Erna Woll (1917–2005) | Vortrag

Erna Woll © Susanne Wosnitzka
Erna Woll © Susanne Wosnitzka

Erna Woll (19172005): Als fast vergessene Komponistin des Augsburger Kyrie (1984) und vielfältiger geistlicher Werke war Erna Woll, die an der Pädagogischen Hochschule Augsburg wirkte, Wegbereiterin und Miterfinderin der elektronischen Musikvermittlung (erste programmierte Unterweisung für Selbstlerner:innen im Bereich Musikerziehung)! Ihre Freundin und Lebensgefährtin Mathilde Hoechstetter (1899–1980), mit der sie zusammenlebte, setzte sich für das dichterische Werk Gertrud von le Forts (1876–1971) ein, das Erna Woll ebenfalls vielfältig in Musik setzte. Ihr Mitwirken und Komponieren an und zu den Donaueschinger Musiktagen und den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt trug wesentlich dazu bei, dass sich ein neuer Kirchenmusikstil nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem in den 1960er Jahren etablieren konnte. Mit Gebettet in den ew’gen Sinn. Erinnerungen an eine ungewöhnliche Frau setzte Erna Woll 1994 ihrer Freundin auch ein literarisches Denkmal.
Erna Woll entwickelte einen Personalstil, der bis an ihr Lebensende unverkennbar blieb.

Literaturtipp:
Wilhelm Keller u. a. (Hg.): Erna Woll. Schneider, Tutzing 1987, ISBN 3-7952-0509-3.

Hörbeispiel:
Erna Woll Wohin ich immer reise, Kammerchor der Universität Augsburg


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Vilma von Webenau (1875–1953) | Vortrag

Die Lebensspuren einer äußerst bescheidenen Frau wiederzufinden ist nicht einfach. Ab 1898 studierte Vilma von Webenau (18751953) beim damals erst 26jährigen Arnold Schönberg als dessen erste Privatschülerin. Bereits ihre Großmutter Julie von Webenau (18131887) war kompositorisch tätig: Diese hatte bei Franz Xaver Wolfgang Mozart (17911844) Komposition studiert. Julies Mutter Josephine Baroni-Cavalcabò wurde dessen Geliebte und Alleinerbin. Ob aus dieser Verbindung heraus Julie entstand, ist fraglich, aber möglich. Professionellen Klavierunterricht erhielt sie bei Cäcilie/Cäcilia Frank (1851–1936?) in Wien. Auf Schönbergs Einladung folgte ihm Vilma von Webenau um 1900 von Wien nach Berlin und gab um diese Zeit auch gefeierte Konzerte in London. Eine Zeit lang arbeitete sie in München als Musikpädagogin und folgte Schönberg zurück nach Wien, wo sie später in drückender Armut starb. Von Schönberg als Komponistin geschätzt, ist ihr Name heute in keiner einzigen seiner zahlreichen Biografien zu finden.

Vilma von Webenau – Rätselhaft

Puzzlestück für Puzzlestück zusammengetragen ergibt sich – vorsichtig gezeichnet – ein Bild mit Potenzial zu Großem: Mehr als 100 Werke harren in Wien ihrer Entdeckung! Mit vier Werken Webenaus begann ich in Kooperation mit musica femina münchen e. V., diesen unglaublichen Schatz zu heben. Mittlerweile wurde vom Certosa-Verlag begonnen, diese eindrucksvollen Werke herauszugeben.

Verwehte Spuren?

Am 3. Dezember 2014 erklangen mehrere Kammermusikwerke rund 100 bis 80 Jahre nach ihrer Entstehung als wohl deutsche Erstaufführung in einem Vortrag mit Konzert im Rahmen der großen Sonderausstellung Ab nach München! Künstlerinnen um 1900 im Münchner Stadtmuseum, zusammen mit einem Vortrag von mir. Mit welch archäologischer Akribie in einem solchen Fall von teils fehlenden oder verborgen gehaltenen Grundlagen vorgegangen werden muss, zeige ich darin auf.

Derzeit bin ich eine von zwei bekannten Webenau-Forscherinnen weltweit. Meine bisherigen Forschungsergebnisse können Sie hier nachlesen (weitere Publikationen in Vorbereitung):

Susanne Wosnitzka: Vilma Weber von Webenau – verwehte Spuren?, in: Archiv Frau und Musik Frankfurt/Main (Hg.): VivaVoce Nr. 99, 2/2014, S. 2–5.
Susanne Wosnitzka: „Gemeinsame Not verstärkt den Willen“ – Netzwerke von Musikerinnen in Wien, in: Annkatrin Babbe und Volker Timmermann (Hg.): Musikerinnen und ihre Netzwerke im 19. Jahrhundert. Oldenburg 2016 (= Schriftenreihe des Sophie Drinker Instituts (Hg. Freia Hoffmann), Bd. 12). ISBN 978-3-8142-2338-4.
Susanne Wosnitzka: Vilma von Webenau – verwehte Spuren finden, in: Gaby dos Santos/Kulturplattform jourfixe-muenchen e. V. (Hg.): Online-Blog, veröffentlicht am 30. Juni 2019, https://www.jourfixe-muenchen-ev.com/vilma-von-webenau-verwehte-spuren-finden (Stand: 1. Juli 2019).

Links:
QWIEN – Ankündigung Festkonzert mit Vortrag Schloss Schönbrunn (17. Mai 2018), Susanne Wosnitzka (Vortrag)
mdw_Universität für Musik und darstellende Kunst Ankündigung Festkonzert mit Vortrag Schloss Schönbrunn (17. Mai 2018), Susanne Wosnitzka (Vortrag)

Hörbeispiel:
Vilma von Webenau, Befreiung


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Lili und Nadia Boulanger | Vortrag

Nadia (18871979) und Lili Boulanger (18931918): Mit einem “Tatütata” von der Straße fing es an – Nadia (die ältere der beiden Schwestern) wollte wissen, warum ein “Tatütata” so klang wie es klang. Mit ihren kleinen Fingern am Klavier erschloss sich ihr so die Welt der Musik, die sie um nichts auf der Welt vernachlässigte. Im Alter von erst 16 Jahren verdiente sie ihren Lebensunterhalt als professionelle Orgelspielerin in Paris als Stellvertreterin und Nachfolgerin von Gabriel Fauré selbst. Als erste Frau am Pult bedeutender Orchester schuf sie für Frauen somit eine Lobby am Dirigierpult; als Musikpädagogin sorgte sie dafür, dass Astor Piazzolla den Tango als seine Linie und Ausdrucksmittel erkannte.

Die Schwestern Boulanger – Genies

Als Gründerin eines eigenen Musikinstituts in Fontainebleau setzte sie sich vor allem für eine französisch-amerikanische Freundschaft ein und führte mit ihren Ensembles erstmals Alte Musik auf. Zeit ihres Lebens setzte sie sich auch unermüdlich für das Werk ihrer früh verstorbenen Schwester Lili ein, die bereits als Achtjährige bei Gabriel Fauré Komposition studierte und 1913 erste Preisträgerin des Premier Grand Prix de Rome als erste Frau überhaupt wurde. Von Ricordi mit einem Arbeitsvertrag bedacht, konnte sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen – über Nacht wurde Lili so zu einer weltweiten Sensation. Heute ist Lili Boulanger meistaufgeführte Komponistin und gilt als Wegbereiterin und Hauptfigur des französischen Impressionismus.

Neue Film-Dokumentation

Am 31. Mai 2018 feierte der Dokumentarfilm Komponistinnen in Berlin Premiere (Produktion: Kyra Steckeweh/Tim van Beveren), in dem Leben und Werk von Fanny Hensel, Lili Boulanger (18931918), Mel Bonis (18581937) und Emilie Mayer (18121883) beleuchtet und teils in ein neues Licht gerückt werden. In diesem Film spreche ich als Expertin über Fanny Hensel und Lili Boulanger. Diese herausragende Dokumentation stellt weltweit die bislang umfangreichste filmische Präsentation von Komponistinnen dar.

Hörbeispiele:
Lili Boulanger, Cortège


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Nadia Boulanger, Lux aeterna


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Alma Mahler-Werfel (1879–1964) | Vortrag

Alma Mahler-Werfel (18791964): Femme fatale und “Witwe im Wahn” – Oliver Hilmes’ gleichnamiges Buch brachte das althergebrachte Alma-Bild, das sie selbst und oft verfälschend schuf, nicht nur ins Wanken, sondern ziemlich ins Einstürzen. Durch ihren Vater Emil Jakob Schindler in eine große Künstlerszene hineinwachsend, konnte und durfte Alma ungehindert komponieren – bis es ihr späterer Mann Gustav Mahler verbot (ohne ein einziges Werk seiner Frau überhaupt gehört zu haben), weil sein Ego mit einer weiblichen Konkurrenz nicht klarkam.

Genie und Muse – Alma Mahler-Werfel

Sich ihren Weg suchend, versuchte Alma in dieser Gesellschaft anderweitig anerkannt zu werden – als Muse für Künstler wie Gustav Klimt, Franz Werfel oder Oskar Kokoschka, der sich als Fetisch eine lebensgroße und voll bewegliche Alma-Puppe anfertigen ließ, nur um diese im Rausch im Garten seines Hauses zu köpfen. Während der Nazi-Zeit ausgewandert, blieb diese Frau doch nahezu ungreifbar und unbegreiflich, da sie – trotz ihres Umgangs mit Juden – weiterhin stark antisemitisch dachte und dies auch aussprach. Bis zuletzt hielt sie die Rolle der Salonnière und Herrscherin über Mahlers Musik aufrecht und zeigte bis zu ihrem Tod eine Figur, die sie nie war; eine Rolle, die die Frau Alma beherrschte – und nicht umgekehrt.

Hörbeispiel:
Alma Mahler, fünf Lieder


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Germaine Tailleferre (1892–1983) | Vortrag

Germaine Tailleferre (18921983): Eine spontane Taxibekanntschaft, mit der sie sich rasch verheiratete, schoss ihr ein Kind aus dem Bauch – ihre Erlebnisse verarbeitete sie u. a. in wundervollen Konzerten für Harfe. Obwohl in der Künstler/innen-Szene von Paris etabliert, fühlte sie sich zeitlebens oft unsicher und zweifelte an ihrem Können und Talent. Als einzige Komponistin der Groupe des Six (mit Georges Auric, Louis Durey, Arthur Honegger, Darius Milhaud und Francis Poulenc), die sich um Jean Cocteau gebildet und in Eric Satie einen musikalischen Anführer hatte. Gemeinsam wollte die Groupe des Six weg vom Ideal der Romantik und v. a. vom alles überlagernden Stil Richard Wagners. Als Wegbereiterin der gehobenen Unterhaltungsmusik war Germaine Tailleferre auch die erste Komponistin, die sich mit dem neuen Metier “Film” auseinandersetzte und dafür zahlreiche Werke verfasste. Im Alter als Musikpädagogin an Pariser Schulen arbeitend, wurde sie von vielen Kindern als “Frau aus dem Lexikon” bewundert.

Hörbeispiel:
Germaine Tailleferre, Concertino pour harpe et piano (1927)


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Ethel Smyth (1858–1944) | Vortrag

Ethel Smyth (18581944): Suffragette, Komponistin, Schriftstellerin, Lesbe – Schöpferin des legendären The March of the Women, die – von Clara Schumann beeindruckt – in Leipzig Komposition studierte, von Johannes Brahms und Gustav Mahler aber als ‘Schrulle’ abgetan wurde. Einer ihrer großen Lieben, Pauline Trevelyan, widmete Ethel Smyth ihre spektakuläre Messe in D, zu der sie in München inspiriert wurde. Mit Emmeline Pankhurst, dem Flaggschiff der ersten Frauen(wahl)rechtsbewegung, demonstrierte sie um 1910 für die Rechte der Frauen, wurde eingesperrt und dirigierte selbst noch im Gefängnis ihren The March of the Women, der sogar zum Lebensretter von Emmeline Pankhurst wurde!

Ethel Smyth – Superstar

Nach dem Ersten Weltkrieg und einer Odyssee durch Europa und Ägypten bemerkte Ethel Smyth erste Anzeichen einer späteren nahezu völligen Ertaubung. In England lernte sie Virginia Woolf zu einer Zeit kennen (und lieben), in der sich auch die berühmte Schriftstellerin Gedanken um die Emanzipation der Frau machte. Mit ihren Opern und Kammermusikwerken und als Autobiographin setzte Ethel Smyth Marksteine. Heute gilt sie als einzige Komponistin Englands, die – trotz Anfeindungen – in einer Zeit erfolgreich war, in der Frauen in ‘Männerdomänen’ so gut wie noch keine Lobby hatten. Dieser Vortrag ruft die Bedeutung der “Felsensprengerin, Brückenbauerin und Wegbereiterin” (Virginia Woolf an Ethel Smyth), die Entstehungsgeschichte des The March of the Women und die frühe Lesben- und Frauenbewegung ins Gedächtnis. Ideal v. a. für Veranstaltungen rund um den Internationalen Weltfrauentag am 8. März! Wir singen den Marsch selbst!

Hörbeispiel:
Ethel Smyth, Mass in D (1891) – Hören Sie sich insbesondere ihr eindrucksvolles Gloria an, das sie an den Schluss der Messe setzte der enormen Prächtigkeit wegen (44:49):


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VB (einzelne Vorträge ca. 90 Minuten; Anreise/Übernachtung exklusive). Diesen Vortrag habe ich für verschiedene Situationen in verschiedener Ausführung parat: Einen ausführlichen biografischen Überblick samt ihren Werken und LIebshaften | Ethel Smyths Bedeutung in der Suffragettenbewegung | Ethel Smyth Leben mit eher München-Bezug.
Ein Vortrag über Ethel Smyths Hunde fehlt noch…

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Clara Schumann (1819–1896) | Vortrag

Clara Schumann (18191896): Nicht “nur” die Frau von …, sondern Managerin ihres Mannes und ihres eigenen Konzertlebens, Mutter, Muse, Konzertmeisterin, Komponistin, Pianistin, Salonnière etc. pp. – von ihrem Vater Friedrich Wieck streng und unerbittlich zum “Wunderkind” gedrillt, blieb sie dieser Rolle später als “Überfrau” verhaftet und zog bis zu ihrem Tod eisern ihr Konzertprogramm durch – es war die einzige “Freiheit”, die sie hatte und selbst kontrollieren konnte. Von Johannes Brahms zur “Überfrau” proklamiert, hatte er selbst für komponierende Frauen nur Verachtung übrig. Clara Schumann war die einzige Musikerin, die es schaffte, als evangelisch Getaufte am streng katholischen Hof in Wien zur k.&k.-Kammermusikerin geehrt zu werden. Ohne ihr großes Zutun hätte sich ihr Mann im teils unbarmherzigen Musik- und Verlagsleben wohl nicht behaupten können.

Besonders geeignet fürs Clara-Schumann-Jubiläumsjahr 2019!

Hörbeispiel:
Clara Schumann, Klaviertrio op. 17(1846)


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Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848) | Vortrag

Annette von Droste-Hülshoff (17971848) – weltberühmte Dichterin, die das Komponieren zu Gunsten ihrer Dichtkunst aufgab. Aus einer sehr musikalischen Familie stammend bekam Annette als Teenagerin die Kompositionslehre ihres Onkels Maximilian geschenkt und brachte sich fortan das Komponieren selbst bei. Parallel zu ihren Gedichten und Erzählungen entstanden so Lieder, die dem Hausgebrauch dienten und Fragmente zu Opern, die den Geschmack der Zeit wiederspiegeln. Annette war mit Sybille Mertens-Schaaffhausen und deren Lebensgefährtin Adele Schopenhauer befreundet – und zeitweise mit Ersterer liiert. Diese bislang kaum bekannte lesbische Facette Annettes wurde von ihrer Muse Levin Schücking und der Forschung nach ihrem Tod gezielt aus ihrem Lebenslauf getilgt und ihre vielen Frauenfreundschaften und -beziehungen als nicht erwähnenswert abgeurteilt, was das Annette-Bild bis heute verfälscht und erst durch die beeindruckenden Forschungen von Angela Steidele bekannt wurde.

Literaturtipps:
Angela Steidele: Als wenn Du mein Geliebter wärest. Liebe und Begehren zwischen Frauen in der deutschsprachigen Literatur 1750–1850 (= M-&-P-Schriftenreihe für Wissenschaft und Forschung. Literatur). Metzler 2003. ISBN 3-476-45313-8 (Dissertation [Uni Siegen 2002]  vergriffen).
Angela Steidele: Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens. Berlin 2011. ISBN 3-458-35731-9.
Elke Weigel: Der Traum der Dichterin. Die Sehnsucht der Annette von Droste-Hülshoff. Meßkirch 2015. ISBN 978-3-8392-1733-7.
Susanne Wosnitzka: “Ein prächtiges Ding …”, Blog-Text

Hörbeispiel:
Annette von Droste-Hülshoff, Wenn ich träume, du liebst mich


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Fanny Hensel (1805–1847) | Vortrag

Fanny Hensel (18051847): Nicht “nur” die Schwester von …, sondern als eigenständige Persönlichkeit verfasste sie eine große Menge an beeindruckenden und bezaubernden Liedern, die meist von der Sehnsucht nach Freiheit singen – die sie als “Frauenzimmer” kaum genießen durfte, während ihr Bruder in ganz Europa auf Reisen ging. Gesegnet mit ebensolchem Talent und Genie musste sie erleben, wie ihr Bruder ihre Werke als die seinen ausgab. Mit der zeitgenössischen Rolle der Frau hadernd konnte sie dennoch durch familiäre Bestimmungen nicht ausbrechen und verpasste so den Anschluss an die moderne Gesellschaft, während andere Frauen aus ihrem familiären Umfeld wie Rahel Varnhagen oder Henriette Herz mit ihren literarisch-philosophischen Salons den Grundstein legten zu einer aufgeklärten Welt.

Am 31. Mai 2018 feierte der Dokumentarfilm Komponistinnen in Berlin Premiere (Produktion: Kyra Steckeweh/Tim van Beveren), in dem Leben und Werk von Fanny Hensel, Lili Boulanger (18931918), Mel Bonis (18581937) und Emilie Mayer (18121883) beleuchtet und teils in ein neues Licht gerückt werden. In diesem Film spreche ich als Expertin über Fanny Hensel und Lili Boulanger. Diese herausragende Dokumentation stellt weltweit die bislang umfangreichste filmische Präsentation von Komponistinnen dar.

Im Juni 2017 war ich selbst in Rom und habe ich mir mit Hilfe von Fannys Italienischem Tagebuch ihre Lieblingsorte dort erschlossen. Reichhaltiges Bildmaterial speziell zu ihrer Italienreise vorhanden!

Hörbeispiel:
Fanny Hensel, Gondellied


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Augsburger Persönlichkeiten | Vortrag

Nannette Streicher geb. Stein (17691833, Klavierbauerin, Pianistin, Sängerin und Komponistin), Anna von Schaden (17631834, Pianistin, Komponistin), Susanna Jacobina Jungert (17411799, Sopranistin), Hortense de Beauharnais (u. a. Königin von Holland, auch Komponistin, 17831837), Eleonore Schikaneder (17511821) und Madame Voltolini (~1790) – innovative Schauspieldirektorinnen mit Open-Air-Theater. Ohne Nannette Streichers Flügel hätte Ludwig an Beethoven seine besten Werke für Klavier wohl nie geschrieben, wie er selbst einmal sagte. Mit ihrem Bruder Matthäus Andreas Stein und ihrem Mann Johann Andreas Streicher, der bester Freund Friedrich Schillers war, führte sie in Wien die Ideen und Geschäfte ihres für den Pianoforte-Bau bedeutenden Vaters Johann Andreas Stein fort, hatte in Wien einen eigenen Musiksalon, in dem sie u.a. auch Carl Maria von Weber förderte. Anna von Schaden war Berufsmusikerin am Hof von Oettingen-Wallerstein und eng mit Nannette Streicher befreundet. Susanna Jacobina Jungert war Künstlerische Leiterin der Augsburger “musicübenden und -liebenden Gesellschaft” und war verantwortlich für die Augsburger Erstaufführungen einiger berühmten Werke. Weitere Frauenbiografien zeigen einen dichten Teppich an Vernetzung und Musikleben in dieser bedeutenden Reichsstadt.

Kosten:
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Maria Theresia Paradis (1759–1824) | Vortrag

Maria Theresia Paradis (17591824), Mozarts berühmte Zeitgenossin aus Wien, die als Kleinkind aufgrund eines traumatischen Erlebnisses erblindete, wurde zeitweise von Dr. Franz Anton Mesmer geheilt, gab Konzerte in Wien und gründete eine eigene Musikschule, in der sie blinde Kinder höchst erfolgreich unterrichtete, da sie mit einem be-greifbaren Notensetzkasten arbeitete. Während ihrer drei Jahre dauernden Europatournee traf sie in Paris auf Carl Philipp Emanuel Bach (17401788), der sie aus Hochachtung vor ihrem Leben und Werk portraitieren ließ (verschollen), und auf Valentin Haüy (17451822), der die erste Blindenschule von Paris betrieb. Aufgrund von Maria Theresias Setzkasten, den sie mit dabei hatte, überarbeitete er sein Lernsystem für Blinde – ohne diesen Setzkasten wäre die heutige Blindenschrift von Louis Braille (18091852), der ein Schüler Haüys war, nicht möglich gewesen. Maria Theresias bekanntestes Werk – die Sicilienne – wurde erst in den 1960er Jahren durch die anrührende Interpretation von Jacqueline du Pré wiederentdeckt.

Links:
Weiterführende Kurzgeschichte von mir zu MTP in “beziehungsweise weiterdenken” (philosophischer Blog)
Deutscher Trailer zu Licht – neuer biografischer Film über MTP (2018)


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Komponierende Barockprinzessinnen | Vortrag

Wilhelmine von Preußen (Kurfürstin von Brandenburg-Bayreuth, 17091758), Anna Amalia von Preußen (17231787), Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach (17391807) und Maria Antonia Walpurgis von Sachsen (17241780) – Schöpferinnen herausragender Opern, Singspiele und Kammermusikwerke. Wilhelmines Hoftheater – von ihr mitkonzipiert und entworfen – wurde 2013 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Sie war Tonschöpferin, Librettistin und sogar Sängerin ihrer eigenen Werke – Gesamtkunstwerke lange vor Richard Wagner! König Friedrich II. – der selbst komponiert hatte – war Zeit seines Lebens mit seinen Schwestern Wilhelmine und  Anna Amalia von Preußen eng verbunden – mit Wilhelmine flüchtete er sich vor dem tobenden Vater (“Soldatenkönig”) in die Musik, sie ging mit ihm auch ins Gefängnis, als der strenge Vater Friedrichs besten Freund hinrichten ließ. Anna Amalia ist es zu verdanken, dass die Musik Bachs und Kirnbergers auch in Wien erst bekannt wurde, da sie als erste die Musik Bachs sammelte und von seinen Schülern lernte. Durch einen Besuch Gottfried van Swietens in Berlin, der einige Werke Bachs nach Wien mitbrachte und Wolfgang Amadé Mozart zeigte, konnte Letzterer Bachs Werke studieren und z. B. auch einen Bach-Choral als Gesang der Geharnischten in seine weltbekannte Zauberflöte integrieren. Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach schuf mit ihrem “Musenhof” in Weimar die Grundlage für Goethes und Schillers Erfolge, die ohne ihr Zutun wohl kaum bekannt geworden wären. Durch ihr Mäzenat forderte und förderte sie diese Dichter zu Höchstleistungen. Ihr kammermusikalischen Werke und ihre Singspiele nach Goethe-Texten zeugen von unglaublicher Feinsinnigkeit und Hingabe an die Musik. Maria Antonia Walpurgis von Sachsen griff die neue Gedankenrichtung der Aufklärung auf: In ihren Amazonen-Opern metzeln die Kriegerinnen die Männer nicht nieder, sondern gehen mit ihnen einen freundschaftlichen Bund ein im Sinne der Gleichberechtigung. Diese setzte Maria Antonia Walpurgis auch in den Stimmen ein: Alle Hauptpartien sind ausschließlich für Sopranlage geschrieben und somit alle auf einer Ebene.

Hörbeispiel:
Maria Antonia Walpurgis von Sachsen, Ouvertüre zu ihrer Amazonen-Oper Talestri (1760)


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Barbara Kluntz | Vortrag

Barbara Kluntz (16611730) und die Ulmer Sammlungsfrauen – bislang einzig bekannte Ulmer Komponistin des 17./18. Jahrhunderts. Das “Schneiderbärbele” war auch Schriftstellerin, Dichterin, Clavieristin und Musikpädagogin. Ihre beiden noch existierenden Choralbücher zeigen eine Fülle an Chorälen, die sie neu setzte, bearbeitete und auch als Arien erklingen ließ. Ihre Kontakte reichten bis nach Berlin, von wo aus sie sich mit der neuesten modernen Musik versorgen ließ und Ulm so zu einer Blütestätte der süddeutschen Musikkultur aufbaute.

Barbara Kluntz war bei ihrem Eintritt in die Ulmer Sammlung als “Klaviervirtuosin, Orgelspielerin und Dichterin” laut älteren Forschungen weithin bekannt. Auszüge aus ihrem nicht mehr vorhandenen Testament belegen, dass sie eine eigene Orgel, ein Clavichord, viele Musikalien und Bücher besaß.

Wie Barbara Kluntz zu ihren Fähigkeiten gelangte und welche Stellung ihr Vater als Schneider innerhalb der Ulmer Schneiderzunft hatte, ist bislang nicht bekannt. Bis dahin waren nur Patrizierinnen in die Sammlung aufgenommen worden. Weshalb Barbara Kluntz erst mit 44 Jahren in das Sammlungsstift eintrat, bleibt ebenso zu erforschen. Ihre musikalischen Tätigkeiten lassen sich erst mit ihrem Eintritt in das Sammlungsstift 1704 belegen.

Ans Ende ihres ersten Choralbuches stellt Barbara Kluntz ihr wohl fröhlichstes Credo, ihre Art der Musikanschauung:

“Ich waiß nit z’sagen, wie vil Gut,
In Musica ist verborgen;
Gott und Menschen sie g’fallen thut,
Music vertreibt die Sorgen,
Music verjagt die Traurigkeit,
Music den Geist erneüet,
Music macht Lust, und kürzt die Zeit,
und ewig uns erfreüet.
Music lieb’ ich, so lang ich leb,
und frölich meine Stimm’ erheb,
und sing: O Music! Himmels Kunst,
du bist wehrt aller Ehr’ und Gunst.”

(Choralbuch 1711, Stadtarchiv Ulm, eigene Recherche)

In meinem Vortrag erklingen kleine Werke von Barbara Kluntz live am Klavier von mir interpretiert, die ich vom Original übertrug.

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Italienische Renaissance-Komponistinnen | Vortrag

Francesca Caccini (1587 nach 1641), Barbara Strozzi (16191677) und Maddalena Casulana (um 1544 um 1590).
Barbara Strozzi gab zu Lebzeiten acht Madrigalbücher mit ihren Werken heraus – so viele wie ihr weltweit bekannter Kollege Claudio Monteverdi (15671643). Frauen der legendären Concerti delle donne, die am Hof von Ferrara gegründet wurden, einen ungeheuren Boom erlebten und selbst die Instrumentenmacher und den Gebrauch von hohen Instrumenten wie die Violine bis heute nachhaltig beeinflussten, trugen zur Verbreitung von Renaissancemusik auch an Deutschlands Höfen maßgeblich bei. Diesen Frauen ist es zu verdanken, dass sich mit ihrer Performance, die alle Register der Affetti zog und Dissonanzen auf erstaunliche Weise voll auskostete, die Renaissance als Wiedergeburt der Antike bis heute in ganz Europa als neue Lebensart durchsetzen konnte.

Hörbeispiel:
Concerto delle donne


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Hildegard von Bingen | Vortrag

Hildegard von Bingen (ca. 10981178) war nicht nur Medizinerin, Visionärin, Heilige und Schriftstellerin, sondern schuf Responsorien und Antiphonen, die sich von der Gregorianischen Musik ihrer Zeit abheben. Ihr Riesencodex zeugt von einer unglaublichen musikalisch-visionären Schaffenskraft, mit der sie den Geschmack ihrer Zeit aus den Fugen hob. Als Schöpferin des bislang ältesten bekannten Singspiels der Welt (Ordo virtutum – Das Spiel der Kräfte) forderte sie ihre Zeit spektakulär heraus.

Hörbeispiel:
Hildegard von Bingen, Canticles of Ecstasy


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