+++Update (Sept. 2020)+++ Komponistinnen war gleich in vier Kategorien für den OPUS-KLASSIK-PREIS 2020 nominiert und gewann in der Kategorie beste audiovisuelle Musikproduktion
+++Update (Feb. 2019)+++
“Musik steht in Claras [Clara Schumanns] ganzem Leben als durchdringender Strom im Vordergrund, nicht Musik als faktische oder spekulative Funktionalisierung sozialen, ideologischen oder psychischer Teilbereiche. Das ist eine Stufe der Rezeption, die auch der hier in einer verkürzten Collage gezeigte Dokumentarfilm Komponistinnen (D 2018) von Tim van Beveren und Kyra Steckeweh einfordert und weitaus mehr bedeutet als die Würdigung von Komponistinnen unter politischen, emanzipatorischen oder anderen Implikationen: Deren Werke sollen mit der gleichen Selbstverständlichkeit rezipiert werden wie die Ouevres von Männern. Es geht nicht um Quoten, sondern um den Abbau des Legitimationsdrucks gegenüber dem Schaffen von Frauen generell. Dieser wird aber noch oft durch voreingenommene Wertungen verhindert.”
(nmz online, 10. Februar 2019) „+Update+ “KOMPONISTINNEN” | Film-Doku“ weiterlesen
Zum Nachhören: Ulla Zierau vom SWR2 im Treffpunkt Klassikim Interview mit mir zum 8. März (Internationaler Frauentag; Erstausstrahlung 5. März 2020) zum Thema Sicht- und Hörbarkeit von Komponistinnen. Zahlen, Daten und Fakten aus Geschichte und Gegenwart – für eine paritätische Zukunft.
Für die BR-Klassik-Sendung Allegro (3. Juli 2019) wurde ich zum Thema Warum gibt es so wenig Netzwerke für oder von Frauen in der Musik befragt, aber eigentlich muss man fragen: Es gibt sehr viele, aber warum kennt man sie nicht?
Eine Grundlage in Deutschland schuf dafür 1979 der Internationale Arbeitskreis Frau und Musik e. V., der auch das Archiv Frau und Musik gründete. Dieser Verein gilt als “Mutter” aller europäischen Frauenmusiknetzwerke, der auch eng mit dem Münchner Verein und Netzwerk musica femina münchen kooperiert. Auf der Website des Archivs findet man verschiedene Links, in denen Frauenmusiknetzwerke zusammengetragen wurden – je mehr, desto besser. Zu Frauenmusikinstitutionen gelangen Sie unter diesem Link, und zu vielen weiteren Online-Quellen und Social-Media-Empfehlungen unter diesem Link, die ich in meiner Arbeit für dieses Archiv zusammengetragen habe.
Dass man so wenig über Frauenmusiknetzwerke weiß, hängt damit zusammen, dass über viele Jahrhunderte und Jahrzehnte Musik von Frauen v. a. in der Musikforschung so gut wie nicht beachtet wurde und Musik von Frauen bzw. Komponistinnen nicht für gleichwertig erachtet wurden. Das brachte erst die Zweite Frauenbewegung mit sich seit Ende der 1960er Jahre. Trotz über 40 Jahren fundierter Forschung in diesem Bereich findet man die Leistungen von Komponistinnen und Dirigentinnen bis heute so gut wie nicht in Schulmusikbüchern oder als selbstverständlichen Anteil in der Lehre an Musikschulen und Musikhochschulen.
Man findet sie höchstens in Nebensätzen als “Frau von”, “Schwester von” oder “Muse von”, aber nicht als eigenständige Persönlichkeiten mit immensen Verdiensten für das Gesamt-Kulturleben. Und genau das spiegelt sich auch in ihrem extrem niedrigen Anteil im alltäglichen Leben und Kulturleben, im Radiobetrieb, im Konzert- und Bühnenprogramm wieder. Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten dazu finden Sie unter diesem Link zu meiner Festrede zum 30jährigen Jubiläum von musica femina münchen e. V., die zu einer Zornrede wurde.
Es ist längst Zeit, diese traurigen und beschämenden Zahlen zu ändern, vor allem dann, wenn es eigentlich wirklich nur um gute Musik geht.
Habe ich euch schon die Geschichte erzählt, wie mir der Schriftsteller Johannes Mario Simmel (1924–2009) sein (vielleicht) letztes Interview gab?
An der Universität Augsburg studierte ich nicht nur Musikwissenschaft, sondern im Nebenfach auch Europäische Ethnologie bzw. Volkskunde, wie es damals noch hieß. Die heutige Präsidentin der Uni, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, war damals Lehrstuhlinhaberin und meine Dozentin. Später legte ich auch alle meine Prüfungen in diesem Fach bei ihr ab. Dieses Fach fiel mir zu – schon von klein an nahmen meine Eltern mich und meine Schwester in jedem Urlaub und auch so in jedes erreichbare Heimat- und Kunstmuseum mit. Dieses Fach war mehr Bestätigung meines Wissens denn forderndes Studium. Prof. Dr. Doering-Manteuffel hatte immer die spannendsten Seminare. Eines davon war ein ganzes Semester lang zu sog. Trivialliteratur, und wir nahmen alles durch, vor allem das, was viele schon als Kinder verschlungen hatten:
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