Fanny Hensel – Antisexistin

Ich habe eine Kollegin, die ich noch nie live gesehen habe, aber von Zeit zu Zeit spielen wir eine Art Pingpong miteinander: Molly McCann, eine „advocate for the music of Fanny Hensel“ und Schöpferin des wichtigen Projekts HenselPushers. Ihre Passion und Mission ist es, die Musik von Fanny Hensel geborene Mendelssohn Bartholdy (genau, die „Schwester von“) leichter zugänglich zu machen.

Pingpong mit Molly für Fanny

Dazu arbeitet Molly unermüdlich daran, vor allem die Lieder Fanny Hensels nutzbar zu machen, indem sie neue Editionen dazu anfertigt (da Fanny Hensel seit über 70 Jahren tot ist, geht das rechtefrei) und als downloadbare PDF kostenlos zur Verfügung stellt. Also eine weitere Besessene! Dazu muss sich Molly die Originalhandschriften angucken, damit Fehler in anderen Publikationen nicht übernommen werden und keine Plagiate entstehen. Molly gibt das Gesehene und Studierte dann in ein Notensatzprogramm ein. Wie Molly zum Gedächtnis an Fanny Hensel arbeitet, könnt ihr euch hier in diesem YouTube-Interview anschauen.

Fanny Hensels Lieder sind Großteils auf Deutsch verfasst; sie war aber auch bewandert in Französisch, Englisch und Italienisch. Deutsche Sprache, schwere Sprache. Deshalb komme ich an dieser Stelle ins Spiel.

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Hilde Firtels blaues Kleid

Indigo © wikimedia.commons (gemeinfrei) Hilde Firtels blaues Kleid
Indigo © wikimedia.commons (gemeinfrei)

„In den Falten meines blauen Kleides
ruht ein matter Duft von deinen Küssen
und es ist, als ob die weiche Seide
deiner Hände Kosen treu bewahrte.

In den Falten meines blauen Kleides
webt Erinn’rung fort an tausend Träume,
die ich dir im Arme einst gesponnen.

Du gingst fort in weite weite Fernen,
mir blieb nichts als namenlose Sehnsucht
stumm drück ich die müdgeweinten Augen
in die Falten meines blauen Kleides.“
Hilde Firtel © Archiv Frau und Musik

Geschichte Hilde Firtels

Vieles ist über die 1991 gestorbene, jüdische, zum Katholizismus konvertierte Autorin, Komponistin, Übersetzerin und Poetin Hilde Firtel nicht bekannt, auch weil eine umfangreiche Biografie bislang fehlt. Sie wurde am 23. Juli 1910 in eine jüdische Familie in Wien hineingeboren. Ihr Vater war Immobilienhändler. Schon als „Hilde Firtels blaues Kleid“ weiterlesen