Vortrag, Samstag, 4. Juni 2022, 16 h, vh Ulm, Club Orange, Kornhausplatz 5, 89073 Ulm
“Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh’n…?”
Goethes Worte, die unbedingte Sehnsucht verhießen, seine Italienische Reise, die die Wanderlust neu erfachen ließ und als Ausgangspunkt und zur Vorbereitung für eigenes Reisen diente. Mit Goethe ließ es sich bestens ‘vorglühen’ – was konnte der literarische Superstar dieser Zeit berichten, was musste man unbedingt gesehen haben, um auch Goethes Begeisterung vor allem in Rom und Umgebung erfassen zu können? Wovon schwärmen wir davon noch heute?
Aus vielen Zeitungsannoncen, Konzertberichten und vor allem den Listen der ‘ankommenden Herrschaften’ aus ganz Europa lässt sich über ein Jahrhundert lang von 1750 bis 1870 ein klares, lebendiges Bild des Reisens nicht nur der Augsburger Musikgeschichte zeichnen. Warum Giacomo Rossini das Zugfahren hasste. Wie sich Richard Wagner einst im Augsburger Hauptbahnhof daneben benahm. Wie sich Clara Schumann auf Konzertreise nun doch in Augsburg nachweisen lässt. Exemplarisch zeigt dieser Vortrag von und mit Susanne Wosnitzka die Bedeutung des Reisens und Logierens im 18. und 19. Jahrhundert.
Richard Wagner (1813–1883) war öfters in Augsburg. Auf Durchreise. In einer Zeit, in der sein Erscheinen in München bereits Augenrollen verursachte. Auf einer dieser Durchreisen mit Kurzaufenthalt ereignete sich im Augsburger Bahnhof ein Eklat, der vor Gericht endete – ebenfalls in Augsburg.
Damals war Augsburg eine extrem wichtige Umsteigestelle, denn die Züge fuhren noch nicht überall und noch nicht durch. So musste zum Beispiel auch die königliche Familie – wenn sie mit dem Zug nach Hohenschwangau wollte – von München aus kommend in Augsburg umsteigen, um sich dann wieder gen Süden zu bewegen. Im Augsburger Bahnhof befand sich für hohe Herrschaften die gehobene Restauration von Maximilian Seethaler, und darin besondere Räumlichkeiten, in denen diese auch speisen konnten, um sich zu erfrischen, während Züge umgekoppelt oder neu/anders beladen wurden. Zu solchen Gelegenheiten sang die Liedertafel gerne ein Ständchen oder spielte eines der Blasmusikregimenter.
Die Besuche von Königs und Kaisers lassen sich durch entsprechende Hinweise in sieben Augsburger Tageszeitungen, die ich für meine Forschungen zur Stadtgeschichte vom Zeitraum 1746 bis (jetzt) 1884 auf musikalisch-kulturelle Nachrichten untersucht habe, ziemlich lückenlos belegen.
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