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Fanny Hensel (1805–1847) | Vortrag

Fanny Hensel (18051847): Nicht “nur” die Schwester von …, sondern als eigenständige Persönlichkeit verfasste sie eine große Menge an beeindruckenden und bezaubernden Liedern, die meist von der Sehnsucht nach Freiheit singen – die sie als “Frauenzimmer” kaum genießen durfte, während ihr Bruder in ganz Europa auf Reisen ging. Gesegnet mit ebensolchem Talent und Genie musste sie erleben, wie ihr Bruder ihre Werke als die seinen ausgab. Mit der zeitgenössischen Rolle der Frau hadernd konnte sie dennoch durch familiäre Bestimmungen nicht ausbrechen und verpasste so den Anschluss an die moderne Gesellschaft, während andere Frauen aus ihrem familiären Umfeld wie Rahel Varnhagen oder Henriette Herz mit ihren literarisch-philosophischen Salons den Grundstein legten zu einer aufgeklärten Welt.

Am 31. Mai 2018 feierte der Dokumentarfilm Komponistinnen in Berlin Premiere (Produktion: Kyra Steckeweh/Tim van Beveren), in dem Leben und Werk von Fanny Hensel, Lili Boulanger (18931918), Mel Bonis (18581937) und Emilie Mayer (18121883) beleuchtet und teils in ein neues Licht gerückt werden. In diesem Film spreche ich als Expertin über Fanny Hensel und Lili Boulanger. Diese herausragende Dokumentation stellt weltweit die bislang umfangreichste filmische Präsentation von Komponistinnen dar.

Im Juni 2017 war ich selbst in Rom und habe ich mir mit Hilfe von Fannys Italienischem Tagebuch ihre Lieblingsorte dort erschlossen. Reichhaltiges Bildmaterial speziell zu ihrer Italienreise vorhanden!

Hörbeispiel:
Fanny Hensel, Gondellied


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Kosten:
VB (einzelne Vorträge ca. 90 Minuten; Anreise/Übernachtung exklusive)

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Augsburger Persönlichkeiten | Vortrag

Nannette Streicher geb. Stein (17691833, Klavierbauerin, Pianistin, Sängerin und Komponistin), Anna von Schaden (17631834, Pianistin, Komponistin), Susanna Jacobina Jungert (17411799, Sopranistin), Hortense de Beauharnais (u. a. Königin von Holland, auch Komponistin, 17831837), Eleonore Schikaneder (17511821) und Madame Voltolini (~1790) – innovative Schauspieldirektorinnen mit Open-Air-Theater. Ohne Nannette Streichers Flügel hätte Ludwig an Beethoven seine besten Werke für Klavier wohl nie geschrieben, wie er selbst einmal sagte. Mit ihrem Bruder Matthäus Andreas Stein und ihrem Mann Johann Andreas Streicher, der bester Freund Friedrich Schillers war, führte sie in Wien die Ideen und Geschäfte ihres für den Pianoforte-Bau bedeutenden Vaters Johann Andreas Stein fort, hatte in Wien einen eigenen Musiksalon, in dem sie u.a. auch Carl Maria von Weber förderte. Anna von Schaden war Berufsmusikerin am Hof von Oettingen-Wallerstein und eng mit Nannette Streicher befreundet. Susanna Jacobina Jungert war Künstlerische Leiterin der Augsburger “musicübenden und -liebenden Gesellschaft” und war verantwortlich für die Augsburger Erstaufführungen einiger berühmten Werke. Weitere Frauenbiografien zeigen einen dichten Teppich an Vernetzung und Musikleben in dieser bedeutenden Reichsstadt.

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Maria Theresia Paradis (1759–1824) | Vortrag

Maria Theresia Paradis (17591824), Mozarts berühmte Zeitgenossin aus Wien, die als Kleinkind aufgrund eines traumatischen Erlebnisses erblindete, wurde zeitweise von Dr. Franz Anton Mesmer geheilt, gab Konzerte in Wien und gründete eine eigene Musikschule, in der sie blinde Kinder höchst erfolgreich unterrichtete, da sie mit einem be-greifbaren Notensetzkasten arbeitete. Während ihrer drei Jahre dauernden Europatournee traf sie in Paris auf Carl Philipp Emanuel Bach (17401788), der sie aus Hochachtung vor ihrem Leben und Werk portraitieren ließ (verschollen), und auf Valentin Haüy (17451822), der die erste Blindenschule von Paris betrieb. Aufgrund von Maria Theresias Setzkasten, den sie mit dabei hatte, überarbeitete er sein Lernsystem für Blinde – ohne diesen Setzkasten wäre die heutige Blindenschrift von Louis Braille (18091852), der ein Schüler Haüys war, nicht möglich gewesen. Maria Theresias bekanntestes Werk – die Sicilienne – wurde erst in den 1960er Jahren durch die anrührende Interpretation von Jacqueline du Pré wiederentdeckt.

Links:
Weiterführende Kurzgeschichte von mir zu MTP in “beziehungsweise weiterdenken” (philosophischer Blog)
Deutscher Trailer zu Licht – neuer biografischer Film über MTP (2018)


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Komponierende Barockprinzessinnen | Vortrag

Wilhelmine von Preußen (Kurfürstin von Brandenburg-Bayreuth, 17091758), Anna Amalia von Preußen (17231787), Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach (17391807) und Maria Antonia Walpurgis von Sachsen (17241780) – Schöpferinnen herausragender Opern, Singspiele und Kammermusikwerke. Wilhelmines Hoftheater – von ihr mitkonzipiert und entworfen – wurde 2013 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Sie war Tonschöpferin, Librettistin und sogar Sängerin ihrer eigenen Werke – Gesamtkunstwerke lange vor Richard Wagner! König Friedrich II. – der selbst komponiert hatte – war Zeit seines Lebens mit seinen Schwestern Wilhelmine und  Anna Amalia von Preußen eng verbunden – mit Wilhelmine flüchtete er sich vor dem tobenden Vater (“Soldatenkönig”) in die Musik, sie ging mit ihm auch ins Gefängnis, als der strenge Vater Friedrichs besten Freund hinrichten ließ. Anna Amalia ist es zu verdanken, dass die Musik Bachs und Kirnbergers auch in Wien erst bekannt wurde, da sie als erste die Musik Bachs sammelte und von seinen Schülern lernte. Durch einen Besuch Gottfried van Swietens in Berlin, der einige Werke Bachs nach Wien mitbrachte und Wolfgang Amadé Mozart zeigte, konnte Letzterer Bachs Werke studieren und z. B. auch einen Bach-Choral als Gesang der Geharnischten in seine weltbekannte Zauberflöte integrieren. Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach schuf mit ihrem “Musenhof” in Weimar die Grundlage für Goethes und Schillers Erfolge, die ohne ihr Zutun wohl kaum bekannt geworden wären. Durch ihr Mäzenat forderte und förderte sie diese Dichter zu Höchstleistungen. Ihr kammermusikalischen Werke und ihre Singspiele nach Goethe-Texten zeugen von unglaublicher Feinsinnigkeit und Hingabe an die Musik. Maria Antonia Walpurgis von Sachsen griff die neue Gedankenrichtung der Aufklärung auf: In ihren Amazonen-Opern metzeln die Kriegerinnen die Männer nicht nieder, sondern gehen mit ihnen einen freundschaftlichen Bund ein im Sinne der Gleichberechtigung. Diese setzte Maria Antonia Walpurgis auch in den Stimmen ein: Alle Hauptpartien sind ausschließlich für Sopranlage geschrieben und somit alle auf einer Ebene.

Hörbeispiel:
Maria Antonia Walpurgis von Sachsen, Ouvertüre zu ihrer Amazonen-Oper Talestri (1760)


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Barbara Kluntz | Vortrag

Barbara Kluntz (16611730) und die Ulmer Sammlungsfrauen – bislang einzig bekannte Ulmer Komponistin des 17./18. Jahrhunderts. Das “Schneiderbärbele” war auch Schriftstellerin, Dichterin, Clavieristin und Musikpädagogin. Ihre beiden noch existierenden Choralbücher zeigen eine Fülle an Chorälen, die sie neu setzte, bearbeitete und auch als Arien erklingen ließ. Ihre Kontakte reichten bis nach Berlin, von wo aus sie sich mit der neuesten modernen Musik versorgen ließ und Ulm so zu einer Blütestätte der süddeutschen Musikkultur aufbaute.

Barbara Kluntz war bei ihrem Eintritt in die Ulmer Sammlung als “Klaviervirtuosin, Orgelspielerin und Dichterin” laut älteren Forschungen weithin bekannt. Auszüge aus ihrem nicht mehr vorhandenen Testament belegen, dass sie eine eigene Orgel, ein Clavichord, viele Musikalien und Bücher besaß.

Wie Barbara Kluntz zu ihren Fähigkeiten gelangte und welche Stellung ihr Vater als Schneider innerhalb der Ulmer Schneiderzunft hatte, ist bislang nicht bekannt. Bis dahin waren nur Patrizierinnen in die Sammlung aufgenommen worden. Weshalb Barbara Kluntz erst mit 44 Jahren in das Sammlungsstift eintrat, bleibt ebenso zu erforschen. Ihre musikalischen Tätigkeiten lassen sich erst mit ihrem Eintritt in das Sammlungsstift 1704 belegen.

Ans Ende ihres ersten Choralbuches stellt Barbara Kluntz ihr wohl fröhlichstes Credo, ihre Art der Musikanschauung:

“Ich waiß nit z’sagen, wie vil Gut,
In Musica ist verborgen;
Gott und Menschen sie g’fallen thut,
Music vertreibt die Sorgen,
Music verjagt die Traurigkeit,
Music den Geist erneüet,
Music macht Lust, und kürzt die Zeit,
und ewig uns erfreüet.
Music lieb’ ich, so lang ich leb,
und frölich meine Stimm’ erheb,
und sing: O Music! Himmels Kunst,
du bist wehrt aller Ehr’ und Gunst.”

(Choralbuch 1711, Stadtarchiv Ulm, eigene Recherche)

In meinem Vortrag erklingen kleine Werke von Barbara Kluntz live am Klavier von mir interpretiert, die ich vom Original übertrug.

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Italienische Renaissance-Komponistinnen | Vortrag

Francesca Caccini (1587 nach 1641), Barbara Strozzi (16191677) und Maddalena Casulana (um 1544 um 1590).
Barbara Strozzi gab zu Lebzeiten acht Madrigalbücher mit ihren Werken heraus – so viele wie ihr weltweit bekannter Kollege Claudio Monteverdi (15671643). Frauen der legendären Concerti delle donne, die am Hof von Ferrara gegründet wurden, einen ungeheuren Boom erlebten und selbst die Instrumentenmacher und den Gebrauch von hohen Instrumenten wie die Violine bis heute nachhaltig beeinflussten, trugen zur Verbreitung von Renaissancemusik auch an Deutschlands Höfen maßgeblich bei. Diesen Frauen ist es zu verdanken, dass sich mit ihrer Performance, die alle Register der Affetti zog und Dissonanzen auf erstaunliche Weise voll auskostete, die Renaissance als Wiedergeburt der Antike bis heute in ganz Europa als neue Lebensart durchsetzen konnte.

Hörbeispiel:
Concerto delle donne


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Hildegard von Bingen | Vortrag

Hildegard von Bingen (ca. 10981178) war nicht nur Medizinerin, Visionärin, Heilige und Schriftstellerin, sondern schuf Responsorien und Antiphonen, die sich von der Gregorianischen Musik ihrer Zeit abheben. Ihr Riesencodex zeugt von einer unglaublichen musikalisch-visionären Schaffenskraft, mit der sie den Geschmack ihrer Zeit aus den Fugen hob. Als Schöpferin des bislang ältesten bekannten Singspiels der Welt (Ordo virtutum – Das Spiel der Kräfte) forderte sie ihre Zeit spektakulär heraus.

Hörbeispiel:
Hildegard von Bingen, Canticles of Ecstasy


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