorgel‘) und anderer Meiser, die durchaus auch weltliche und halbsäkulare Konzerte in Augsburger Gaststätten wie der Goldenen Traube gaben.

FEMINALE DER MUSIK | ONLINE-Veranstaltung ab 6. April

Ab dem 6. April 2020 bietet das ZKM Karlsruhe eine vielteilige Sendereihe Feminale der Musik zu Komponistinnen vom 16./17. Jahrhundert bis heute. Den Auftakt macht die mehrfach preisgekrönte Filmdoku Komponistinnen von Kyra Steckeweh und Tim van Beveren (2018, ca. 95 Min), in der ich in Rom über Fanny Hensel und Emilie Mayer erzähle.

Zu jeder Zeit und in jeder Biografie einer Komponistin gab es Hindernisse wie gesellschaftliche Zwänge, Neid und Engstirnigkeit männlicher Kollegen oder gar Berufsverbote, die diese bemerkenswerten Musikerinnen überwinden mussten, um kreativ arbeiten und veröffentlichen zu können. Einige waren zu Lebzeiten sehr bekannt, gerieten nach Ihrem Tod aber in Vergessenheit. Noch heute, im vordergründig offenen und demokratischen Informationszeitalter, wird Komponistinnen die Erlernung, Ausübung und Lehre in konservativen Strukturen erheblich erschwert. Eine regelmäßige, selbstverständliche Lehre auch zu Leben und Werk von Komponistinnen ist bis heute in Musikschulen und Musikhochschulen nicht gegeben.

Durch Corona-Umstände kam dieses Online-Projekt sehr kurzfristig zustande – Medien- und Kooperationspartner:innen sind u. a. das Archiv Frau und Musik und mein Verein musica femina münchen. Innerhalb kürzester Zeit war Musikberatung/Auswahl/Information gefragt, in die ich involviert bin.

Alle Infos zu diesem tollen Projekt finden Sie hier auf den Seiten des ZKM.

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Polyeder für Vilma von Webenau

Vilma von Webenau (1875-1953), Komponistin, im Jahr 1924 © Wikimedia.Commons (gemeinfrei)
Vilma von Webenau (1875-1953), Komponistin, im Jahr 1924 © Wikimedia.Commons (gemeinfrei)

Nein, nicht aus Polyester, sondern als Polyeder. Die Komponistin Vilma von Webenau (1875-1953) gibts jetzt auch in den mathematischen Weiten des Universums. Auf die Idee brachte mich ein Artikel zu Polytopia: Für etwa 2.700 der hundertfach verschieden geformten Corpi werden in einem Spaßprojekt einer Geometrie-Forschungsgruppe unter Leitung der Berliner TU und der Deutschen Mathematiker*innen-Vereinigung noch „Abonnent*innen“ gesucht. Nach kurzer und kostenloser Registrierung kann dort von so ziemlich jeder E-Mail-Adresse aus nach Registrierung und Login über ein grau-buntes Schaltfeld eine „Polly“ ausgesucht, umbenannt und adoptiert werden. Das Ganze muss freigeschaltet werden. Man kann den Polyeder auch noch individualisieren.

Polyeder for free
Screenshot Polyeder von www.polytopia.eu © Susanne Wosnitzka
Screenshot Polyeder von www.polytopia.eu © Susanne Wosnitzka

Eine gute Idee, um besonders vergessene, wenig bekannte oder auch sehr bekannte Frauen auf diese Art und Weise „unters Volk“ zu bringen. Das wäre doch gelacht, wenn man das nicht voll bekommen würde. „Fanny Hensel“ ist auch bereits beantragt, also teilt – und herrscht!

 

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